Erneut erreichte ein Verwaltungsgebäude der badenova mit der „Platin-Auszeichnung“ die höchst mögliche Kategorie im Bereich nachhaltiges Bauen.
Am Montag, 18. Oktober nahm badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher die Urkunde entgegen. Andrea Wurm, Auditorin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), zog in ihrer Begründung folgendes Fazit: „Bereits zwei Mal mit einem Bau die hohen Kriterien zu erfüllen ist einmalig in Freiburg und damit herausragend“.

In einem Rundgang bekamen Pressevertreter die technischen Besonderheiten des Gebäudes sowie das zugrundeliegende Innenraumkonzept im Stile von „New Work“ erläutert. 

Hoher Erfüllungsgrad: Effizient, ökologisch, modern und in allen Belangen nachhaltig – so lässt sich der badenova-Neubau zusammenfassen. Mit einem Erfüllungsgrad von 86,8 Prozent hat badenova das Ergebnis des letzten Baus von 2014 sogar getoppt. Damals hatte die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – kurz DGNB – der badenova 82,5 Prozent Erreichung bescheinigt.

Vorbildfunktion: Das neue Bürogebäude unterscheidet sich optisch nur wenig vom vorherigen Neubau, dem Verwaltungsneubau 3: „Die äußere Hülle ist weniger wichtig, auf was es uns ankam war die Nachhaltigkeit in allen Bereichen: Vom ambitionierten Energiekonzept angefangen bis hin zur Mitbestimmung der Raumkonzeption durch die Mitarbeiter selbst“, erläutert Heinz-Werner Hölscher, Vorstand der badenova.  Erneut wieder die höchste Auszeichnung der DGNB zu erreichen, wurde von Anfang an angestrebt. „Wir sind uns unserer Vorbildfunktion in der Region bewusst. Dass wir bei unseren eigenen Gebäuden die Messlatte hoch legen erwächst aus der Selbstverpflichtung zur Energiewende“, so Hölscher weiter.

Das Neubauprojekt wurde von Matthias Schöffing, Leiter Gebäudemanagement bei bnNETZE, verantwortet. Mit seinem Team hat er bereits den letzten Neubau sowie die Errichtung der Feuerwache auf demselben Gelände in der Tullastraße umgesetzt und verantwortet.

Die besondere Leistung der badenova betonte auch die Amtsleiterin des Gebäudemanagement Freiburg (GMF), Andrea Katzer-Hug. Das GMF ist sowohl für alle stadteigenen Gebäude wie z. B. Schulen und Verwaltungsgebäude als auch für das komplette Energiemanagement dieser städtischen Immobilien verantwortlich. „Die Stadt Freiburg beglückwünscht die badenova zu dieser großartigen baulichen Leistung, die höchsten Ansprüchen genügt. Beim Bauen müssen wir deutlich höhere Ziele als die gesetzlich vorgeschriebenen anpeilen. Nur so können wir in Freiburg die CO2-Emissionen in der Größenordnung senken, die wir uns vorgenommen haben.“    

Platin-Siegel: Um bei der DGNB ein Platin-Siegel zu erhalten, bedarf es u.a. eines anspruchsvollen Energiekonzepts. So ist der Neubau mit einer modernen Lüftungsanlage ausgestattet, die eine herkömmliche Klimaanlage überflüssig macht. Die Wärme wird durch ein  Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt, das mit Biogas befeuert wird, und mit einer effizienten Wärmerückgewinnung kombiniert ist. Die kleinteilig steuerbare Bauteilaktivierung ermöglicht höchsten Komfort zu jeder Jahreszeit bei minimalstem Energieeinsatz. Ferner arbeiten die Mitarbeitenden in einem schadstoffarmen Gebäude: Rund 34.000 m3 frische Außenluft gelangen pro Stunde ins Innern. Die gereinigte Außenluft sorgt für eine hohe Verdünnung einer potenziellen mit Viren belasteten Luft. Gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie ein zentraler Aspekt, um die Mitarbeitenden größtmöglich zu schützen. Auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage mit 96,5 kwp Leistung und insgesamt 312 Modulen. Der erzeugte Strom wird im Gebäude selbst verbraucht.

Raumkonzepte im Stile von „New Work“: Offene Konzepte mit  Transparenz, Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten in Kleingruppen und flexibel nutzbare Konferenzräume – in der Raumgestaltung spiegelt sich das Selbstverständnis von badenova als modernem Arbeitgeber wider. Ein konzentriertes und kreatives Arbeiten im Freien wird dank eines  „Campus“-Modells im Innenhof ebenso gefördert.

Im Neubau sind überwiegend Mitarbeiter von bnNETZE, der 100-prozentigen badenova Tochter für Infrastruktur, untergebracht. Daneben hat die weitere Tochter regioData, die komplette Lösungen für GIS und Geodatenmanagement anbietet, Räume bezogen. bnNETZE ist die größte Tochter des Energiedienstleisters. Sie verantwortet Betrieb, Planung, Ausbau und Instandhaltung aller Strom- und Erdgasnetze sowie der Wasserversorgung. Für die 600 bnNETZE-Mitarbeiter bedeutet das tagtäglich einen zuverlässigen und effizienten Betrieb eines rund 7.500 Kilometer langen Erdgasnetzes, 5.300 Kilometer langen Stromnetzes und rund 1.500 Kilometer langen Wasser- und Abwassernetz zu gewährleisten. Gleichzeitig gehört es zur Kernaufgabe von bnNETZE rund 568.000 Menschen mit Trinkwasser bester Qualität zu versorgen.

Fakten zum badenova-Neubau auf einen Blick:
Verantwortliche Architekten: Vogt Architekten BDA
Stockwerke: 6
Kapazität Arbeitsplätze: 344
Kapazität Sozialräume, Umkleiden: 250
Parkplätze: 108 KFZ-Stellplätze – 38 für Elektrofahrzeuge mit Ladestationen, großer Fahrradparkplatz, 14 Stellplätze mit E-Bike-Ladestationen
Gesamtnutzfläche: 5.430 m2
Nutzfläche (Büros + Besprechung): rund 4.700 m2
Startschuss für den Bau: April 2018. Es stellte sich heraus, dass die Sanierung des Altgebäudes 5 Millionen Euro gekostet hätte.
Spatenstich: 26. April 2018
Bauzeit: 05/2018-08/2020
Baustandard: Plus-Energiehaus und DGNB-Standard-Platin, Erhalt der Auszeichnung im Januar 2021
Kosten: rund 16 Millionen Euro (inkl. Baunebenkosten)

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