Die Region Hannover fördert über die Leuchtturm- und die Genossenschaftsrichtlinie insgesamt fünf beispielhafte Klimaschutzprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von rund 187.000 Euro. Darüber wurde der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Region Hannover in seiner heutigen Sitzung am 24. August 2017 informiert. „Die fünf vorbildlichen Projekte zeigen, wie neue Ansätze und technische Lösungen den Klimaschutz weiterbringen“, sagt Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent der Region Hannover.

Erneuerbare Energien im Blick

Die Stadt Laatzen wird das Gartenhaus im Park der Sinne zu einem Demonstrationsobjekt für erneuerbare Energien umbauen. Das Gebäude mit Café und Imbiss dient als Infostation für den Park. Es soll zwei Kleinwindkraftanlagen, eine Solarwärme- und eine Photovoltaikanlage erhalten. Ziel ist, das Gartenhaus nahezu vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen und den jährlich etwa 100.000 Besucherinnen und Besuchern den praktischen Einsatz erneuerbarer Energien zu zeigen. Außerdem informieren Schautafeln über das innovative Energiekonzept. Eine Ladestation für E-Bikes rundet das Projekt ab. Die Region Hannover unterstützt das Vorhaben über die Leuchtturmrichtlinie mit rund 57.000 Euro.

Neue Betriebsstätte mit innovativem Konzept

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) errichtet in Hannover eine zukunftsorientierte, klimaeffiziente Betriebsstätte auf dem Sanierungsgelände an der Sandstraße am alten Güterbahnhof. Der geplante Neubau führt zwei bisherige Betriebstätten mit etwa 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Am neuen Standort will aha die dort stationierten Kehrmaschinen, Streufahrzeuge und Laubbläser warten und reparieren. Die Betriebsstätte entsteht mit den drei Schwerpunkten Effizienz, Eigenversorgung sowie Elektromobilität. So setzt aha beim Sozial- und Betriebsgebäude auf den energiesparenden Passivhausstandard. Zum Konzept gehören zudem Wärmerückgewinnung in den Betriebsduschen, Geothermie mit kombinierter Wärme- und Kältenutzung, eine Photovoltaikanlage mit intelligenter Verbrauchssteuerung, Regenwassernutzung sowie die Aufrüstung auf Elektromobilität mit ersten Ladesäulen und Elektrofahrzeugen. Die elektrische Infrastruktur wird bereits auf einen komplett elektrisch betriebenen Fuhrpark ausgelegt, sodass ein weiterer Ausbau der E-Fahrzeugflotte jederzeit möglich ist. Die Region Hannover fördert das Projekt über die Leuchtturmrichtlinie mit 50.000 Euro.

Pilotprojekt zum Energiesparen

Im Rahmen eines Pilotprojektes testet der hannoversche Maschinenbau-Ingenieur Oliver Baum einen selbst entwickelten Duschwasserwärmetauscher. Das einfach nachzurüstende Gerät soll etwa 50 Prozent der Energie einsparen und in mindestens zehn Haushalten erprobt werden. Die Weiterentwicklung zu einem serientauglichen Produkt unterstützt die Region Hannover über die Leuchtturmrichtlinie mit bis zu 60.000 Euro.

Energiegenossenschaft Schwüblingsen gestartet

Über die Genossenschaftsrichtlinie unterstützt die Region Hannover aktuell die Gründung der Energiegenossenschaft Schwüblingsen in der Gemeinde Uetze. Im alten Dorfkern in Schwüblingsen möchten mehr als 50 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ein Wärmenetz realisieren. Es soll zu 98 Prozent mit einer neu zu errichtenden Holzhackschnitzelheizung betrieben werden und damit alte Öl- und Gasheizungsanlagen ersetzen. Jede Anschlussteilnehmerin und jeder Anschlussteilnehmer wird Mitglied der Genossenschaft. Die Gründungsversammlung fand am 8. August 2017 statt.

Die Region Hannover fördert den Gründungsprozess der Energiegenossenschaft mit 7.500 Euro. Des Weiteren stellt die Region für die Betriebskosten der Holzhackschnitzel-heizung in den ersten drei Jahren einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro bereit.

Neue Energiegenossenschaft auch in Neustadt a. Rbge.

Außerdem fördert die Region über die Genossenschaftsrichtlinie in Neustadt a. Rbge. die Gründung der Energiegenossenschaft Dudensen. Dabei geht es ebenfalls um den Bau eines Wärmenetzes, das zu 98 Prozent mit einer neu zu errichtenden Holzhackschnitzel-heizung betrieben werden soll. Mehr als 100 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer möchten sich daran beteiligen. Auch hier fördert die Region den Gründungsprozess mit 7.500 Euro und stellt für die Betriebskosten in den ersten drei Jahren 2.500 Euro zur Verfügung.

Förderrichtlinien für Klimaschutzprojekte

Die Region Hannover vergibt die Zuschüsse auf Basis der Leuchtturm- und der Genossenschaftsrichtlinie. Alle Informationen und die Antragsformulare stehen bereit unter www.hannover.de/leuchtturmrichtlinie sowie www.hannover.de/genossenschaftsrichtlinie. Die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover betreut die beiden Förderprogramme und ist per E-Mail an klimaschutzleitstelle@region-hannover.de erreichbar.

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