- Konzernumsatz beträgt EUR 67,5 Mio. (9M 2022: EUR 71,2 Mio.)
- Segment Industry & Infrastructure verzeichnet deutliches Wachstum (+19,8%)
- Margen unter Druck, EBIT-Marge in Höhe von 0,5% (9M 2022: 3,0%)
- Auftragsbestand mit EUR 106 Mio. (9M 2022: EUR 107 Mio.) weiter auf hohem Niveau
Die InTiCa Systems SE (Prime Standard, ISIN DE0005874846, Ticker IS7) hat heute den Neunmonatsbericht 2023 veröffentlicht. Im dritten Quartal setzte sich die Entwicklung aus dem Frühjahr und Sommer größtenteils fort. Dank weiterhin hoher Nachfrage aus dem Bereich Industry & Infrastructure, konnte der Umsatzrückgang auf Konzernebene begrenzt werden. Im Segment Automotive schlägt die Schwäche der deutschen OEMs bei E-Solutions hingegen auf die Lieferketten und damit auch auf Umsätze und Margen von InTiCa durch.
„Insgesamt liegen die Umsätze aller Widrigkeiten zum Trotz nach neun Monaten im Rahmen der Marktentwicklungen. Einzelne Produktgruppen wie zum Beispiel Wechselrichter oder Statorspulen für Mild-Hybrid-Anwendungen wurden stärker als geplant nachgefragt, bei anderen wiederum wie bei Onboard-Chargern bekommen wir die Absatzschwierigkeiten der OEMs deutlich zu spüren. Insbesondere die deutschen Hersteller kämpfen massiv mit dem Wettbewerb aus Asien, der Preisdruck hat noch einmal deutlich zugenommen. Weil sich auch die gestiegenen Löhne und Zinsen bemerkbar machen, wird die Margensituation zumindest kurzfristig nicht einfacher. Stabilität und Wachstum versprechen unter anderem die neu angelaufenen Programme für die Ladeinfrastruktur im Segment Industry & Infrastructure. Erste Aufträge wurden bereits ausgeliefert. In Summe befinden wir uns in einer sehr herausfordernden Marktentwicklung geprägt von Krisen und technologischer Transformationen“, kommentiert Dr. Gregor Wasle, Vorsitzender des Vorstands, die Geschäftsentwicklung.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Der Konzernumsatz reduzierte sich in den ersten neun Monaten 2023 um 5,1% auf EUR 67,5 Mio. (9M 2022: EUR 71,2 Mio.). Dabei verringerte sich der Umsatz im Segment Automotive im Vergleich zum Vorjahr um 12,6% auf EUR 47,7 Mio. (9M 2022: EUR 54,6 Mio.), wohingegen im Bereich Industry & Infrastructure ein deutlicher Anstieg um 19,8% auf EUR 19,8 Mio. verzeichnet werden konnte (9M 2022: EUR 16,6 Mio.).
Die Materialaufwandsquote in Bezug auf die Gesamtleistung lag im Berichtszeitraum mit 62,4% leicht unter dem Vorjahresvergleichswert (9M 2022: 63,2%). Dafür ausschlaggebend waren die anhaltende Optimierung der Produktionsabläufe sowie ein weniger materialintensiver Produktmix. Die Personalaufwandsquote (inkl. Leiharbeiter) nahm aufgrund von Lohnerhöhungen hingegen von 22,2% auf 24,6% zu.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich im Vorjahresvergleich auf EUR 4,8 Mio. (9M 2022: EUR 6,6 Mio.). Die EBITDAMarge belief sich im Berichtszeitraum auf 7,2% (9M 2022: 9,3%). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lag mit EUR 0,3 Mio. weiter im positiven Bereich (9M 2022: EUR 2,1 Mio.), einhergehend mit einer EBIT-Marge von 0,5% (9M 2022: 3,0%). Auf Segmentebene war das EBIT im Bereich Automotive in den ersten neun Monaten 2023 mit EUR -0,7 Mio. negativ (9M 2022: Überschuss in Höhe von EUR 1,8 Mio.). Im Bereich Industry & Infrastructure konnte hingegen ein positives EBIT in Höhe von EUR 1,0 Mio. erzielt werden (9M 2022: EUR 0,3 Mio.).
Das Finanzergebnis belief sich auf EUR -1,0 Mio. (9M 2022: EUR -0,4 Mio.), wobei sich die verstärkte Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien sowie die gestiegenen Zinskosten bemerkbar machten. Im Berichtszeitraum wurde ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 6 verbucht (9M 2022: Steueraufwand in Höhe von EUR 0,5 Mio.). Somit ergibt sich beim Konzernzwischenergebnis für die ersten neun Monate 2023 ein Fehlbetrag in Höhe von EUR -0,7 Mio. (9M 2022: Überschuss in Höhe von EUR 1,2 Mio.). Das Ergebnis pro Aktie belief sich auf EUR -0,16 (9M 2022: EUR 0,28).
Aufgrund des negativen Zwischenergebnisses sowie des stichtagsbedingten Aufbaus von Forderungen und Lagerbeständen, war der operative Cashflow im Berichtszeitraum 2023 leicht negativ. Gleiches gilt aufgrund der fortgesetzten Investitionstätigkeit in verstärktem Maße für den Gesamtcashflow. Die Eigenkapitalquote verringerte sich im Berichtszeitraum leicht, bewegt sich aber weiterhin im soliden Bereich.
Ausblick
Mit den geopolitischen Unsicherheiten und der Transformation der industriellen Landschaft gehen Veränderungen einher, denen sich InTiCa nicht entziehen kann. So ist in beiden Segmenten wieder eine deutlich höhere Volatilität in den Abrufen zu erkennen. Änderungen seitens der Kunden werden oft sehr kurzfristig vorgenommen, so dass die Stabilität der Planung der OEMs nicht mehr die Qualität der Vergangenheit hat. Mit EUR 106 Mio. war der Auftragsbestand zum Quartalsende zwar weiter auf hohem Niveau (30. September 2022: EUR 107 Mio.), aber für den Jahresendspurt besteht trotz fortdauernden intensiven Kontakts das Risiko, dass Hersteller weiter Abrufe herausnehmen oder in das Jahr 2024 verschieben.
Da sich die Höhe jedoch kaum realistisch abschätzen lässt, muss eine hohe Flexibilität hinsichtlich Produktionspersonal oder Materialversorgung aufrechterhalten werden. Unter Berücksichtigung der damit einhergehenden zusätzliche Kosten- und Liquiditätsbelastung sowie der weiterhin hohen Unsicherheit und der Kenntnisse über die aktuelle Abrufsituation der Kunden hat der Vorstand die Planung für das Gesamtjahr deshalb neu bewertet. Wurde bislang von einem Konzernumsatz in Höhe von EUR 85,0 Mio. bis EUR 100,0 Mio. und einer EBIT-Marge am unteren Rand der Spanne von 2,5% bis 3,5% ausgegangen, wurde der Umsatzkorridor jetzt auf EUR 85 bis EUR 90 Mio. konkretisiert und die EBIT-Spanne auf -1,0% bis +0,5% angepasst.
Mittelfristig bleibt InTiCa‘s zukunftsfähige Produkt- und Technologiestrategie aber vielversprechend. Das Projekt für plattformübergreifende Fahrwerkssysteme wurde verlängert, einhergehend mit einer deutlichen Mengensteigerung. Hinzukommend konnten im Bereich der Mild-Hybrid-Statorspulen im laufenden Jahr substanzielle Aufträge gewonnen werden, die in den Folgejahren anlaufen. Parallel dazu wird intensiv an weiteren Projekten in der Leistungselektronik und EMV-Filtertechnologie gearbeitet. Aufbau und Hochlauf der notwendigen neuen Fertigungslinien gehen größtenteils planmäßig voran.
Der vollständige Neunmonatsbericht 2023 steht auf der Internetseite der InTiCa Systems SE unter www.intica-systems.com im Bereich Investor Relations zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung der InTiCa Systems SE. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen wesentlich abweichen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Da vorausschauende Aussagen ausschließlich von den Umständen am Tag der Veröffentlichung ausgehen, haben wir weder die Absicht noch übernehmen wir die Verpflichtung, diese laufend zu aktualisieren.
InTiCa Systems ist ein führender europäischer Anbieter in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von induktiven Komponenten, passiver analoger Schaltungstechnik und mechatronischer Baugruppen. Das Unternehmen arbeitet in den Geschäftsfeldern Automotive sowie Industry u. Infrastructure und beschäftigt an den Standorten in Passau, Prachatice/Tschechien, Silao/Mexiko und Bila Tserkva/Ukraine rund 850 Mitarbeiter.
Produkte im Geschäftsfeld Automotive sind unter anderem Innovationen, welche den Komfort und die Sicherheit von Automobilen erhöhen, die Leistungsfähigkeit von Elektro- sowie Hybridfahrzeugen steigern sowie die CO2-Emissionen reduzieren. Im Geschäftsfeld Industry and Infrastructure entwickelt und fertigt InTiCa Systems mechatronische Baugruppen für die Solarindustrie und andere industrielle Anwendungen.
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