Die Südzucker AG hatte am 18. April 2023 bereits die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 (1. März 2022 bis 28. Februar 2023) veröffentlicht. Mit der heutigen Veröffentlichung des Geschäftsberichts folgen nun die endgültigen Angaben.

Im Geschäftsjahr 2022/23 stieg der Konzernumsatz um rund 25 Prozent auf 9.498 (Vorjahr: 7.599) Millionen Euro. Zu diesem Anstieg trugen alle Segmente bei.

Das Konzern-EBITDA wurde deutlich auf 1.070 (Vorjahr: 692) Millionen Euro gesteigert.

Das operative Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 704 (Vorjahr: 332) Millionen Euro. Dabei ging das operative Ergebnis im Segment Spezialitäten deutlich und im Segment Frucht leicht zurück. Das operative Ergebnis in den Segmenten Zucker, CropEnergies und Stärke stieg dagegen deutlich an.

Das Capital Employed stieg deutlich auf 7.095 (Vorjahr: 6.325) Millionen Euro an. Wesentliche Ursache für diesen Anstieg ist insbesondere das kosten- und erlösbedingt deutlich höhere Working Capital. Infolge des überproportional angestiegenen operativen Ergebnisses verbesserte sich der ROCE auf 9,9 (Vorjahr: 5,3) Prozent.

Dividendenvorschlag 0,70 Euro je Aktie

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022/23 eine Dividende von 0,70 (Vorjahr: 0,40) Euro je Aktie vor. Die Hauptversammlung soll am 13. Juli 2023 wiederum in virtueller Form stattfinden.

Segment Zucker wieder mit positivem Ergebnis nach vier Verlustjahren

Der Umsatz im Segment Zucker stieg im Geschäftsjahr 2022/23 deutlich auf 3.216 (Vorjahr: 2.623) Millionen Euro. Positiv wirkten zu Beginn des Geschäftsjahres die seit Oktober 2021 gestiegenen Zuckererlöse; zu Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres 2022/23 im Oktober 2022 konnten die Zuckerpreise nochmals erhöht werden. Bei einem im Gesamtjahr moderat rückläufigen Absatz lagen die Umsatzerlöse insgesamt deutlich über Vorjahr. 

Mit einem operativen Ergebnis von 230 (Vorjahr: -21) Millionen Euro wurde im Geschäftsjahr 2022/23 nach vier Verlustjahren eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses und damit der Turnaround erreicht. Dabei standen dem deutlichen Umsatzanstieg ebenfalls deutlich gestiegene Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten gegenüber. Diese Belastungen nahmen für Zucker aus der neuen Kampagne 2022 nochmals deutlich zu. Das abgeschlossene Geschäftsjahr war darüber hinaus durch die geringere Kapazitätsauslastung infolge der schlechten Ernte belastet. Im dritten Quartal 2022/23 war die Entwicklung teilweise durch den Abverkauf von Zuckerbeständen der Kampagne 2021 zu Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres begünstigt.

Segment Spezialitäten durch gestiegene Kosten belastet

Das Segment Spezialitäten erzielte mit einem Umsatz von 2.217 (Vorjahr: 1.781) Millionen Euro eine deutliche Steigerung zum Vorjahr – insbesondere aufgrund höherer Preise. Die Absatzmengen entwickelten sich unterschiedlich, es gab deutliche Zuwächse aber auch signifikante Rückgänge.

Das operative Ergebnis reduzierte sich deutlich auf 102 (Vorjahr: 117) Millionen Euro, dabei konnte im vierten Quartal 2022/23 – wie bereits im dritten Quartal – durch weitere Preiserhöhungen eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal erzielt werden. Die Belastungen durch signifikant höhere Rohstoff-, Energie-, Logistik- und Verpackungskosten konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr aber insgesamt nur teilweise oder mit zeitlichem Verzug an die Kunden weitergegeben werden.

CropEnergies erneut mit Rekordergebnis

Im Segment CropEnergies erhöhte sich der Umsatz deutlich auf 1.390 (Vorjahr: 1.004) Millionen Euro; dazu trugen insbesondere deutlich höhere Absatzpreise bei.

Das operative Ergebnis folgte der Erlösentwicklung und konnte im Berichtszeitraum mit 251 (Vorjahr: 127) Millionen Euro deutlich gesteigert werden. Damit wurde das starke operative Ergebnis des Vorjahres nochmals deutlich übertroffen und erneut ein Rekordergebnis erzielt. Deutlich gestiegene Erlöse konnten die ebenfalls erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mehr als ausgleichen.

Segment Stärke mit deutlich verbessertem operativen Ergebnis

Im Segment Stärke konnte trotz rückläufiger Absatzmengen in Folge erheblich gestiegener Erlöse ein deutlicher Umsatzzuwachs auf 1.193 (Vorjahr: 940) Millionen Euro erzielt werden. Dazu trug auch das noch erfreuliche Niveau der Ethanol-Notierung in der ersten Jahreshälfte bei. 

Das operative Ergebnis stieg – der Erlösentwicklung folgend – im Berichtszeitraum deutlich auf 70 (Vorjahr: 57) Millionen Euro. Insgesamt konnten erheblich höhere Rohstoff- und Energiekosten durch deutliche Erlössteigerungen mehr als ausgeglichen werden, wenn auch das operative Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte aufgrund rückläufiger Ethanolnotierungen belastet wurde und hinter dem Ergebnis der ersten Jahreshälfte zurück blieb.

Segment Frucht mit operativem Ergebnis auf Vorjahresniveau

Im Segment Frucht konnte der Umsatz deutlich auf 1.482 (Vorjahr: 1.251) Millionen Euro gesteigert werden. Haupttreiber waren die deutlich höheren Preise sowohl bei den Fruchtzubereitungen als auch bei den Fruchtsaftkonzentraten. Zudem konnte die Absatzmenge bei den Fruchtsaftkonzentraten signifikant erhöht werden. 

Das operative Ergebnis lag mit 51 (Vorjahr: 52) Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr. Dabei lag das Ergebnis der Division Fruchtzubereitungen – bedingt durch einen Absatzrückgang und höhere Kosten – unter Vorjahr. Im Gegensatz dazu konnte das Ergebnis der Division Fruchtsaftkonzentrate durch einen deutlichen Anstieg der Absatzmenge signifikant verbessert werden und die deutlich höheren Erlöse die gestiegenen Kosten mehr als ausgleichen.

Konzernprognose 2023/24 unverändert

Der seit dem Geschäftsjahresbeginn 2022/23 bis heute andauernde Ukraine-Krieg führte zu einer nochmaligen Verstärkung der bereits bestehenden hohen Volatilitäten auf den Absatzmärkten und Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten, insbesondere in den Bereichen Rohstoffe und Energie. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen, die Versorgungssicherheit sowie die Dauer dieser temporären Ausnahmesituation sind auch im Geschäftsjahr 2023/24 nur schwer abschätzbar.

Die Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2023/24 wurde erstmals am 15. Dezember 2022 veröffentlicht und am 18. April 2023 angehoben. Demnach erwartet Südzucker für das Geschäftsjahr 2023/24 einen Konzernumsatz von 10,4 bis 10,9 (2022/23: 9,5) Milliarden Euro. In allen Segmenten – ausgenommen CropEnergies – wird mit einem Umsatzanstieg gerechnet; im Segment CropEnergies wird von einer Bandbreite zwischen 1,3 und 1,4 (2022/23: 1,5) Milliarden Euro ausgegangen. 

Das Konzern-EBITDA wird in einer Bandbreite zwischen rund 1,1 und 1,3 (2022/23: 1,1) Milliarden Euro gesehen.

Für das operative Konzernergebnis wird eine Bandbreite zwischen 725 und 875 (2022/23: 704) Millionen Euro erwartet. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 400 und 500 Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten wird von einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses ausgegangen. Für das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird die Prognose nun in einer Bandbreite zwischen 95 und 145 Millionen Euro gesehen. Im Segment Stärke wird mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses gerechnet. Im Segment Frucht wird von einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau ausgegangen.

Südzucker geht von einem moderaten Anstieg des Capital Employed aus. Auf Basis der genannten operativen Ergebnisverbesserung wird mit einem deutlichen Anstieg des ROCE (2022/23: 9,9 Prozent) gerechnet.

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