Bei einem Verdacht auf Schlaganfall zählt jede Sekunde. Das Universitätsklinikum-Schleswig-Holstein (UKSH) hat mit dem Universitätshospital Zealand/Dänemark im Rahmen eines EU-Projektes den Einsatz von Mobile Stroke Units (MSU) geprüft. Mit diesen hochspezialisierten Rettungswagen, die unter anderem auch mit Computertomographen ausgestattet sind, können vor Ort erste Diagnosen und wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die Technologieberatung PLAN D setzte Datenanalysen und künstliche Intelligenz ein, um die optimalen Standorte für die MSU zu identifizieren – und kann dadurch pro Einsatz mehr als eine Stunde Zeit einsparen. Die Ergebnisse der Analyse sind ein wichtiger Baustein des medizinischen Forschungsprojekts. 

  • Das Universitätsklinikum-Schleswig-Holstein (UKSH) und das Universitätshospital Zealand/Dänemark haben im Rahmen eines EU-Projektes den Einsatz von Mobile Stroke Units (MSU) untersucht.
  • Mobile Stroke Units sind hochspezialisierte Rettungswagen mit Computertomographen, die vor Ort erste Diagnosen stellen und wichtige Entscheidungen treffen können.
  • Die Technologieberatung PLAN D hat Datenanalysen und künstliche Intelligenz genutzt, um die optimalen Standorte für die MSU zu identifizieren und dadurch Zeit einzusparen.
  • Durch den Einsatz einer MSU an der errechneten Basisstation kann eine Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden erreicht werden, was die Behandlung von Schlaganfallpatienten verbessert und Lebenszeit retten kann.

Geleitet wird das Projekt unter anderen von Prof. Dr. Georg Royl, Oberarzt der Klinik für Neurologie des UKSH. Die Zusammenarbeit mit dem Berliner Beratungsunternehmen war für ihn ein Glücksfall: „Um die optimalen Basisstationen zu ermitteln, musste eine große Menge Daten erhoben und ausgewertet werden. Hierfür fehlten uns jedoch die nötigen Ressourcen. Die Ergebnisse der Datenexpert:innen von PLAN D, die uns ihre Unterstützung pro bono angeboten haben, sind ein absoluter Mehrwert für unsere Forschung. Sie haben das Potenzial, die Zeit zwischen dem Notruf und der Behandlung von Schlaganfallpatient:innen deutlich zu verkürzen und somit Lebenszeit zu retten."
Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Todesursachen in Europa. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem plötzlichen Ausfall von Teilen des Gehirns nach einem Gefäßverschluss oder einer Hirnblutung. Pro Minute sterben etwa zwei Millionen Nervenzellen ab. Entscheidend dafür, ob die Patientin oder der Patient stirbt, ein Pflegefall wird oder das bisherige Leben wieder aufnehmen kann, ist vor allem ein Faktor: die Zeit.

Mobile Stroke Units: Spezialisierte Rettungswagen mit mobilen Computertomographen sollen Leben retten
Um die Zeit zwischen einem Notruf und der Behandlung von Schlaganfällen (engl. stroke) zu reduzieren, untersuchen die Universitätskliniken in Lübeck und Roskilde den möglichen Einsatz von sogenannten Mobile Stroke Units. Dabei handelt es sich um einen hochspezialisierten Rettungswagen, der mit einem mobilen Computertomographen (CT) und weiterer spezialisierter Medizintechnik ausgestattet ist. Schon am Einsatzort kann so die Ursache des Schlaganfalls diagnostiziert und entschieden werden, welches das bestgeeignete Krankenhaus für die individuelle Behandlung der Patient:innen ist.

Vorgehen PLAN D: Mit Daten die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen pro Region ermitteln
Der Standort dieser speziellen Einsatzwagen hat großen Einfluss darauf, wie schnell die Patient:innen therapiert werden können. Um die idealen Basisstationen ermitteln zu können, analysierte PLAN D zunächst den Status Quo. Dazu betrachtete das Unternehmen die Patient:innenjourney und identifizierte die Zeit zwischen Notruf und a) Ankunft des Rettungswagens, b) Ankunft beim ersten Krankenhaus für die Diagnose und c) Ankunft beim zweiten Krankenhaus für die Behandlung.
Im nächsten Schritt zogen die Datenexpert:innen geografische Daten sowie Zensusdaten heran, um herauszufinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen in den jeweiligen Gebieten ist. Regionen mit einer hohen Dichte von über 65-Jährigen wurden in den Fokus gerückt. Auf diese Weise konnten fiktive Notrufe generiert werden, wie sie in der Realität tatsächlich vorkommen könnten. Gleichzeitig bot das Projekt die besondere Gelegenheit, die Strukturen der dänischen Partnerregion mit der deutschen zu vergleichen.

Ergebnis: Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden möglich
Um nun die Standorte zu ermitteln, von denen aus die Patient:innenjourney möglichst kurz ist, setzte PLAN D eine künstliche Intelligenz ein. Die berechneten Ergebnisse sind vielversprechend: Der Einsatz einer Mobile Stroke Unit an der errechneten Basisstation kann eine Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden ermöglichen, bis die Behandlung der Schlaganfallpatient:innen startet. Dies fällt vor allem in der Region Zealand / Dänemark ins Gewicht, die alle Therapien in großen Einrichtungen zentralisiert durchführt. Demgegenüber ist in der Region Ostholstein durch das Vorhalten mehrerer kleinerer Kliniken, die Thrombolyse und z.T. auch Thrombektomien anbieten, nicht in jedem Fall eine MSU die schnellere Lösung.
Im Ergebnis wird daher an der Etablierung einer MSU in Dänemark weitergearbeitet, während in Ostholstein eine weitere Vernetzung und Optimierung der vorhandenen Strukturen zur schnelleren Versorgung von Schlaganfallpatient:innen beitragen soll. Das Ziel der Universitätskliniken, die Zeit zwischen Notruf und Behandlung zu verkürzen und somit Lebenszeit zu retten, konnte durch die Analysen, die im gemeinsamen Projekt mit PLAN D erstellt wurden, somit sehr effektiv erreicht werden.
Sebastian Bluhm, Geschäftsführer PLAN D: „Die Mitarbeit am MSU-Projekt war für uns etwas ganz Besonderes. Während eine klassische Kennzahl für den Projekterfolg von Unternehmensberatungen eingesparte Kosten darstellen, stand in diesem Fall Lebenszeit im Mittelpunkt. Dieses gemeinnützige Ziel hat uns sehr motiviert, und das Team brennt schon darauf, weitere Pro-Bono-Projekte umzusetzen.“

Gerne steht Ihnen Sebastian Bluhm für ein Hintergrundgespräch oder Interview zur Verfügung. Wenn Sie mehr zu dem Praxisbeispiel wissen wollen, stehen  Ihnen folgende Dokumente zusästzlich zur Verfügung. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Übrigens: Das Datenteam von PLAN D stellt heute Abend exklusiv den Use-Case auf der re:publica vor.

Über die PLAN D GmbH

PLAN D ist eine 2018 gegründete Management- und Technologieberatung mit Sitz in Berlin. Mithilfe von Datenanalysen und künstlicher Intelligenz macht das Unternehmen seine Kunden fit für die technologiegetriebene Zukunft. Das Team aus Strateg:innen, Manager:innen, Branchenexpert:innen und Data Scientists steht für eine ganzheitliche Beratung – von der Strategie bis zur letzten Codezeile. Mit Unterstützung von PLAN D treffen Unternehmen ihre strategischen Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen, skalieren ihre Prozesse durch die Anwendung künstlicher Intelligenz, entwickeln innovative Produkte und bauen Datenkompetenz auf. Immer mit dem Blick auf eine höhere Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Unternehmen wie die ADAC Versicherungs AG, R+V Versicherungen, die Deutsche Energie-Agentur (dena) sowie weitere Kund:innen aus den Bereichen Mobilität und Tourismus vertrauen bereits auf das Expertenwissen von PLAN D. Weitere Informationen: PLAN D | Your Future Shaped By Data (plan-d.com)

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