Bislang unheilbar: Chronische Rückenmarksverletzungen
Ein Sportunfall, ein Sturz oder eine Krankheit: Sind die Nervenbahnen im Rückenmark verletzt, hat das schlimmste Auswirkungen für die Betroffenen. Die Diagnose „Querschnittslähmung“ ist für sie ein schwerer Schock und verändert das Leben schlagartig. Denn eine Rückenmarksverletzung kann die Mobilität der Betroffenen in vielerlei Hinsicht einschränken. Zu den Folgen zählen beispielsweise geschwächte Gliedmaßen, Muskelkrämpfe, chronische Schmerzen und der völlige Verlust der Muskelkontrolle.
Allein in Deutschland sind rund 140.000 Menschen von einer Querschnittslähmung betroffen¹. Die Ursache ist in etwa 55 Prozent der Fälle eine Erkrankung, wie z.B. ein Tumor oder eine Infektion. 45 Prozent waren die Folge eines Unfalls. Verkehrs- und Sportunfälle führen dabei die unfallbedingten Ursachen an.
Ist das Rückenmark „nur“ gequetscht oder geprellt, bilden sich die neurologischen Ausfälle unter Umständen wieder zurück. Eine Heilung der Querschnittslähmung bzw. chronischen Rückenmarksverletzung ist derzeit allerdings (noch) nicht möglich, da durchtrenntes Nervengewebe nicht wieder zusammenwächst.
Chronische Rückenmarksverletzungen treten in der Regel Wochen, Monate oder sogar Jahre nach der anfänglichen Verletzung auf und persistieren oft für den Rest des Lebens der Betroffenen. Die Heilung chronischer Rückenmarksverletzungen ist aus zwei Gründen besonders schwierig: Erstens ist die angeborene Regenerationsfähigkeit des zentralen Nervensystems sehr gering. Zweitens wird die Heilung durch Entzündungen, Myelin-assoziierte Inhibitoren, gliale Narbenbestandteile und eine beeinträchtigte Blutversorgung behindert.
Lichtblick: Stammzellen- und Exosomen-Forschung
Exosomen – kleine, extrazelluläre Vesikel, die von vielen Zelltypen freigesetzt werden und eine Vielzahl von molekularen Ladungen tragen können – dürften eine entscheidende Rolle im Entwicklungsprozess einer Therapie bei chronischen Rückenmarksverletzungen spielen. Denn Exosomen bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie fungieren zum Beispiel als Vehikel für die Verabreichung von Medikamenten, können die Blut-Hirnschranke überwinden, haben entzündungshemmende Effekte und können intra-nasal verabreicht werden.
Diese einzigartigen Eigenschaften macht sich das biopharmazeutische Unternehmen NurExone (ISIN: CA67059R1091) zunutze und entwickelt eine Plattform (ExoTherapy), die das Ziel hat, abgeleitete Behandlungen für akute Rückenmarksverletzungen (ExoPTEN) auf den Markt zu bringen. ExoPTEN wurde als intra-nasal verabreichte Formulierung in einer internen präklinischen Studie an querschnittsgelähmten Ratten bereits erfolgreich getestet: Die Tiere, die ExoPTEN für maximal zwei Wochen erhielten, zeigten eine signifikante teilweise funktionelle Erholung. Bisher wurden noch keine Versuche mit ExoPTEN am Menschen durchgeführt, aber NurExone glaubt, dass die Therapie zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen könnte.
Eureka-Förderung als Katalysator für Forschungsarbeit
Um in diesem anspruchsvollen Forschungsbereich der komplexen chronischen Rückenmarksverletzungen zu expandieren, haben NurExone und das kanadische Unternehmen Inteligex Inc, ein Spezialist für Stammzellenforschung, beschlossen, zusammenzuarbeiten. Ihr Ziel ist es, eine innovative Hybridtherapie zu entwickeln, die die bewährte Expertise von Inteligex in der Stammzelltherapie mit der ExoTherapy-Plattform von NurExone kombiniert und so die Entwicklung einer innovativen Hybridtherapie für die Behandlung komplexer chronischer Rückenmarksverletzungen vorantreibt.
Im Rahmen einer zweijährigen Entwicklungspartnerschaft mit Inteligex Inc. erhielt NurExone von der Israel Innovation Authority ("IIA")² einen Eureka-Zuschuss in Höhe von 1,69 Millionen Euro. Diese Mittel sollen NurExone und Inteligex dabei helfen, ihr Know-how zu bündeln und rasch innovative Ansätze zur Behandlung chronischer Rückenmarksverletzungen zu entwickeln.
Der Zuschuss wurde nach einer strengen Prüfung des Projektansatzes und -ziels genehmigt.
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NurExone Biologic Inc.
ISIN: CA67059R1091
Land: Israel & Kanada
Quellen:
²https://www.eurekanetwork.org/…
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