Wird es einem nach 60 Semestern nicht langweilig? Prof. Holzbaur kennt da ein gutes Mittel, damit das nicht passiert: „An der Hochschule kann man sich jedes Jahr selbst neu erfinden“, so der Jubilar, der genau das immer wieder macht. „Die Möglichkeiten und Herausforderungen in Lehre und Forschung, Selbstverwaltung und Auslandsaktivitäten sind vielfältig.“
Holzbaur ist gebürtiger Aalener und absolvierte sein Abitur am Schubart-Gymnasium. Im Oktober 1990 hielt er dann seine erste Vorlesung an der Fachhochschule Aalen. Aus seiner Tätigkeit in der Industrie brachte Holzbaur dabei die Themen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Künstliche Intelligenz in die Lehre mit.
In den ersten Jahren lehrte er im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Mathematik und Informatik, von Anfang an mit vorlesungsbegleitenden praktischen Projekten. Auch die Hochschuldidaktik spielte von Beginn an eine große Rolle. Schwerpunkte bildeten die Projektmethode und die Planspiele, die das Wirtschaftsingenieurwesen 1993 als erster Studiengang einführte. Bei seiner Ehrung anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums im öffentlichen Dienst dankte ihm Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider für sein hohes Engagement in der Lehre.
Als Prodekan und Dekan war Holzbaur beim Ausbau des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen zur Fakultät Wirtschaftswissenschaften mit verschiedenen Angeboten und Schwerpunkten eingebunden. Schneider stellte Holzbaurs „maßgebliche Beteiligung in dieser wichtigen Umbruchsphase für die Hochschule“ heraus. Während dieser Zeit übernahm er auch unterschiedliche Vorlesungen aus den Bereichen Informatik und Umweltmanagement.
Holzbaur war Senatsbeauftragter für Technik- und Wissenschaftsethik der Hochschule und lange Jahre Mitglied des Senats der Hochschule Aalen; seit 2007 ist er Senatsbeauftragter für Nachhaltige Entwicklung und sorgte laut Schneider zu einem frühen Zeitpunkt dafür, dass das Thema „Nachhaltigkeit an der Hochschule fest verankert wurde“.
Seit dem Jahr 2000 ist Holzbaur in der Lehre vor allem in den Bereichen Projektmanagement und Nachhaltige Entwicklung tätig. In seinen Lehrveranstaltungen bearbeitet er mit den Studierenden Projekte in Kooperation mit regionalen Partnern wie der Stadtverwaltung, Polizei oder Vereinen. Seither wurden diese Projekte vielfach durch die UNESCO-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung und den Nachhaltigkeitsrat ausgezeichnet. Eines der bekanntesten Beispiele ist der „Grüne Aal“, das Aalener Umweltmanagementsystem für Schulen. Mit solchen Auszeichnungen leistet Holzbaur „einen Beitrag zur Sichtbarkeit der Hochschule in der Öffentlichkeit“, so Schneider.
Ein Schwerpunkt von Holzbaurs Arbeiten ist die Strukturierung komplexer Themen mittels mathematischer Modelle. Dies lässt sich auf intelligente Systeme ebenso anwenden wie auf Projekte oder Events.
Derzeit beschäftigt sich der vielseitige Professor vor allem mit nachhaltigem Eventmanagement. Auch sein „Manager-Kochbuch“ widmet sich ausgiebig den Themen Eventmanagement und Nachhaltige Entwicklung.
Für die Hochschule war und ist Holzbaur als Botschafter für Aalen auch viel im Ausland unterwegs, unter anderem in der Aalener Partnerstadt Tatabanya in Ungarn, in Bosnien, in Südamerika und insbesondere in Südafrika, wo er mit mehreren Hochschulen in regem Austausch steht. Die Central University of Technology in Bloemfontein (Südafrika) ernannte Holzbaur zum Honorary Professor. Außerdem ist Holzbaur als Leiter des Steinbeis-Transferzentrums „Angewandtes Management“ und in der Weiterbildung aktiv.
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