Die ABDA hat angekündigt, im November einen landesweiten Protestmonat zu starten, bei dem Apotheken in verschiedenen Regionen Deutschlands jeden Mittwoch geschlossen bleiben und zentrale Kundgebungen stattfinden. Diese Protestbewegung, die auf bestehende gesundheitspolitische Maßnahmen reagiert, beginnt in den nördlichen Bundesländern und findet ihren Höhepunkt in einer zentralen Kundgebung in Hannover.

Die Protesttermine für November sind bereits festgelegt. Am 8. November werden Apotheken in den nördlichen Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen, geschlossen bleiben. In der darauf folgenden Woche wird der Protest auf den Westen Deutschlands ausgeweitet, was Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland einschließt. Am 22. November bleiben die Apotheken in Bayern und Baden-Württemberg geschlossen. Zum Abschluss des Protestmonats, am letzten November-Protesttag, werden auch die Apotheken im Osten Deutschlands in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt geschlossen sein. Während dieser Tage wird die Notfallversorgung ausschließlich über die Notdienstapotheken sichergestellt.

Die zentrale Kundgebung für den ersten Protesttag im Norden findet in Hannover statt. Diese Ankündigung erfolgte durch den Niedersächsischen Apothekerverband, der gemeinsam mit den norddeutschen Verbänden aus Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zum Protest aufruft.

Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV, äußerte dazu: "Am 8. November kommen wir Apothekerinnen und Apotheker mit unseren Teams in Hannover zusammen, um für eine gute Arzneimittelversorgung in der Zukunft zu protestieren." Er betont, dass die Bundesregierung ihr Versprechen, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken, nicht eingehalten hat, und die Politik das Apothekensystem gefährdet. Viele Apotheken sind bereits an ihren Belastungsgrenzen angekommen, und einige mussten schließen. Die Konsequenzen für die Patientinnen und Patienten sind längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten und längere Wege.

Auch an den anderen Protesttagen sind zentrale Kundgebungen geplant: am 15. November in Dortmund und am 22. November in Stuttgart. Der Ort für die letzte Kundgebung, die den krönenden Abschluss des Protestmonats darstellen soll, steht noch nicht fest.

Die Protestwelle im November ist eine Reaktion der Apothekerschaft auf die Tatsache, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ihre wirtschaftlichen Herausforderungen nicht ernst nimmt und auf Fragen der ABDA nicht ausreichend geantwortet hat. Zudem werden seine Vorschläge zur künftigen Gestaltung des Systems als Verschlechterung der Versorgung und nicht als Verbesserung angesehen.

Kommentar:

Der November verspricht in Deutschland ein spannender Monat für das Gesundheitswesen zu werden, da die Apothekerschaft ihren Unmut über die derzeitige Gesundheitspolitik mit landesweiten Protesten kundtut. Ob dieser Akt des Widerstands eine nachhaltige Änderung in der Politik bewirken wird, bleibt abzuwarten. Es zeigt jedoch, dass die Apotheker und Apothekerinnen ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen und bereit sind, aktiv für die Sicherstellung einer guten Arzneimittelversorgung einzutreten. Dieser Protest könnte auch zu einer breiteren Debatte über die Zukunft des Gesundheitssystems in Deutschland führen und die Politik dazu bewegen, die Bedenken der Apothekerschaft ernst zu nehmen und konstruktive Lösungen zu finden. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Politik auf diese herausfordernde Situation reagieren wird.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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