Männerdomänen? – Sollten eigentlich überholt sein, sind aber noch Realität. Um Mädchen zu ermuntern, ihre Möglichkeiten jenseits von Stereotypen und Klischees zu nutzen und auszuloten, welche Studiengänge wirklich ihnen und nicht nur ihrem Geschlecht entsprechen, beteiligt sich die Hochschule Stralsund traditionell am Girls’Day. Schülerinnen ab der 5. Klasse sind am 27. April herzlich eingeladen, an spannenden Workshops, Führungen und Kursen aus Technik und Naturwissenschaften teilzunehmen.

„Es ist eine gute Gelegenheit, gezielt Mädchen und junge Frauen für die MINT-Fächer zu begeistern. Bei der Studienwahl sollte das Geschlecht keine Rolle spielen. Aber solange diese Chancengleichheit durch die gesellschaftlichen Normen und Rahmenbedingungen noch nicht gegeben ist, freuen wir uns, Teil dieser strategisch sinnvollen Maßnahme zu sein“, erklärt der Rektor der Hochschule Stralsund, Prof. Dr. Ralph Sonntag, „unsere Studentinnen, wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Dozentinnen und Professorinnen sind das beste Beispiel dafür, dass technische Disziplinen bei weitem nicht Männern (oder Frauen) vorbehalten sind, sondern einfach Menschen mit einem neugierigen Geist, die etwas bewegen wollen – in Forschung und Entwicklung. Darauf sind wir stolz.“

Die Angebote

Unter dem Titel „Elektronisches Minipiano“ lernen Teilnehmer*innen das Calliope kennen, einen kleinen „Computer“, den sie programmieren können – und mit Alltagsgegenständen Töne aufnehmen.

Wer tiefer in die Informatik einsteigen möchte, kann das unter dem Titel „Roboter zum Tanzen bringen“. Die Schüler*innen lernen dabei mit Programmierbausteinen einen Roboter zu programmieren und diesen tanzen zu lassen.

In einem weiteren Angebot können die Mädchen am 27. April gleich drei Labore auf einen Schlag kennenlernen. Sie erfahren dabei, wie vielfältig Technik sein kann. Als erstes erhalten sie einen Einblick in die Wasserstofftechnologie mit einer spannenden Experimentalvorführung sowie mit einer Besichtigung der Rennwagenwerkstatt des ThaiGer-H2-Racing-Teams der Hochschule. Danach haben sie die Möglichkeit, ein 3D-Abbild von sich mit einem Köperscanner zu machen. Im Anschluss daran heißt es: Wieviel Messtechnik steckt in einem Fahrzeug? Sie erfahren, welche Messtechnik angewendet wird und wie diese funktioniert.

Unter dem Titel „Robotik mit LEGO Mindstorm“ gestaltet der Verein SUND-Xplosion einen Workshop, in dem bereits fertige Roboter erlernen einen Parcours zu absolvieren, den die Mädchen selbst programmieren und entwickeln. Änderung im Programm können sie sofort erkunden und sehen, welche Auswirkungen die Veränderung auf den Roboter haben.

Bereits ausgebucht ist ein Videoworkshop, in dem Teilnehmerinnen lernen, einen kurzen Film zu produzieren. Vor einem Greenscreen kann gefilmt werden und in der Videonachbearbeitung können gefilmte Objekt dann freigestellt und andere Hintergrundbilder eingefügt werden.

Alle Angebote sind auf 11- bis 16-Jährige ausgelegt. Anmeldungen sind über die Webpräsenz des Girls’Days möglich.

Hintergrund

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur befürwortet die Teilnahme von Schülerinnen am Girls’Day. Für die teilnehmenden Mädchen wird dieser Tag als schulische Veranstaltung im Sinne von Betriebserkundungen eingeordnet. Die Schulen sind angehalten, darauf zu achten, dass Mädchen an diesem Tag nur Berufsfelder kennenlernen, in denen überwiegend Männer arbeiten.

Am 27. April findet auch der Boys’Day statt, bei dem Jungen in Stralsund beispielsweise den Beruf des Erziehers kennenlernen oder in die Arbeit im Dialysezentrum eintauchen können. Mit ihrem technisch-naturwissenschaftlichen Profil bietet die Hochschule nur marginal Berufsfelder beziehungsweise Studiengänge ab, in denen Jungen und Männer unterrepräsentiert sind, daher bietet die HOST „nur“ Angebote für den Girls’Day, begrüßt aber allein im Sinne der Gleichstellung ausdrücklich, dass der 27. April neben dem Mädchen-Zukunftstag auch ein Jungen-Zukunftstag ist.

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