Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der erfolgreiche Innovationsansatz Design Thinking aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Viele Führungskräfte, Mitarbeitende und Coaches sind mit diesem Ansatz in Berührung gekommen, der branchenübergreifend so vielseitig anwendbar ist. Doch wie hat sich der Innovationstreiber Design Thinking über die Jahre verändert und stößt er an Grenzen? Eine neue internationale Studie, entstanden am Fachgebiet "Design Thinking and Innovation Research" des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), zeigt nun auf, welche Ansätze es jetzt braucht, um den Innovationsansatz erfolgreich weiterzuentwickeln. Denn fest steht: Design Thinking ist gelebte Innovationskultur, ein gelebtes Mindset – und weit mehr als nur ein Methodenkoffer voller Techniken.

In der neuen Folge des Wissenspodcasts Neuland zum Thema "Design Thinking – New Global Study about the Power of Innovation in Organizations" sprechen Stefanie Gerken, Lab Designerin & Facilitator bei Deloitte Greenhouse und Design Thinking Track Lead an der HPI School of Design Thinking (D-School), und Falk Uebernickel, Professor für Design Thinking & Innovation Research am HPI, mit Moderator Leon Stebe über ihre neue Studie mit dem Titel "Design Thinking: a Global Study on Implementation Practices in Organizations". Sie analysieren die Entwicklungen und Veränderungen der Design Thinking-Praktiken in Organisationen und vergleichen die aktuellen Ergebnisse mit der älteren Studie "Parts without a whole" von 2015, um Entwicklungstrends abzuleiten.

An der Studie nahmen Unternehmen aller Größen aus verschiedenen Ländern teil. Die Studienergebnisse zeigen, dass Design Thinking bis heute in seiner Anwendung in Unternehmen exponentiell wächst. Nur die Art und Weise, wie auf Design Thinking geschaut wird, habe sich seit 2015 verändert, betonen die zwei Expert:innen. "Vorher haben viele sehr technisch auf Design Thinking als eine Art Erfolgsrezept geblickt, dessen Rezeptschritte genauestens verfolgt und eingehalten werden müssen", erzählt Uebernickel. Heute wird Design Thinking eher als Mindset betrachtet, das dem Menschen Raum zum Interpretieren und zum Neu-Erfinden lässt. Gleichgeblieben hingegen sind die zentralen Grundsätze des Design Thinkings: Nutzerzentriertheit, Experimentierfreudigkeit, interdisziplinäre Teams, Prototyping und der Mut auch mal zu Scheitern. "Offenheit gegenüber Neuem, sowie auch Fehler zu machen, sind Teil des Deals, wenn man neue Wege gehen möchte", betont Gerken.

Die Herausforderung in der Zukunft wird es auch weiterhin sein, Design Thinking bei Mitarbeitenden und Führungspersonen zu implementieren, die es generell gewohnt sind, traditioneller und hierarchischer zu arbeiten. Dabei hat Design Thinking ein großes Potenzial für den Erfolg des Unternehmens und bietet eine flexiblere Arbeitsweise bei unerwarteten Ereignissen. "Wir müssen generell davon weg, streng an unseren Plänen festzuhalten – diese Inflexibilität ist einfach nicht mehr zeitgemäß," so Gerken. Denn auch wenn die Einführung und das Praktizieren einer innovativen Unternehmenskultur herausfordernd sei, so verspreche Design Thinking ein immenses Innovationspotential.

Fundiertes Wissen über die digitale Welt, anschaulich und verständlich erklärt – das bietet der Wissenspodcast "Neuland" mit Experten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) unter: https://podcast.hpi.de, bei iTunes und Spotify. Einmal im Monat sprechen sie bei Neuland über aktuelle und gesellschaftlich relevante Digitalthemen, ihre Forschungsarbeit und über Chancen und Herausforderungen digitaler Trends und Entwicklungen.

Kurzprofil HPI School of Design Thinking

Die HPI School of Design Thinking (https://hpi.de/school-of-design-thinking.html) wurde 2007 von Hasso Plattner nach dem Vorbild der Stanforder d.school in Potsdam gegründet und hat sich seither zum europäischen Kompetenzzentrum für Bildung im Bereich Design Thinking entwickelt. Die HPI D-School bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium in dem Innovationsansatz an. In kleinen, multidisziplinären Teams entwickeln Studierende aus verschiedensten Fachbereichen innovative und menschenzentrierte Lösungen für komplexe Probleme aus der Praxis. Dabei sind sie in engem Austausch mit Projektpartner aus Unternehmen, NGOs und politischen Institutionen. Als Initiatorin der Global Design Thinking Alliance (GDTA) fördert die HPI D-School den Austausch zwischen Design-Thinking-Schulen unter anderem in Ägypten, den USA oder Südafrika.

Über die Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 700 Studierenden genutzt wird. In den fünf Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering", "Cybersecurity" und "Software Systems Engineering" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

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