Der CHARGER 380 wurde 2020 entwickelt, die Prototypen anschließend intensiv im Einsatz erprobt. Seit diesem Jahr sind sie im Markt, die Produktion ist voll angelaufen. Bisher wurden 17 Stück mit drei verschiedenen Antrieben abgesetzt. Das positive Feedback führte bei TREPEL nun zur Anhebung der Verkaufsziele. 2025 sollen 30 Stück der E-Modelle abgesetzt werden, denn sie haben die höchste Aufmerksamkeit ausgelöst. Der Diesel- und der Hybridantrieb bleiben trotzdem im Programm. „30 Stück sind zwar nur fünf Prozent der Jahresproduktion von TREPEL, aber aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges ist die Werthaltigkeit deutlich höher“, betonte Geschäftsführer Hartwig.
10 Prozent mehr Power, 0 Emissionen
Der neue Flugzeugschlepper ist ein wahres Kraftpaket. Die Leistung des Elektromotors beträgt 309 Kilowatt, das sind um rund 10 Prozent mehr als der aktuell stärkste Schlepper im Markt. Damit zieht der CHARGER 380e bis zu 380 Tonnen, kann bis zu 41 Tonnen heben und entwickelt eine Geschwindigkeit von bis zu 32 km/h. So beschleunigt der Schlepper den Umschlag und ist damit produktiver.
Die Geschwindigkeit spielt auch beim sogenannten Taxiing eine Rolle, bei dem der CHARGER 380e das Flugzeug direkt an seine Startposition bringt und dabei den Turbinenverschleiß minimiert. Weiterer Vorteil: Dadurch werden pro Vorgang bis zu einer Tonne Treibstoff – je nach Flugzeugtyp eingespart. Das ist genau im Sinne der Flughafenbetreiber: Sie suchen im gesamten Betrieb nach möglichen Reduktionen des CO2-Ausstoßes.
Hohe Flexibilität und mehr Sicherheit
Nach den Konfigurationen gehört der CHARGER 380e zur mittleren von drei Größenklassen und ist durch seine Kraft und die stangenlose Kopplung sehr flexibel einsetzbar. Geeignet ist er für Flugzeuge bis zum Typ Boeing 777 oder Airbus A340-600. Die stangenlose Kopplung des Schleppers mit dem Flugzeug ist die Voraussetzung für das erwähnte Taxiing. Das Bugrad wird dabei mit zwei Armen umfasst, die direkt am Schlepper montiert sind. Diese technische Lösung ist auch weniger personalintensiv. Personal wird im Flugzeug und im Schlepper benötigt, nicht aber auf dem Flugfeld, wie dies bei der Fixierung mit einer Stange zwischen den beiden Fahrzeugen notwendig ist.
Auch Sicherheit und Ergonomie wird beim CHARGER 380 großgeschrieben. Die Fahrzeugkabine bietet mehr Raum, der voll schwenkbare Sitz erlaubt in jeder Betriebsart eine ergonomische Haltung des Fahrers. Ein Handling außerhalb des Fahrzeugs wie etwa beim Stangen-Schlepper gibt es nicht mehr.
Starker Beitrag für den emissionsarmen Flughafen
Aufmerksamkeit hat der CHARGER 380e bereits bei den Flughafenbetreibern erregt.
Zwar haben die deutschen Flughäfen laut dem klimaschutz-portal.aero des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. bis 2019 rund 20 Prozent ihrer Emissionen eingespart. „Aber sie müssen weiter reduzieren, um die Anzahl der Starts und Landungen nicht zu gefährden“, erläuterte Roland Hartwig. Der Verkehr auf dem Vorfeld ist dabei einer der Ansatzpunkte – und damit auch die Flugzeugschlepper. „Ein CHARGER 380e trägt doppelt dazu bei, dass die Emissionen reduziert werden. Die Flugzeuge sind auf dem Flugfeld weniger in Betrieb, und die Schlepper produzieren bei ihren Einsätzen keine Emissionen mehr.“
Stromversorgung der Flughäfen muss ausgebaut werden
Entsprechend stark steigt die Nachfrage nach Flugzeugschleppern mit vollelektrischem Antrieb. Zahlreiche Airlines und Flughafenbetreiber haben bereits Umrüstungsprogramme bekannt gegeben. Die größten liegen weit jenseits von 100 Stück. „Davon wollen wir mit TREPEL profitieren“, kündigte der Geschäftsführer an. Die Achillesferse im Gesamtsystem ist derzeit allerdings die Stromversorgung der Flughäfen. Denn die Schlepper benötigen mehr Strom, das aktuelle Spannungsniveau beträgt meist 80 Volt. Am besten wären für die Fahrzeuge mit neuen Batteriesystemen aber 600 bis 800 Volt, berichtete Hartwig. Hier seien rasch Investitionen nötig.
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