Das Bausparen galt lange Zeit als der Klassiker unter den Sparprodukten in Deutschland. Zum Ende des Jahres 2023 konnten die deutschen Bausparkassen rund 21,8 Millionen abgeschlossene Verträge verzeichnen. Im Vergleich zur Jahrtausendwende ist dies allerdings ein Rückgang von rund 34 Prozent. Besonders die lange Phase der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bis Mitte 2022 machte das Bausparen für viele unattraktiv. Schließlich war es in Zeiten niedriger Zinsen kaum verlockend, über Jahre hinweg Geld anzusparen, nur um später ein vermeintlich zinsgünstiges Darlehen zu erhalten.

Doch seit dem Zinsanstieg 2022 erlebt das Bausparen eine unerwartete Renaissance. Die Aussicht, sich heute noch niedrige Zinsen für einen zukünftigen Kredit zu sichern, lockt viele Sparer zurück. Die Bausparkassen florieren, denn das Geschäft mit der Angst funktioniert hervorragend: Niemand möchte in einigen Jahren hohe Zinsen für die Finanzierung der eigenen vier Wände zahlen müssen.

Sicherheit oder Illusion?

Die Realität sieht allerdings oft anders aus. Der Bausparvertrag mag auf den ersten Blick Sicherheit versprechen, doch nüchtern betrachtet und finanzmathematisch kalkuliert, bietet er selten die besten Konditionen. Warum? Zunächst muss der Bausparer in der Regel 40 % der Bausparsumme ansparen, bevor das zinsgünstige Darlehen überhaupt zur Auszahlung kommt. Dieser Ansparprozess kann viele Jahre dauern, und währenddessen verändert sich der Finanzierungsbedarf oft drastisch – die Baukosten steigen, und die ursprünglich angesparte Summe reicht selten aus.

Zudem ist das vermeintlich zinsgünstige Darlehen meist an kurze Laufzeiten und hohe Tilgungsraten gebunden. Das bedeutet, dass die monatliche Belastung oft deutlich höher ist als bei einer klassischen Bankfinanzierung. Letztlich zeigt sich, dass klassische Immobilienkredite häufig die günstigere und flexiblere Lösung sind, vor allem in Zeiten, in denen Bau- oder Immobilienpreise stark schwanken.

Ein weiteres Produkt im Finanzordner

Für viele Menschen ist der Bausparvertrag ein weiterer Baustein im wachsenden Berg von Finanzprodukten, die im Ordner neben dem Rentenbescheid oder der Überschussmitteilung der Lebensversicherung liegen. Wie so oft, wird der Vertrag aus der Sorge heraus abgeschlossen, sich abzusichern – eine Entscheidung, die oft weniger auf rationaler Überlegung und mehr auf der typischen „German Angst“ basiert. Es geht um die Angst vor Unsicherheit und der Wunsch, eine feste Größe im Leben zu haben, sei es in Form eines Sparvertrags, der Sicherheit suggeriert.

Doch wie viele dieser Produkte ist auch der Bausparvertrag oft nicht das Wundermittel, das er zu sein scheint. Im Vergleich zu anderen Spar- oder Kreditformen bietet er selten signifikante Vorteile. Meist ist die vereinbarte Bausparsumme nicht ausreichend, um die tatsächlichen Kosten eines Hausbaus oder Immobilienkaufs abzudecken. Damit wird der Bausparvertrag häufig zu einem zusätzlichen, aber ineffizienten Baustein der Finanzierung.

Fazit: Bausparen – Der Traum von Sicherheit, aber nicht immer die beste Wahl

Das Bausparen mag wieder im Trend liegen, doch es ist wichtig, sich nicht nur von der Angst vor steigenden Zinsen leiten zu lassen. Die vermeintliche Sicherheit eines Bausparvertrags trügt oft, da die tatsächlichen Kosten, die kurzen Laufzeiten und die hohen Tilgungsraten die Vorteile schnell aufheben. Eine sorgfältige Finanzplanung und der Vergleich mit klassischen Immobilienfinanzierungen sollten immer Teil der Entscheidung sein, bevor man sich auf einen langfristigen Vertrag einlässt.

Am Ende bleibt der Bausparvertrag für viele nur ein weiteres Produkt im Finanzordner – sicher abgeschlossen, aber oft ohne echten Mehrwert.

Über fondsfueralle.de | Inhaber Martin Eberhard

fondsfueralle.de wurde 2003 von Martin Eberhard gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg ist spezialisiert auf die Vermittlung und Beratung zu ETFs und Investmentfonds und betreut heute rund 750 Mandate mit über 60 Millionen Anlagevolumen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

fondsfueralle.de | Inhaber Martin Eberhard
Schertlinstraße 23
86159 Augsburg
Telefon: +49 (821) 45040-540
Telefax: +49 (821) 45040-541
http://www.fondsfueralle.de

Ansprechpartner:
Martin Eberhard
Inhaber
Telefon: 004982145040540
E-Mail: eberhard@fondsfueralle.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel