Fest steht: Die Mobilität verändert sich und damit auch die Tankstelle. Neue Energieformen, ein breites und qualitativ hochwertiges Shop- und Bistroangebot sowie verschiedene Dienstleistungsangebote sorgen dafür, dass Tankstellen auch künftig eine wichtige Rolle innerhalb der Gesellschaft zukommt. Das ergab die aktuelle „Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022“. Dies gilt insbesondere für den Mittelstand, der sich regional und nah am Kunden sowie innovativ und flexibel an den Markt anpassen kann – ein deutlicher Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu den starren Strukturen internationaler Konzerne.

Die Tankstellenbranche befindet sich im Wandel. Gründe dafür gibt es viele: das veränderte Mobilitätsverhalten durch die Corona-Pandemie, die mit steigenden Energiepreisen und veränderten Lieferketten verbundene Energiekrise als Resultat aus dem Ukraine-Krieg und der zunehmende Druck der Gesellschaft, mehr für den Klimaschutz zu tun und deshalb fossile Energieträger abzuschaffen. Die neue Ausgabe der „Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022“ gibt Antworten darauf, wie sich die Branche verändert und inwiefern sie sich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen muss, um auch künftig eine relevante Rolle zu spielen. Die Analyse setzt sich mit den Geschäftsfeldern Kraftstoffe, Shop, Dienstleistungen sowie Autowäsche auseinander und bewertet diese nach ihren Chancen und Risiken. Umgesetzt wurde die Studie von der Strategieberatung Schramm-Klein im Auftrag des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft).

Kerngeschäft Kraftstoff: 32 Millionen reine Verbrenner in 2040

Einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Tankstellen haben die politisch auf nationaler und internationaler Ebene formulierten Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen und damit verbunden die Folgen für das Kraftstoffangebot an den Stationen. Die Branchenstudie untersucht die verschiedenen Energieträger Strom, fossile Kraftstoffe, HVO, Biokraftstoffe, Wasserstoff, Autogas (LPG, Liquefied Petroleum Gas) und Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) unter anderem nach Faktoren wie Fahrzeugbestand, Infrastruktur, politische Rahmenbedingungen und Förderungen sowie Preise und Margen. Die Studienautoren kommen zu folgendem Schluss: „Die Veränderungen im Bereich des Kraftstoffgeschäfts werden tiefgreifend sein, ob und inwieweit es sich jedoch aufgrund der – wahrscheinlich wegen des absehbaren Wachstums alternativer Antriebssysteme und der damit einhergehenden – Reduktion des Kraftstoffabsatzes auch insgesamt auf die Anzahl der Tankstellen auswirkt, ist nicht absehbar.“ 

Um dieser Transformation erfolgreich zu begegnen, müssen Tankstellenbetreiber im Kraftstoffbereich ihre Angebote diversifizieren, indem sie umweltfreundlichere Kraftstoffe wie HVO und perspektivisch bei entsprechender Verfügbarkeit E-Fuels (Power-to-Liquid) anbieten. Die synthetischen Alternativen können fossile Kraftstoffe ersetzen und damit die CO2-Emissionen im noch über Jahrzehnte hohen Fahrzeugbestand mit Verbrennungsmotor reduzieren. Die Studie geht davon aus, dass 2040 immer noch 32 Millionen Verbrenner auf deutschen Straßen unterwegs sein werden, weshalb die Tankstellen als Anbieter von flüssigen Kraftstoffen nach wie vor von Bedeutung sein werden. Ergänzt werden kann dieses Angebot durch Ladeinfrastruktur, wobei an Tankstellen vor allem Schnellladesäulen relevant sein dürften. 

Eine weitere große Chance bietet laut Branchenstudie das Shopgeschäft vor allem im Bereich des Convenience-Angebots, da die Tankstellen ihren Kunden durch schnelle und einfache Einkaufsmöglichkeiten einen Mehrwert bieten und somit insbesondere im ländlichen Raum die Rolle des Nahversorgers übernehmen können. So kann es sich zum Beispiel um Shopkonzepte mit einem breiten Lebensmittelangebot und Haushaltsprodukten handeln oder um Shops, die sich an Food-to-Go-Gastronomie orientieren und die eine breite Auswahl an Convenience Food oder Fast Food anbieten, oder um einen Ort zum Verweilen mit dem Charakter einer Gaststätte oder eines Cafés. Bei der dritten Säule der Tankstellen, dem Dienstleistungsangebot, sehen die Studienautoren zunächst Chancen im Bereich der automobilnahen Services. Dazu zählt in erster Linie das Waschgeschäft, aber auch Services wie Paketannahmestationen können sinnvoll sein. Der Erfolg der konkreten Angebote hängt von Standort, Verkaufsfläche und Ausrichtung der Tankstellen ab.  

Fazit: Tankstellen als Teil der Gesellschaft

„Jede einzelne Tankstelle muss für ihren individuellen Standort das passende Geschäftsmodell finden und einen Spielraum für Investitionen entwickeln, um mit Ideen experimentieren und den Betrieb immer wieder neu optimieren zu können. Hier sind die mittelständischen, meist familiär geprägten Unternehmen mit ihren kurzen Entscheidungswegen und flexiblen Strukturen klar im Vorteil“, ist Duraid El Obeid, Vorstandsvorsitzender des bft, überzeugt. „Unsere Funktion als Mobilitätsanbieter und Nahversorger sichert uns eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Wir ermöglichen Individualmobilität als wichtigen Baustein im Kontext gesellschaftlicher Teilhabe, Lebensqualität und Integration. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir auch über das Jahr 2040 hinaus nicht wegzudenken sind“, ergänzt der Verbandschef.

Gerne senden wir Ihnen ein PDF der Branchenstudie 2022 zu. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an presse@bft.de.

 

Über den Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler e.V.

Der Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler e.V. (bft) zählt über 520 unabhängige mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Tankstelle, Mineralöl- und Heizölhandel. Zusammen betreiben die Mitglieder mehr als 2.760 Stationen und damit fast jede fünfte Tankstelle im deutschen Netz. Die Mitglieder führen vielfach das bft-Warenzeichen und dokumentieren damit ihre Zugehörigkeit zum Verband und einen starken Auftritt an der Straße. Der bft und seine Mitgliedsunternehmen verstehen sich als Teil der Lösung auf dem Weg zur treibhausgasneutralen Mobilität und sehen die Tankstelle daher als modernen Anbieter für bestehende und erneuerbare Energien, zu denen unter anderem (grüner) Strom und Wasserstoff sowie nachhaltig biogene und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) gehören. Mehr dazu unter: www.bft.de

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