„Es kommt jetzt darauf an, möglichst rasch Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten für die jüngsten Geflüchteten bereitzustellen. Kitas und andere Einrichtungen beschleunigen die Eingliederung. Diesen Zusammenhang sollte die Politik bei einer auf uns zukommenden Zuteilung der ukrainischen Familien innerhalb Deutschlands von Anfang an berücksichtigen und sie in Orte bringen, wo es möglich ist, schnell einen Kita-Platz zu bekommen. In einem zweiten Schritt ist es wichtig, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen ausreichend auszustatten und dabei die Mütter früh miteinzubeziehen. Unsere Forschungen am ZEW Mannheim zeigen: Mütter mit kleinen Kindern, die wegen des Krieges in Syrien im Zeitraum zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland geflüchtet sind und Kommunen zugeteilt wurden, in denen es wahrscheinlicher ist, möglichst früh nach Ankunft einen Kindergarten-Platz zu bekommen, haben deutlich bessere Sprachkenntnisse und schätzen ihre künftige Arbeitsmarktintegration deutlich positiver ein, als geflüchtete Mütter in Orten, in denen es kaum Bildungs- und Betreuungskapazitäten für ihre Kinder gibt. Besonders stark ist der Effekt bei alleinerziehenden oder allein geflüchteten Müttern, obwohl hier auch Mütter in Familien profitierten, in denen der Vater im selben Haushalt wohnt. Der Königsteiner Schlüssel sowie weitere lokal verwendete Zuteilungsmechanismen berücksichtigen diese Faktoren und Dimensionen bei der Verteilung von Geflüchteten aber in der Regel noch nicht in ausreichendem Maße.“
Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.
Forschungsfelder des ZEW
Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.
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