Die Kritikpunkte der Treuhand sind vielschichtig. Zunächst wird die als "1:1 Anpassung" beworbene Gleichstellung von Fixum und prozentualem Zuschlag als nicht praxistauglich erachtet. Laut der Treuhand-Analyse bleibt diese Anpassung im Durchschnitt hinter den Erwartungen zurück, was den finanziellen Spielraum für Apotheken einschränken könnte.
Des Weiteren wird bezweifelt, dass die geplante Rohgewinn-Neutralität durch die vorgesehenen Maßnahmen tatsächlich gewährleistet wird. Insbesondere die Absenkung des Apothekenabschlags und die Erhöhung der Notdienstpauschale reichen laut Treuhand nicht aus, um zu erwartende Kostensteigerungen bis 2026 zu kompensieren.
Die Analyse hebt hervor, dass, obwohl Land- und Dorfapotheken in geringem Maße besser gestellt werden, der Rohgewinnzuwachs nicht ausreicht, um die wirtschaftliche Stabilität insbesondere von Apotheken im unteren Drittel zu gewährleisten. Besorgniserregend ist zudem der potenzielle Verlust an Rohgewinn bei hochpreisigen Arzneimitteln, was spezialversorgende Apotheken in ihrer Ertragssituation erheblich beeinträchtigen könnte.
Die Reform setzt an vier zentralen Stellschrauben an, darunter die Erhöhung der Notdienstzuschläge und die Senkung des Apothekenabschlags. Die Treuhand beurteilt diese Maßnahmen jedoch kritisch. Die versprochene ergebnisneutrale Gestaltung werde laut Dr. Schwintek nicht erreicht, da die Senkung des prozentualen Honorars höher ausfalle als die Steigerung des Fix-Honorars.
Die Auswirkungen auf das Betriebsergebnis könnten zudem durch zu erwartende Betriebskostensteigerungen erheblich verschärft werden. Die Reform würde somit möglicherweise zu finanziellen Belastungen für Apotheken führen.
In einer differenzierten Betrachtung zeigt sich, dass Land- und Dorfapotheken mit weniger als 10.000 Einwohnern geringfügig besser gestellt sind. Doch auch hier wird betont, dass die Umstellung von Fixum und prozentualem Aufschlag nicht neutral ist. Umsatzstarke Apotheken, insbesondere jene mit vielen Hochpreisern, würden erhebliche Rohgewinnrückgänge hinnehmen müssen.
Die Treuhand identifiziert einen kritischen Kipppunkt bei einem Arzneimittelpreis von 57 Euro, ab dem sich der Rohgewinn je Rx-Packung im Jahr 2026 im Vergleich zu heute erhöht. Bei Präparaten darüber verringert sich der Rohgewinn, insbesondere bei Hochpreisern ab einem Preis von 1238,50 Euro, um 27 bis 33 Prozent.
Die Diskussion über die Reformvorschläge wird angesichts der erörterten Punkte und möglicher Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Apotheken sowie die Qualität der Versorgung im Gesundheitswesen voraussichtlich weiter intensiv geführt werden.
Kommentar: Die Fragilität von Lauterbachs Reform – Ein sorgenvoller Blick auf die Gesundheitspolitik
Die kürzlich vorgestellten Reformpläne im Gesundheitswesen von Karl Lauterbach stoßen aufgrund einer detaillierten Analyse der Treuhand Hannover auf erhebliche Skepsis. Dr. Sebastian Schwintek und sein Team haben in ihrer Untersuchung vielschichtige Schwachstellen identifiziert, die Zweifel an der Effektivität und Ausgewogenheit der vorgeschlagenen Maßnahmen aufkommen lassen.
Besonders besorgniserregend ist die Einschätzung, dass die versprochene "1:1 Anpassung" von Fixum und prozentualem Zuschlag in der Praxis nicht die erhofften Ergebnisse erzielen wird. Der finanzielle Ausgleich durch Absenkung des Apothekenabschlags und Anhebung der Notdienstpauschale wird von der Treuhand als unzureichend betrachtet, um zu erwartende Kostensteigerungen bis 2026 zu kompensieren.
Die Sorge um eine mögliche finanzielle Belastung für Apotheken wird weiter verstärkt durch die Erkenntnis, dass die geplante Rohgewinn-Neutralität in der Praxis nicht erreicht wird. Insbesondere spezialversorgende Apotheken könnten bei hochpreisigen Arzneimitteln erhebliche Ertragseinbußen verzeichnen, was die Qualität der Versorgung beeinträchtigen könnte.
Die Treuhand-Analyse hinterfragt auch die Besserstellung von Land- und Dorfapotheken und zeigt auf, dass selbst hier die Umstellung von Fixum und prozentualem Aufschlag nicht neutral ist. Umsatzstarke Apotheken, die aufgrund vieler Hochpreiser hohe Rohgewinnrückgänge erleiden könnten, stehen im Fokus der Bedenken.
Der kritische Kipppunkt bei einem Arzneimittelpreis von 57 Euro wirft ein Schlaglicht auf die potenziellen Auswirkungen auf den Rohgewinn, der bei höheren Preisen drastisch sinken könnte. Dies stellt nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung für Apotheken dar, sondern wirft auch Fragen zur Versorgungsqualität auf.
In Anbetracht dieser Analyse ist es unabdingbar, dass die politische Diskussion um die Gesundheitsreform von Karl Lauterbach weiter intensiv und unter Berücksichtigung der aufgezeigten Schwachstellen geführt wird. Die Fragilität der vorgeschlagenen Maßnahmen erfordert
Von Engin Günder, Fachjournalist
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