Knapp 15 Monate ist es her, seit die „Kunststoffkinder“ – KuKis genannt – ihre Türen geöffnet haben. Doch noch immer ist die Betriebs-Kita des Kunststoff-Zentrums SKZ vielen in Würzburg unbekannt. Und das, obwohl die KuKis auch Kinder aus dem Stadtgebiet Würzburg aufnehmen, die keine Mitarbeiterkinder sind. 

Im Januar 2023 war es so weit: Würzburgs erste unternehmenseigene Betriebs-Kita, die SKZ Kinderkrippe Kukis, nahm die ersten Kinder auf. 15 Kinder haben insgesamt Platz in der Krippe, die sich im Erdgeschoss der Modellfabrik des SKZ im Würzburger Stadtteil Lengfeld befindet und vom Bayerischen Roten Kreuz getragen wird. „Das Arbeiten bei den KuKis ist sehr besonders“, erzählt Einrichtungsleiterin Helene Hofmann. „Dadurch, dass wir nur eine Gruppe haben, ist alles sehr familiär. Alle kennen alle.“ Auch die Vernetzung mit den Mitarbeitern des SKZ schätze sie sehr. Für die Mitarbeiter wiederum sei es schön, sein Kind nahe bei sich zu wissen. Die Türen der KuKis sind teilweise verglast, sodass die Mitarbeiter direkte Einblicke in das bunte Treiben bekommen können. „Oft sehe ich Mitarbeiter und Besucher des SKZ strahlen, wenn sie unsere Kinder durch die Türen sehen“, sagt Helene Hofmann freudig.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
Dass die Kita komplett neu aufgebaut wurde, hat für Helene Hofmann einen entscheidenden Vorteil: „Eine Kita neu aufzubauen, bedeutet für ein Team auch die Chance, sich eine Traum-Kita nach den eigenen Idealen gestalten und nach den neuesten pädagogischen Aspekten arbeiten zu können.“ Für die Sozialpädagogin steht das Kind mit seinen Bedürfnissen dabei klar im Vordergrund. „Wir sind sehr wertschätzend gegenüber allen Kindern und Eltern ohne zu urteilen. Das ist das Wesen unserer Arbeit.“ Das vierköpfige Team kümmert sich liebevoll um den Nachwuchs. „Bei uns dürfen alle Kinder erst einmal ankommen.“ Kein Kind muss schlafen, wenn es nicht möchte. Der Morgenkreis ist freiwillig. Starre Essenszeiten gibt es nicht. „Wir arbeiten hier sehr bedürfnisorientiert und mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagt Helene Hofmann.

Willkommenskultur bei den KuKis
Doch nach wie vor sei die Kita in Würzburg nicht bekannt, so Helene Hofmann. „Ich kriege kaum Anfragen“, erzählt sie. „Dabei sind wir ja keine reine Betriebs-Kita. Auch Kinder aus dem Würzburger Stadtgebiet können sich bei uns anmelden.“ Die KuKis seien sozial sehr gemischt. So befänden sich etwa auch Kinder aus dem Eltern-Kind-Wohnen in Lengfeld und ein Flüchtlingskind in den eigenen Reihen. „Bei uns ist wirklich jeder willkommen“, sagt die 38-Jährige.

SKZ befindet sich in einer Vorreiterrolle
Das SKZ befindet sich mit dem Modell einer Betriebs-Kita in Würzburg in einer Vorreiterrolle. SKZ-Geschäftsführer Dr. Thomas Hochrein zieht eine positive Bilanz. „Die ersten 15 Monate waren ein Erfolg, wenn auch natürlich nicht gleich vom Start weg alles nach Plan lief. Wir sind stolz darauf, eine tolle Krippe mit einem kompetenten Team als Teil unseres Betriebes zu wissen.“ Thomas Hochrein erhofft sich, dass andere Betriebe in der Region dem Beispiel des SKZ folgen werden. „Die Betreuungssituation in Würzburg ist angespannt. Gerne tauschen wir uns über unsere Erfahrungen mit anderen interessierten Betrieben aus. Wir verstehen uns als ein familienfreundliches und zukunftsorientiertes Unternehmen. Eine eigene Kita soll dabei helfen, unsere Mitarbeiter an uns zu binden und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Denn Thomas Hochrein weiß auch: „Gut qualifizierte Eltern können schließlich nur arbeiten gehen, wenn sich ihr Nachwuchs in einer guten und zuverlässigen Betreuung befindet. Dieses Potenzial müssen wir als Unternehmen nutzen.“

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