Handelsbranche wird für Bewerbende wieder deutlich attraktiver
Im Branchen-Ranking verteidigte der Öffentliche Dienst seine Spitzenposition in der Gunst der Schüler und Schülerinnen. 36,2% der Teilnehmenden nannten diesen als die Branche, in der sie bevorzugt arbeiten möchten. Allerdings ist nach den Jahren der Pandemie eine leicht rückläufige Attraktivität für öffentliche Arbeitgeber erkennbar. So lag deren Beliebtheitswert vor zwei Jahren noch bei 43,8%, also 7,6% über dem aktuellen Wert. Von diesen Verlusten profitiert vor allem der Handel, der seine Beliebtheitswerte im Vergleich zu 2021 um satte 9% deutlich steigerte. Auf Platz 3 landete die Automobilbranche (22,9%), die bei den Jungs auf Position 1 landete, während die Mädchen öffentliche Arbeitgeber auf ihre Spitzenposition setzten. „Wir sehen in unseren Ergebnissen, dass die Attraktivität von Organisationen und Institutionen der öffentlichen Hand leicht nachlässt. Während der Corona-Zeit standen vor allem Attraktivitätswerte wie Jobsicherheit und Sinnstiftung hoch im Kurs. In der Post-Corona-Zeit treten derartige Kriterien nun wieder etwas in den Hintergrund, so dass privatwirtschaftliche Arbeitgeber, die mehr für gute Bezahlung und steilere Karrierepfade stehen, wieder deutlich anziehender wirken“, so Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence zu den Ergebnissen.
Zu dieser Einschätzung passt: Als wichtigsten Faktor für ihre Arbeitgeberwahl schätzen junge Menschen den Kollegenzusammenhalt ein. 55,5% halten diesen für sehr wichtig. Einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, finden zwar immer noch 54,0% sehr wichtig – das sind allerdings 5,1% weniger als noch vor zwei Jahren. Zudem ganz oben auf der Prioritätenliste: ein ansprechendes Gehalt, genügend Freizeit neben der Arbeit sowie vielversprechende Karriereperspektiven.
WhatsApp ist meistgenutzter Social-Media-Kanal für Arbeitgebersuche
Wenn junge Menschen sich über ihren ersten Arbeitgeber informieren, setzen sie wenig überraschend vor allem auf ihr Smartphone. 54,3% beginnen ihre Job-Recherche mit dem Smartphone. Berufsberatungen an Schulen nehmen immerhin 44,2% der Schüler und Schülerinnen wahr, während nur 14,5% die Angebote im Berufsinformationszentrum oder bei der Bundesagentur für Arbeit direkt nutzen. Mehr als die Hälfte, wenn auch 9,8% weniger als noch vor zwei Jahren, setzen auf Social-Media-Kanäle, wenn es um die Suche nach dem passenden Arbeitgeber geht. Dabei verzeichnet WhatsApp den höchsten Nutzungsgrad (57,2%), gefolgt von Instagram (53,8%). Mit teils deutlichem Abstand folgen Youtube (35,0%), Snapchat (25,2%) und Facebook (19,2%). Den höchsten Zuwachs ermittelten die Trendence-Marktforscher derweil für TikTok. Hier stieg der Nutzungsgrad im Arbeitgeber-Kontext per Zwei-Jahres-Vergleich um mehr als das Doppelte auf 31,1%.
Über die Trendence-Rankings
Seit dem Jahr 2006 veröffentlicht das Trendence Institut jährlich die Trendence-Arbeitgeber-Rankings, die die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands in vier Kategorien ausweisen: Professionals, Fachkräfte, Studierende und Schüler*innen.
Für das hier thematisierte Schüler*innen-Ranking wurden 34.234 Schüler und Schülerinnen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung (Januar 2022) 16,6 Jahre. 35,7% streben das Abitur an, 38,6% die Mittlere Reife, 15,8% den Hauptschulabschluss sowie 9,9% die Fachhochschulreife. 54,4% möchten nach erfolgreichem Schulabschluss eine Berufsausbildung absolvieren. 48,8% der Befragten waren männlich, 48,5% weiblich und 2,7% gaben an, divers zu sein.
Alle Trendence-Rankings auf einen Blick: https://www.trendence.com/rankings
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