- Der MEW fordert ein Mobilitätskonzept, das sowohl die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, Rohstoffabhängigkeiten, Lieferketten- und Beschäftigungseffekte als auch einen technologieoffenen Wettbewerb einbezieht.
- Die CO2-Minderungsziele können nur erreicht werden, wenn Elektromobilität durch klimaneutrale Kraftstoffe ergänzt wird.
- Der Verkehrssektor wird seine Klimaziele nicht erreichen, wenn er weiterhin durch einseitige politische Rahmenbedingungen daran gehindert wird.
„Das Klima saß leider nicht mit am Tisch“, so Dr. Uta Weiß, Vorstandsvorsitzende der Mittelständischen Energiewirtschaft Deutschland (MEW) zum Autogipfel. „Es muss doch als aller erstes um die CO2-Minderung gehen und wie wir diese möglichst schnell und effizient erreichen. Stattdessen streiten wir in Deutschland immer noch über ideologische Grundsätze und unrealistische Pläne.“
Beim Autogipfel am 10. Januar 2023 diskutierten Vertreter von Politik und vorrangig der Autoindustrie über Themen der Mobilität, leider ohne Ergebnisse, aber der Grundtenor „Endlich haben wir mal geredet“ stimmte viele TeilnehmerInnen eher positiv. „Es ist erschreckend, dass es bei den vielen Gremien, die die Ampelregierung rund um die Mobilität etabliert hat, bisher kein Konzept zu geben scheint, das eine ausreichende Minderung der CO2-Emissionen herbeiführt“, so MEW-Geschäftsführer Dr. Hans Wenck. Die Verfehlung der gesteckten Klimaschutzziele im Verkehrssektor unterstreicht, dass der eingeschlagene Weg nicht zum Ziel führt sondern nun wirklich alle Register gezogen werden müssen.
„Hier steht auch der Mittelstand bereit: klimaneutrale Kraftstoffe könnten schnell zur CO2-Minderung beitragen.“, ergänzt Geschäftsführer Frank Schaper. „Die Infrastruktur ist bereits vorhanden, da muss kein Tanklager und keine Tankstelle neu gebaut werden. Der Anpassungsaufwand ist minimal, der Effekt wäre jedoch groß.“ Dazu müsste allerdings der politische Rahmen so angepasst werden, dass klimaneutrale Kraftstoffe vorangetrieben werden und Investitionen in neue Produktionsanlagen attraktiv werden.
Dr. Uta Weiß sagt dazu: „Hier wird mit der Maßgabe, sofort alles perfekt machen zu wollen, das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Übergangsregelungen, Zulassungen, Normungsprozesse und Einstiegsbedingungen werden derart allerdings behindert. Die Elektromobilität mag in einigen Dekaden die Antriebsart der Wahl sein, um CO2-arm mobil zu sein. De facto fahren E-Autos momentan auch mit Kohlestrom und der ÖPNV ächzt unter zu geringen Kapazitäten bei der Personenbeförderung. Wir müssen das vorhandene Mobilitätssystem defossilisieren. Wir haben in Europa vorrangig Autos mit Verbrennungsmotor, zumindest für die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte, weltweit sicher noch deutlich länger.“
Die große Diskrepanz zwischen Zielen und Realität kann mittlerweile auch von den politischen Entscheidern nicht mehr ausgeblendet werden.
Der MEW fordert deshalb ein realitätsnahes Mobilitätskonzept, das nicht wie bisher auf Szenarien basiert, die die Wunschvorstellungen für die Dekarbonisierung im Verkehrssektor abbilden. Hier braucht es mehr Realitätssinn und praktikablere Lösungen.
Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e. V. (MEW) vertritt als Dachverband die Interessen der unabhängigen, mittelständischen Importeure und Inverkehrbringer von flüssigen Kraft- und Brennstoffen sowie Bunkerkraftstoffe für die Schifffahrt, Tanklagerbetreiber und freie Tankstellen.
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