„Das Batteriespeicherwerk ist ein wichtiger und zukunftsweisender Beitrag zur Energiewende“, sagte Energieminister Christian Pegel. „Es erhöht die Stabilität der Stromnetze und zeigt, dass Mecklenburg-Vorpommern zu den Wegbereitern der erneuerbaren Energien zählt.“
Auf Grundlage des bestehenden 5-MW-Batteriespeichers Schwerin 1 hat die WEMAG die Erweiterung eines weiteren Batteriespeicherkraftwerkes Schwerin 2 zur Erbringung von Primärregelleistung geplant und errichtet. „Mit der Inbetriebnahme von Schwerin 2 hat sich die nutzbare Speicherkapazität des Batteriespeicherkraftwerks auf 15 Megawattstunden verdreifacht“, erklärte Tobias Struck, Geschäftsführer der Batteriespeicher Schwerin GmbH & Co. KG, der bei der WEMAG auch den Bereich Speicher und Projekte verantwortet. Die präqualifizierte Leistung von insgesamt 10 MW wird über einen technischen Verbund aus 53.444 Lithium-Ionen-Akkus in 215 Batterieschränken, 18 Wechselrichtern, neun Transformatoren und einer Mittelspannungsanlage bereitgestellt.
Der WEMAG-Speicher in Schwerin ist der europaweit größte hybride Lithium-Batterien-Verbund. „Wir haben mit unserem Partner Younicos zwei unterschiedliche Batteriegenerationen unter einem Dach integriert, was insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Klimatisierung und der stark gestiegenen Kapazität neuer Batterien eine Herausforderung war“, ergänzte Struck. Der Speicher bietet noch Ausbaureserven, um auch künftige Batteriegenerationen zu integrieren und das Portfolio möglicher Systemdienstleistungen zu erweitern.
Zur Refinanzierung wird die vom Übertragungsnetzbetreiber präqualifizierte Leistung des Batteriespeichers in Höhe von 10 MW am Primärregelleistungsmarkt angeboten. In wöchentlichen Auktionen werden die Preise für die Bereitstellung der notwendigen Regelleistung von 575 MW für Deutschland ermittelt. Diese wird wochenweise je Megawatt Regelleistung vergütet und so den Betrieb des Speichers finanzieren. Seit der Inbetriebnahme des Batteriespeicherkraftwerks Schwerin 1 konnte die Anlage 127 Mal vermarktet werden und hat davon 123 Zuschläge erhalten.
Der Batteriespeicher hat in erster Linie die Aufgabe, bei schwankender Einspeisung des Stroms aus Erneuerbare-Energien-Anlagen das Stromnetz zu stabilisieren. Darüber hinaus soll der stationäre Großspeicher für den Wiederaufbau des Stromnetzes nach Großstörungen im elektrischen Versorgungsnetz sorgen, so dass Schäden in Millionenhöhe vermieden werden können. Vor diesem Hintergrund soll derzeit ein innovatives Schwarzstartkonzept unter dem Titel „Kickstarter“ zur Marktreife gebracht werden. Es wird von einem Konsortium bestehend aus der Energieversorgung Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG, dem Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung der Universität Rostock, der WEMAG AG und der Younicos AG realisiert sowie von der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.
Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Öko-Energieversorger mit regionalen Wurzeln und Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 15.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Hausanschluss bis zur Überlandleitung. Das Energieunternehmen liefert Strom, Gas und Netzdienstleistungen an Privat- und Gewerbekunden.
Regionale Verbundenheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln der WEMAG AG. Die WEMAG AG leistet erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, berät zu Fragen der Energieeffizienz und bietet die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung über die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG. Die WEMAG AG befindet sich seit Januar 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Versorgungsgebietes.
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