Aus Sicht der IHK ist beides zwingend erforderlich, um auch überregional im Wettbewerb mit den Städten Luxemburg, Mannheim, Metz, Nancy und Trier innovativ zu punkten und von Investoren wahrgenommen zu werden. „Unsere Landeshauptstadt hat in diesem Wettbewerb in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sichtbar an Boden verloren. Sie hat relativ an Attraktivität und Aufenthaltsqualität eingebüßt – auch weil andere Städte durch öffentliche und private Investitionen ihre überregionale Strahlkraft erhöht haben. Eine Leitinvestition an diesem zentralen Standort würde daher zu einer nachhaltigen Belebung der Innenstadt führen: Mehr Kaufkraft, größere Chancen auf Umsatzsteigerungen im stationären Handel und der Gastronomie sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen. All dies führt zu mehr Steuereinnahmen, auf die die Landeshauptstadt so dringend angewiesen ist. Diese einmalige Chance darf sich Saarbrücken nicht entgehen lassen“, so Thomé.
Die IHK verweist darauf, dass sich mit Hilfe eines kreativen Prozesses wie einen Ideenwettbewerb oder eine Konzeptvergabe, das Interesse potenzieller Investoren frühzeitig wecken ließe. Sie plädiert daher für eine Neugestaltung, beispielsweise in Form eines „urbanen Mischquartiers“ mit einer optimalen Mischung aus qualitativ hochwertigen Büro- und Dienstleistungsarbeitsplätzen, neben weiter zu schaffendem ansprechendem Wohnraum in zentraler Lage.
Dagegen würde eine Sanierung im Bestand angesichts des enormen Sanierungstaus und der damit einhergehenden erheblichen Kosten, aber auch mit Blick auf einen kaum zu beziffernden Sanierungszeitraum ein unkalkulierbares Risiko für potenzielle Investoren sowie Stadt und Land in sich bergen.
„Saarbrücken muss wahrgenommen werden als Ort der Identifikation und als Symbol des Aufbruchs – innerhalb des Landes wie außerhalb. Dazu zählt auch, in zentraler Lage konsequent hochwertige Büro- und Dienstleistungsarbeitsplätze neben ansprechendem Wohnraum zu schaffen.“
Mit dieser Lösung wird nach Auffassung der IHK zugleich ein Kompromiss gefunden, der zum einen dem Denkmalschutz im Saarland Rechnung trägt, indem mit dem Pingusson-Bau und dem Finanzministerium zwei von drei denkmalgeschützten Gebäuden erhalten bleiben und gleichzeitig durch den Abriss des Finanzamtes und die Neugestaltung des Areals eine Leitinvestition mit Zukunftsperspektive ermöglicht wird.
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