Seit der Einführung des OEKO-TEX® STANDARD 100 vor über 30 Jahren prüft und zertifiziert OEKO-TEX® Produkte aus und mit Bio-Baumwolle. Mit der stetig steigenden Verwendung von Bio-Baumwolle in Mode und Textilien, steigt auch der Anspruch, sie in OEKO-TEX® STANDARD 100 Zertifikaten auszuweisen. „Unsere Antwort auf diese Entwicklung ist ein umfassendes, unabhängiges und objektives Prüf- und Zertifizierungssystem für Textilprodukte aus Bio-Baumwolle entlang der gesamten Produktionskette“, sagt Georg Dieners, Generalsekretär von OEKO-TEX®. „Unser Ziel ist es, jedem Menschen verantwortungsvolle Entscheidungen zu ermöglichen und dadurch natürliche Ressourcen zu schützen. Daher bietet OEKO-TEX® ORGANIC COTTON gezielte und transparente Unterstützung für Unternehmen entlang der Lieferkette. Es ermöglicht ihnen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihrer Kundinnen und Kunden auf Basis eines wissenschaftlich anerkannten Kriterienkatalogs und neutraler Labortests zu schützen. Endverbraucherinnen und Endverbraucher erhalten ein zuverlässiges, herstellerunabhängiges Produktlabel, das für sichere Bio-Baumwollprodukte steht, die entlang der gesamten Produktkette getestet wurden – ein wertvoller Beitrag zu wirksamem Verbraucherschutz.“
Um eine klare Kommunikation zu gewährleisten, launcht OEKO-TEX® ein Haupt- und ein Sublabel: „ORGANIC COTTON“ zertifiziert Artikel und Materialien aus 100% Bio-Baumwolle, während „ORGANIC COTTON Blended“-zertifizierte Artikel aus mindestens 70% Bio-Baumwolle bestehen müssen. Mit entsprechenden Herkunftsnachweisen können weiterhin alle Artikel, die Bio-Baumwolle enthalten, schadstoffgeprüft und mit OEKO-TEX® STANDARD 100 zertifiziert werden. In der Kommunikation des OEKO-TEX® STANDARD 100 Labels kann Bio-Baumwolle dann im Zertifikatstext angegeben werden. Mischungen aus Bio- und konventioneller Baumwolle sind in allen drei Zertifikaten verboten.
Die quantitative GVO-Testmethode von OEKO-TEX® ist die erste Methode, die zwischen beabsichtigter Vermischung und unvermeidbarer Kontamination (z. B. durch Faserflug) mit herkömmlicher Baumwolle unterscheiden kann. Für die Einführung von ORGANIC COTTON hat OEKO-TEX® eine Grenze von <10 % GVO festgelegt. Dieser Grenzwert wird durch kontinuierliche Datenanalysen und die daraus gewonnen Erkenntnisse in Zukunft angepasst und die Zertifizierung somit weiterentwickelt.
Für den Nachweis des ökologischen Baumwollanbaus fordert OEKO-TEX® ORGANIC COTTON eine Zertifizierung gemäß der IFOAM-Standardfamilie (International Federation of Organic Agriculture Movements). Weiterhin wird das vollständige Prüfprogramm des OEKO-TEX® STANDARD 100 durchgeführt, um die Produktsicherheit zu gewährleisten. Zum Nachweis des ökologischen Anbaus werden zusätzliche Tests auf GVOs und Pestizide durchgeführt. Im Falle eines nicht bestandenen qualitativen GVO-Tests prüft der quantitative GVO-Test, ob das Ergebnis auf Kontamination oder absichtliche Vermischung mit herkömmlicher Baumwolle zurückzuführen ist. Neben der Prüfung aller Unterlagen und Laboruntersuchungen von Produktmustern führen die zuständigen OEKO-TEX® Prüfinstitute vor der Ausstellung des Zertifikats zusätzlich Vor-Ort-Inspektionen durch.
Ab der Entkörnungsphase erfordert jeder Wechsel des Eigentümers der Ware ein OEKO-TEX® ORGANIC COTTON Transaktionszertifikat. Zusammen mit der Transaktionsbescheinigung sind sämtliche Belege wie entsprechende Rechnungen und Lieferscheine sowie alle ORGANIC COTTON Zertifikate einzureichen. Diese Schritte werden jährlich wiederholt. Um Betrug vorzubeugen, unterhält OEKO-TEX® eine sichere Datenbank mit allen Transaktionen.
Das modulare System von OEKO-TEX® bietet vielfältige Synergien für Herstellerinnen und Hersteller und Marken. So kann die Verwendung von OEKO-TEX® ECO PASSPORT zertifizierten Chemikalien den Prüfaufwand für eine OEKO-TEX® ORGANIC COTTON Zertifizierung reduzieren. Der Fokus von ORGANIC COTTON liegt auf der Sicherstellung der Bio-Herkunft durch GVO- und Pestizid-Tests sowie dem Nachweis der Lieferkette durch Transaktionszertifikate und der Verbrauchersicherheit durch Schadstoffprüfungen. Alle OEKO-TEX® Kundinnen und Kunden müssen grundlegende soziale Kriterien im Rahmen des OEKO-TEX® Verhaltenskodex erfüllen. Um soziale Kriterien in vollem Umfang abzudecken, kann OEKO-TEX® ORGANIC COTTON mit der OEKO-TEX® STeP Betriebszertifizierung kombiniert werden, die wiederum Teil des OEKO-TEX® MADE IN GREEN Produktlabels ist. Letzteres ermöglicht volle Lieferkettentransparenz per QR-Code, der Endverbraucherinnen und Endverbraucher zum OEKO-TEX® Label-Check führt.
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Seit über 30 Jahren bietet OEKO-TEX® standardisierte Lösungen, durch die Unternehmen der Textil- und Lederindustrie ihre Herstellungsprozesse transparent und nachhaltig optimieren können. Basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen trägt OEKO-TEX® dazu bei, hochwertige, sichere und nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen. Aktuell arbeiten 21.000 Hersteller, Marken und Handelsunternehmen in mehr als 100 Ländern mit OEKO-TEX® zusammen. Gleichzeitig nutzen Millionen von Verbraucherinnen und Verbrauchern rund um den Globus die OEKO-TEX® Labels als Orientierung für ihre verantwortungsbewussten Kaufentscheidungen. Von OEKO-TEX® zertifizierte Produkte und Lieferanten findet man online im OEKO-TEX® Einkaufsführer unter www.oeko-tex.com/buying-guide.
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