Unter dem Motto „lokal gedacht, lokal gemacht“ erklärten hy.waiblingen und ihre Gesellschafter GP JOULE und Stadtwerke Waiblingen, wie die Wasserstoffwirtschaft in Waiblingen aussehen soll. Die Erzeugung des Wasserstoffs wird mit überwiegend regionalen, erneuerbaren Energien betrieben. Hier soll der Testbetrieb 2023 starten. Der Wasserstoff wird komprimiert gespeichert und zu einer neuen Tankstelle transportiert. Ab 2024 wird der grüne Wasserstoff dort für Busse, Lkws und Pkws erhältlich sein. Er soll unter anderem zehn Linienbusse antreiben, die im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden.
Wasserstoffwirtschaft ist regional und doch vernetzt
Die Waiblinger Anlagen gehören zum Verbundprojekt „H2Rivers“, das sich über die Metropolregion Rhein-Neckar erstreckt. Hier hat der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft bereits begonnen, während in den meisten anderen Regionen gerade erst Machbarkeitsstudien anlaufen. Dafür erhält das Waiblinger Projekt eine Förderung im Rahmen des bundesweiten Programms HyPerformer.
„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Markt für grünen Wasserstoff zu etablieren und Wertschöpfungsketten zu schaffen, damit Deutschland bei der Wasserstofftechnologie international ganz vorne dabei ist. Wir wollen die Technologieführerschaft Deutschlands in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sichern und ausbauen. Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle beim Erreichen der Klimaziele, gerade auch im Verkehrsbereich. Deshalb freue ich mich besonders über die Arbeit, die bei hy.waiblingen geleistet wird“, sagte Staatssekretär Michael Theurer bei seiner Überreichung der Förderzusage.
Bernhard Zipp, technischer Leiter der Stadtwerke Waiblingen und Geschäftsführer der hy.waiblingen, sagte: „Die Energiewende ist regional. hy.waiblingen deckt die gesamte Wertschöpfungskette einer nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur ab. Von der Erzeugung des Wasserstoffs mit erneuerbaren Energien bis zur Betankung von Wasserstoffbussen. Energiewende ist Waiblingen.“ Die Motivation sei in Waiblingen schon seit langem vorhanden und die Stadtwerke Waiblingen hätten nur nach einem geeigneten Partner gesucht. „Mit GP JOULE haben wir den perfekten Partner gefunden. Das Unternehmen hat mit dem Projekt eFarm in Nordfriesland praktisch eine Blaupause für regionale Wasserstoffprojekte geschaffen“, so Zipp.
„Unser Ziel war von Anfang an, das Wissen aus eFarm an möglichst viele Wasserstoffregionen in Deutschland weiterzugeben und umzusetzen. Am Beispiel Waiblingen sehen wir, dass das gelungen ist“, sagt André Steinau, Geschäftsführer von GP JOULE HYDROGEN und ebenfalls der hy.waiblingen.
Im Rahmen der „Woche des Wasserstoffs“ stellen Organisationen und Unternehmen in ganz Deutschland ihre Projekte vor. So wird der grüne Energieträger erlebbar. Nach Einschränkungen der letzten beiden Jahre können sich Interessierte nun erstmals wieder persönlich über die vielseitigen Projekte informieren.
Über hy.waiblingen
Die hy.waiblingen verfolgt das Ziel, eine regenerative, regionale Wasserstoffwirtschaft in Waiblingen aufzubauen. Dabei wird in Elektrolyseanlagen grüner Wasserstoff erzeugt und dieser primär über eine Wasserstofftankstelle in Waiblingen vertrieben. Für die Elektrolyse wird ausschließlich Grünstrom genutzt. Zudem werden im Rahmen des Projektes Busse für den emissionsfreien ÖPNV beschafft.
2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP JOULE heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektromobilität. GP JOULE ist damit ein Pionierunternehmen der Sektorenkopplung. Für die mittelständische Unternehmensgruppe arbeiten rund 500 Menschen in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP JOULE ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019 und des German Renewables Award 2020.
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