Statistisch betrachtet verbrauchen die Deutschen pro Kopf jedes Jahr mehr als 200 kg Pappe, Papier und Karton. Auch wenn es in den letzten Jahren gelungen ist, die Recyclingquote in der Papierherstellung, insbesondere im Bereich der Kartonherstellung, kontinuierlich zu erhöhen und so heute mit 79 % Altpapieranteil fast das Maximum des technisch aktuell Möglichen erreicht ist, ist Deutschland weiterhin europäischer Spitzenreiter im Holzverbrauch für die Papierproduktion. Um diesen weltweit führenden Bedarf zu decken, importiert Deutschland mehr als 80 Prozent des benötigten Zellstoffs vorwiegend aus Brasilien sowie aus Schweden und Finnland. Der hiermit verbundene Transportaufwand beeinträchtigt die Ökobilanz konventionellen Papiers erkennbar. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Bewusstseins für die globalen Folgen eines allzu sorglosen Umgangs mit natürlichen Ressourcen, steigt das Interesse an Papierprodukten, die zusätzlich zum Einsatz von Recyclingpapier Importe von Frischfasern aus Holzzellstoff so weit wie möglich reduzieren.

Nachhaltigkeit in der Papierindustrie geht neue Wege

Zellstoff für die Papierherstellung aus Frischholzfasern von Laub- und Nadelbäumen hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Holzfasern liefern aufgrund ihrer Morphologie optimale Eigenschaften im Herstellungsprozess und lassen sich durch gezielte Aufbereitung je nach Anforderung an das Fertigpapier optimal einstellen.

Zellstoff kann jedoch nicht nur aus Holz hergestellt werden. Geeignet sind auch eine Vielzahl anderer, lokal verfügbarer Faserpflanzen, aus denen mit geeigneten Verfahren der wertvolle Grundstoff für die Papierproduktion hergestellt werden kann.

„Was liegt näher, als heimische Rohstoffquellen für die Papierproduktion auszuschöpfen“, erklärt entsprechend Karl Augustin, Leiter Produktionsmanagement bei Pfleiderer Spezialpapiere in Teisnach. „Es fallen z.B. allein in Deutschland rund 10 Mio. Tonnen Getreidestroh an. Mit modernen Aufschlussverfahren lassen sich daraus hochwertige Fasern gewinnen, die sich nach unseren Erkenntnissen hervorragend für die Produktion von Spezialpapieren eignen. Dabei wird ein ohnehin anfallender Agrarreststoff werthaltig genutzt. Es werden weder zusätzlichen Anbauflächen noch zusätzlich Wasser oder andere Ressourcen für dieses Material verbraucht. Zudem reduzieren sich die Abhängigkeit von Rohstoffimporten und unnötig weite Transportwege.“

Innovation und Nachhaltigkeit als Erfolgskonzept

Mit der Produktlinie PT ECO-FIBER®  bietet Pfleiderer Spezialpapiere eine Auswahl marktfähiger Produkte, die aus alternativen Faserstoffen hergestellt werden. In der Produktion wird ein Teil der erforderlichen Holzzellstoffe durch Grasfasern, Weizenstroh, Silphiefasern oder Kakaoschalen aus Produktionsabfällen in der Schokoladenindustrie ersetzt. Darüber hinaus forscht Pfleiderer Spezialpapiere beständig an der Verwendung weiterer alternativer Rohstoffe und baut dabei auch die technischen Voraussetzungen unter dem Augenmerk der Nachhaltigkeit kontinuierlich aus.

Seit mehr als 140 Jahren produziert und vertreibt Pfleiderer Teisnach weltweit Spezialpapiere für technische Einsatzbereiche, in der Lebensmittelverpackung oder für dekorative Anwendungen. Dabei setzt das Unternehmen konsequent auf innovative Neuentwicklungen und verfolgt mit dem PT ECO-Vision Nachhaltigkeitskonzept eine umfassend auf Schutz der Umwelt ausgerichtete Unternehmens- und Produktstrategie.

„Durch den Ausbau unserer Abwasseraufbereitungskapazitäten und mit technischen Optimierungen in der Faserstoffbehandlung hat sich Pfleiderer für die Verarbeitung von alternativen Faserstoffen optimal positioniert“, erklärt Reinhold Walter, Leiter Research and Development bei Pfleiderer Spezialpapiere. „Pfleiderer ist aufgrund dieser technischen Potentiale und seiner Erfahrung in diesem Bereich zunehmend als Entwicklungspartner gefragt und ist die Anlaufstelle, wenn es darum geht Laborerkenntnisse in die industrielle Praxis zu überführen.“

In Kombination mit umweltfreundlichen, biobasierten Barrierebeschichtungen gegen Fette und Wasser eignet sich das von Pfleiderer entwickelte PT ECO-FIBER® zum Beispiel als Verpackungsmaterial für Lebensmittel. Dabei können Anwender die besondere Optik der innovativen Papierlösung gezielt in eine auf das Thema Nachhaltigkeit fokussierte Marketingstrategie einbeziehen. Über die reine Optik hinaus überzeugt das Material aus alternativen Faserstoffen in der Herstellung mit geringerem Energie- und Wasserverbrauch und einem deutlich reduziertem CO2-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Papierprodukten aus Holzzellstoff.

„Gemeinsam für eine grüne Zukunft“ – Pfleiderer Spezialpapiere auf der FACHPACK 2024

Einen persönlichen Eindruck von den spezifischen Merkmalen der PT ECO-FIBER® Papiere sowie Informationen zum gesamten Produktportfolio von Pfleiderer Spezialpapiere können sich Interessierte vom 24. bis zum 26. September 2024 auf der Verpackungsmesse FACHPACK in der Messe Nürnberg, Halle 3A – 150, verschaffen.

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