Wie sich unter diesem Kontext die Kontraktlogistik immer mehr vom Outsourcing zum Co-Sourcing entwickelt und weiterentwickeln muss, beleuchten Achim Schäflein, Vorstand der Schäflein-Gruppe, und Heiko Raab, CEO der SprintBox GmbH.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Kontraktlogistik basiert auf langfristigen und transparenten Partnerschaften. Diese ermöglichen so eine tiefe Integration der Prozesse und Strukturen und sichern eine kontinuierliche Optimierung der Abläufe.
Schäflein-Gruppe – Achim Schäflein, Vors. des Vorstandes, Röthlein
und Sprintbox – Heiko Raab, CEO/Geschäftsführer, Grettstadt
Abenteuer Outsourcing – Schlüsselfaktoren für dauerhafte, innovative und partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Kontraktlogistik
Ein solcher Co-Sourcing-Ansatz mit den unten genannten Prämissen trägt dazu bei, dass es nicht zu einem Kontrollverlust über die einzelnen Prozesse des Sourcing kommt. Dies zu gewährleisten, müssen alle integrierten Partner sicherstellen und vermeiden so offene Risiken.
Die wichtigsten Schlüsselpunkte im Sinne eines Co-Sourcing:
(1) Langfristige Partnerschaften und Integration – Erfolgreiche Kontraktlogistik basiert immer auf langfristigen Geschäftsbeziehungen, die eine tiefe Integration der Prozesse und kontinuierliche Optimierung sicherstellen. Hierbei kommt es besonders auf die Erwartungen an, die von Anfang an transparent und zukunftsorientiert kommuniziert werden müssen.
(2) Technologische Innovationen – Der Einsatz moderner Technologien wie automatisierte Kommissionierung und IT-gestützte Prozessoptimierung ist entscheidend für die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Was aktuell hier und unter welchen zeitlichen und technischen Rahmenbedingungen umsetzbar ist, kann von Anfang an gemeinsam bestimmt und beeinflusst werden.
(3) Transparentes Kosten-/Auftragsmanagement – Hierzu gehört zum einen eine abgestimmte Aufwands-/Kostenkontrolle, die sicherstellt, dass auch nachträglich sich veränderte Prozessbedingungen berücksichtigt werden. Dies erfordert eine Vertragsgestaltung, die flexible Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen ermöglicht.
(4) Erfahrung und Branchenkenntnisse – Erfahrene Logistikdienstleister müssen maßgeschneiderte Lösungen bieten und flexibel auf spezifische Anforderungen reagieren. Diese gewinnen gerade jetzt unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer mehr an Gewicht.
(5) Qualifiziertes Personal – Gut ausgebildetes und motiviertes Personal ist unerlässlich, um hohe Qualitäts- und Zuverlässigkeitsstandards zu erfüllen. Hier Konzepte anzubieten, die dem aktuellen Fachkräftemangel Rechnung tragen, wird zunehmend unerlässlich.
(6) Flexibilität und Skalierbarkeit – Die Fähigkeit, auf Nachfrageschwankungen und veränderte Marktbedingungen schnell reagieren zu können, gewinnt so zunehmend an Gewicht. Dies erfordert flexible Ressourcen, modulare Prozesse und adaptive Planungsansätze. Gleichzeitig müssen die integrierten Logistikpartner in der Lage sein, mit dem Wachstum ihrer Kunden Schritt zu halten und die Kapazitäten entsprechend zu skalieren.
(7) Prozess- und Strukturnahe KPIs – Die Messung der relevanten Prozessparameter und kontinuierlichen Verbesserungen wird zunehmend wichtiger. Hierfür sind klar definierte KPIs (Key Performance Indicators) und regelmäßiges Reporting unerlässlich. Diese gilt es auch im Sinne eines Co-Sourcing einzusetzen. Dies hilft auch langfristig für die laufenden Prozess- und Strukturanpassungen und so für den Erfolg aller integrierten Partner.
(8) Risikomanagement – Sie gewinnt in der Kontraktlogistik zunehmend an Bedeutung. Globale Lieferketten sind anfällig für Störungen durch Naturkatastrophen, politische Krisen und Pandemien. Hier müssen robuste Konzepte für mehr Resilienz in der Supply-Chain gewährleisten.
(9) Datensicherheit und Datenschutz – Auch für die Kontraktlogistik gewinnt dieser Aspekt zunehmend an Bedeutung. Die Vorfälle, die gerade in diesem Bereich bei einigen Dienstleistern in den letzten Monaten vorgefallen und bewältigt wurden, machen die Bandbreite der erforderlichen Maßnahmen noch einmal sehr deutlich.
(10) Regulatorische und rechtliche Anforderungen – hier geht es neben der Sicherstellung aller relevanten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen inkl. Compliance auch um ein Vertragsrecht, dass dem Co-Sourcing Rechnung trägt und klare rechtliche Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit und Haftungsfragen regelt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, das erfolgreiche Kontraktlogistikpartnerschaften auf einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren beruhen. Neben operativer Excellenz sind vor allem Innovationsfähigkeit, Flexibilität und partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne eines Co-Sourcing-Ansatzes entscheidend.
Das bezieht auch die Anwendung von KI-Algorithmen bei der Gestaltung und Bewertung der Konzepte und bei der Bewertung der laufenden Prozesse mit ein.
Wie genau, hierzu wird der Vortrag von Achim Schäflein und Heiko Raab einen wichtigen Beitrag leisten.
Das Gesamtmotto des diesjährigen Herbstkongresses „Automotive Prozesse und IT 2024“ am 16./17. Oktober: Die Transformation für mehr Effizienz, Autonomisierung, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit – Bausteine für die Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung in der Fabrik und Supply Chain.
Mit den Unternehmen/Institutionen ADIENT, BMW, Bosch, Cargobull, Continental, Hager Group, HFT Stuttgart, Hörmann Automotive, htw saar, Mercedes, Motherson/SMR Automotive, NOERR, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, Schäflein Group, SprintBox, Volkswagen, ZKW, weitere Unternehmen in Abstimmung sowie einer gezielten Auswahl innovativer Aussteller.
Hierbei nehmen die Referenten und Moderatoren auch konkret Stellung zur künftigen Nutzung von KI und wie auch Methoden der generativen KI einen neuen Beitrag leisten können.
Wir können davon ausgehen, dass am 16./17. Oktober auch neue Antworten gegeben werden, in welche Richtung und mit welchen Strategien, Konzepten und Lösungen sich die Automobil- und Zulieferindustrie in der neuen sich ändernden Produktwelt, die dafür erforderlichen Strukturen und Dienstleister in der Supply Chain und den Kunden-/ Lieferantennetzwerken weiterentwickeln werden.
Zu den Fragestellungen, die wir insgesamt beim Kongress am 16./17. Oktober bearbeiten und intensiv diskutieren:
- Wie richten sich Komponentenwerke der OEM strategisch und operativ auf eine neue Welt von Anforderungen aus und was bedeutet das für das gesamte Liefernetzwerk?
- Wie sehen resiliente Lieferketten aus und wohin entwickelt sich aktuell die gesamte Automobilindustrie in immer mehr global abhängigen Lieferketten?
- Wie müssen OEM/Zulieferer mit ihren Dienstleistern für eine dauerhafte und partnerschaftliche Zusammenarbeit methodisch zusammenarbeiten, damit Kontraktlogistik sich für alle Partner wieder lohnt?
- Welchen Beitrag kann KI in den Service-Netzwerken der Zulieferer und OEM leisten und wie kann der Einsatz vorangetrieben werden?
- Beitrag der Zulieferer für Großkomponenten für sicherere und effiziente Prozesse in der Fabrik und im Zuliefernetzwerk zu den OEMs?
- Welche Einzelmethoden werden eingesetzt, wenn es darum geht, über den gesamten Prozess vom Unterlieferanten bis zum Kunden eine optimierte Gesamtprozessplanung zu etablieren?
- Wie sieht eine automatisierte Planung/Steuerung im gesamten Liefernetz aus und wie wird KI hier zum Game Changer?
- Zielbild der Methoden, Flächen, Digitalisierung für eine durchgängige Transformation in der Welt der Automobilhersteller und dies in den E-Auto- und in den Verbrenner-Werken?
- Wie müssen die Planung und die Steuerung für eine ganzheitlich aufgebaute Batterielogistik in der Fabrik und im internen und externen Liefernetz aussehen?
- Wie entwickeln sich die Batterietechnologien und was bedeutet das?
- Welche Methoden helfen, Shortages in den Lieferketten in Zukunft abzumildern oder weitgehend zu vermeiden?
- Welche Konzepte sind mit welchem Reifegrad bereits jetzt nachhaltig und effizient umsetzbar, wenn es um den Anspruch einer „Autonomen Logistik“ oder "Autonomen Produktion" geht?
- Welchen Beitrag kann die neue VDA 6.8 leisten, um die logistischen Prozesse in und zwischen den Werken der OEM, Zulieferer und Dienstleister abzusichern und effizienter zu gestalten?
Welche Strategien hierfür prozessübergreifend entwickelt und umgesetzt werden und welche Veränderungen sich in und für die interne und externe Supply Chain und das Produzenten-Liefernetzwerk ergeben, wird beim Herbstkongress relevant und an der aktuellen Lage und Entwicklung für die Zukunft diskutiert.
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