VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert: „Wenn so sicher ist, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Stromversorgung geben wird, dann muss erklärt werden, woher diese Zuversicht kommt und wie die Versorgungssicherheit garantiert werden kann. Sich nur auf Stromimporte aus dem europäischen Ausland zu verlassen, ist hochriskant. Zudem droht schon im April nächsten Jahres eine weitere Angebotsverknappung, wenn die im Herbst 2022 reaktivierten Kohlekraftwerke aus den Reserven aus dem Markt ausscheiden müssen. Ob die Ausbauziele für erneuerbare Erzeugung und Stromnetze bis dahin erreicht werden, ist höchst fraglich und gleicht eher einem Glücksspiel als seriöser Planung.“
Aus Sicht des VIK müssen den Bekenntnissen zur Versorgungssicherheit konsequente Maßnahmen folgen: Genehmigungsverfahren sind noch zu langsam. Die Flexibilisierung und der Ausbau der Netze gehen zu träge voran. Der Ausbau bei der Erzeugung erneuerbarer Energien muss deutlich beschleunigt werden. Versorger brauchen mehr Planungssicherheit für Investitionen in neue „H2-Ready“-Gaskraftwerke und die Schaffung neuer Erzeugungskapazitäten muss intensiver vorangetrieben werden. Ab morgen läuft die Uhr rückwärts.
„Die Stromkosten in Deutschland liegen immer noch deutlich über denen des Auslands. Wenn wir die morgigen Abschaltungen der Kernenergie langfristig ohne Kollateralschäden überstehen wollen, müssen die notwendigen Maßnahmen zu Ausbau und Flexibilisierung endlich schneller vorangebracht werden. Jede weitere regelbare Kraftwerksleistung, die vom Netz genommen wird, treibt die Preise und schwächt den Standort Deutschland“, so Christian Seyfert.
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