Der Umsatz der EGIS-Gruppe lag 2022 bei knapp 11,3 Millionen Euro (2021: 4 Millionen Euro). Das Eigenkapital der EGIS eG stieg von 11 Millionen Euro auf 19 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich damit von 79,8 Prozent auf 82,1 Prozent. Gründe für die guten Zahlen sind neben den hohen Energiepreisen des vergangenen Jahres die überdurchschnittlichen Erträge der Erneuerbaren-Anlagen. Mit sechs Prozent Dividende erreicht die Genossenschaft ein neues Rekordhoch. „Unsere über 1.900 Mitglieder ermöglichen mit ihrem Kapital viele Erneuerbare-Energien-Projekte. Wir möchten, dass Menschen, die sich aktiv für die Energiewende einbringen, von ihrem Engagement auch finanziell profitieren“, erklärt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der EGIS eG. Eine Mitgliedschaft ist aktuell ab einer Einlage von 150 Euro möglich. Im vergangenen Jahr schlossen sich rund 300 neue Mitglieder der Genossenschaft an.
„Neben der Ausschüttung an unsere Mitglieder nutzen wir die Gewinne von 2022 für Reinvestitionen. Mit ihnen bringen wir in den kommenden Jahren die Energiewende durch unsere Genossenschaft noch wirkungsstärker voran“, informiert Pascal Lang. An der Generalversammlung beteiligten sich 182 Mitglieder in Anwesenheit und virtuell, turnusmäßig fanden keine Wahlen statt. Vorstand und Aufsichtsrat wurden mit großer Mehrheit entlastet.
2022: 55 Millionen Kilowattstunden erneuerbare Energie
„Wer den Wandel vorantreiben will, engagiert sich zielstrebig. Das ist das Credo unserer EnergieGenossenschaft: Wir reden nicht, sondern handeln“, benannte Pascal Lang das Leitbild der EGIS eG. „Mit ihrem Engagement sorgen unsere Mitglieder auch dafür, dass die Erneuerbare-Energien-Anlagen in Bürgerhand bleiben. Das zahlt sich sowohl finanziell als auch in ideeller Hinsicht aus.“ Die Genossenschaft verfügt über 23 Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen in ganz Deutschland und betreibt ein gut acht Kilometer langes Fernwärmenetz. Die elektrische Gesamtleistung beträgt 51 Megawattpeak, die installierte Speicherkapazität 7,2 Megawatt. Die EGIS eG versorgt eine wachsende Anzahl von Kundinnen und Kunden mit Öko-Strom und Fernwärme. Die Genossenschaft unterhält außerdem ein Netz an öffentlichen Ladepunkten in der Region Inn-Salzach.
Leuchtturmprojekt in Unterfranken: Größter Bürgersolarpark Deutschlands
Im Oktober 2022 startete die Genossenschaft mit dem Bau eines der größten Photovoltaikparks in Bayern. Das im unterfränkischen Landkreis Haßberge gelegene Projekt umfasst 125 Hektar. Mit einer Leistung von 125 Megawattpeak wird der PV-Park zukünftig jährlich rund 131 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit können rechnerisch über 37.500 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Das spart etwa 90.000 Tonnen CO2 jährlich ein. Im September 2023 soll die Freiflächenanlage in Betrieb gehen. Sie wird zu etwa 30 Prozent in Bürgerhand verbleiben. Mit diesem Anteil (rund 38,5 Millionen Kilowattstunden jährlich) ist sie dann der größte Bürgersolarpark in Deutschland.
Ein weiteres Projekt der EGIS eG ist das Fernwärmenetz in Bundorf, welches zum großen Teil über Strom aus dem Solarpark und Wärmepumpen betrieben werden soll. Der Baustart war bereits im Mai 2023. Parallel baut die Genossenschaft die E-Ladeinfrastruktur in Bundorf und den umliegenden Gemeindeteilen aus.
2023: 60 Millionen Kilowattstunden erneuerbare Energie geplant
„Im laufenden Geschäftsjahr realisieren wir Projekte, deren Stromausbeute unsere bisherige etwa verdoppeln wird. Zusammen mit den bestehenden Anlagen sind es 115 Millionen Kilowattstunden erneuerbare Energie jährlich“, freute sich Pascal Lang. Zu den laufenden Projekten der EGIS eG zählen eine 14 Megawattpeak große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Kraiburg am Inn (Bayern) sowie Solarparks mit jeweils 3,5 Megawattpeak Nennleistung im schleswig-holsteinischen Landkreis Dithmarschen und im Landkreis Kitzingen (Bayern). Alle Erneuerbaren-Anlagen sollen in Bürgerhand verbleiben.
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