Der mit 2.500 Euro dotierte Publikationspreis wird alljährlich beim Leibniz-Kolleg an derzeitige oder ehemalige Doktorandinnen und Doktoranden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam vergeben. Sie erhalten die Auszeichnung für in Potsdam erzielte bedeutende wissenschaftliche Leistungen, die in anerkannten Zeitschriften publiziert wurden.
Dr. Sara Mazzonetto wird für zwei Publikationen geehrt, die im Zusammenhang mit ihrer Promotion entstanden. Die Wissenschaftlerin forscht zur „exakten Simulation von Brownschen Diffusionen mit unstetiger Drift“. Dabei geht es um ein Gebiet der Angewandten Stochastik, in dem die zufällige Dynamik in einem inhomogenen Medium untersucht wird. Die Wissenschaftlerin hat insbesondere eine neue mathematische Darstellung der Übergangswahrscheinlichkeit solcher Bewegungen bewiesen, die für ihre Simulation nötig ist. Ein Anwendungsgebiet ist die Geophysik; die Ausbreitung von Flüssigkeiten oder Gasen innerhalb von Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung erfolgt nach diesen mathematischen Modellen, die auch in der Finanzmathematik benutzt werden.
Sara Mazzonetto studierte Mathematik an der Universität Padua/Italien. Ihre Doktorarbeit hat sie sowohl am Institut für Mathematik der Universität Potsdam als auch am Laboratoire Paul Painlevé der Universität Lille/Frankreich verfasst. Derzeit arbeitet sie als Post-Doc an der Ingenieur-Hochschule Polytech Lille, Université Lille 1.
Bereits am Vormittag des 27. Aprils halten Wissenschaftler der Universität Potsdam Einführungsvorträge zum Thema des diesjährigen Leibniz-Kollegs. Sie richten sich insbesondere an Schüler, Lehrer und Studierende. Einleitend erläutert Prof. Dr. Martin Wilkens Grundbegriffe und Konzepte der Gravitation, der Gravitationswellen und der Schwarzen Löcher. Schwarze Löcher sind Objekte, deren Gravitation so stark ist, dass nicht einmal Licht ihnen entkommen kann, sie sind also unsichtbar. Dennoch gibt es indirekte Methoden, sie zu beobachten. Dr. Kathrin Egberts stellt diese faszinierenden Himmelskörper vor und gibt einen Überblick über die Möglichkeiten, Schwarze Löcher und ihre direkte Umgebung zu studieren.
Messbare Gravitationswellen entstehen durch die Wechselwirkung und Verschmelzung extrem kompakter Objekte im Universum, beispielsweise Schwarzer Löcher oder Neutronensterne. Wie und wo aber entstehen solche Objekte in unserem Kosmos, wie häufig sind sie und wie ordnen sie sich in der Strukturentwicklung im Universum insgesamt ein? Der Vortrag von Prof. Dr. Philipp Richter zielt auf die Beantwortung dieser und anderer spannenden Fragen der modernen Astrophysik. Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos.
Das alljährliche Leibniz-Kolleg Potsdam hat es sich zum Ziel gesetzt, naturwissenschaftliche Forschung für eine breite Öffentlichkeit wahrnehmbar und interessant zu machen. Die gewählten Themen greifen deshalb gerade solche auch in Potsdam vertretene Forschungsgebiete auf, in denen in nächster Zeit für die Menschheit bewegende Entdeckungen erwartet werden.
Fachliche Partner des Leibniz-Kollegs sind das Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam, das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) Potsdam/Golm sowie die UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam. Medienpartner sind die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Die Universitätsgesellschaft und Cambridge University Press unterstützen das Kolleg.
Einführungsvorträge: 27.04.2017, 09.15–12.15 Uhr, Campus Golm, Haus 25, Hörsaal F.1.01
Hauptvortrag: 27.04.2017, 14.00 bis 16.30 Uhr, Campus Am Neuen Palais, Haus 8, Audimax
Kontakt: Prof. Dr. Reimund Gerhard und Dr. Barbara Schneider
Telefon: 0331/ 977 2960
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Internet: www.leibniz-kollegpotsdam.de
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