- Elektrochemische Wasserstoffabscheidung als idealer Ansatz
- H2-Gewinnung aus "Abfall"strömen und Erdgas ist Gegenstand vielversprechender Forschungsprojekte
Die Entscheidung der Bundesregierung, Wasserstofftechnologien als Kernelemente der Energiewende zu etablieren, gibt der Wasserstoffindustrie endlich grünes Licht, zielgerichtet Entwicklung und Aufbau von Produktionskapazitäten voranzutreiben. Dabei sollte nach Meinung der Münchener-Wasserstoffexperten der Siqens GmbH neben der von der Bundesregierung präferierten Elektrolyse ein deutlich stärkeres Augenmerk auf Alternativen gelegt werden, die weitaus wirtschaftlicher sind. „Nicht nur, dass sich der Bedarf mit dem heimischen Elektrolyseziel von 10 Gigawatt nicht decken lässt, sondern dass darüber hinaus die Elektrolyse viel Strom benötigt, teuer und aufwendig ist, unterstreicht die Notwendigkeit, alternative Technologien einzusetzen“, führt Siqens-CEO, Dr. Thomas Klaue aus.
Verfahren wie die Separation, Reinigung und Aufbereitung von Wasserstoff bieten sich an, die Gewinnung von und die Versorgung mit Wasserstoff wirtschaftlich und dezentral zu gewährleisten. „Die elektrochemische Wasserstoffabscheidung ist die Antwort auf die zentralen Herausforderungen einer kostengünstigen Wasserstoffinfrastruktur, der Wasserstofferzeugung vor Ort oder der Erschließung ungenutzter Wasserstoffressourcen“, erläutert Klaue. So beträgt der Aufwand an Strom je kg Wasserstoff bei der elektrochemischen Wasserstoffabscheidung nur 10% im Vergleich zum Elektrolyseur – ein auch von Siqens angebotenes Verfahren, mit dem das Unternehmen auf internationalen Märkten große Nachfrage bekommt.
Aber die Gewinnung von Wasserstoff aus Biomasse und nicht biogenen Abfällen sollte stärkere Berücksichtigung finden. „Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, Wasserstoff aus verschiedenen Abfallströmen zu gewinnen, im Konkreten aus Biomasse- und nicht biogenen Siedlungs- und Industrieabfällen“, so Klaue und verweist darauf, dass auf diesem Gebiet bereits vielversprechende Projekte von Industrie und Hochschulen laufen – so wurde dazu kürzlich ein Memorandum of Understanding mit der Hochschule Landshut unterzeichnet.
Mit solchen und ähnlichen Kooperationen könnte ein wesentliches Ziel der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung umgesetzt werden: Deutsche Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, indem Forschung und Entwicklung und der Technologieexport rund um innovative Wasserstofftechnologien forciert werden.
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