„Die Wärmepumpenbranche wird einen zentralen Beitrag leisten, um nun endlich die großen Aufgaben im Gebäudesektor anzugehen. Sie ist bereits in Vorleistung gegangen und investiert Milliardenbeträge in den Ausbau der Produktionskapazitäten“, so BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. Bereits in den vergangenen Jahren konnten massive Steigerungen beim Wärmepumpen-Ausbau von der Branche bewerkstelligt werden. Allein im letzten Jahr wurden 236.000 Wärmepumpen in Deutschland installiert, eine Steigerung von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der weit überwiegende Teil davon in der Renovierung, wo zumeist mit Heizkörpern und höheren Vorlauftemperaturen gearbeitet werden muss.
„Der Klimaschutz zwingt uns zum Handeln, das sollten wir als Chance begreifen. Das Rennen um die grüne Technologieführerschaft hat längst begonnen. Wer trauert da den fossilen Öl- und Gasheizungen nach? Wir können es uns nicht leisten noch länger zu warten. Die Innovationskraft deutscher Unternehmen ist groß. Heizungsindustrie, Handwerk und viele andere ziehen bei der Wärmewende bereits an einem Strang. Viele in diesen Branchen sind im Aufbruch. Sie sehen, dass auch die Bevölkerung diesen Wandel zu erneuerbaren Energien will.
Es ist jetzt primäre Aufgabe der Politik, ihnen mit einer raschen und klaren Regelung Planungssicherheit zu verschaffen, welche Heizungslösungen zum Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands führen und welche nicht. Dazu gehört auch, das Energiepreisgefüge so zu gestalten, dass der Wechsel zu Erneuerbaren Heizungstechnologien noch attraktiver wird.
„Wir brauchen spürbare Anreize über sichere und vor allem günstige Strompreise. Steuerentlastungen für Erdgas und das Aussetzen des CO2-Preises sind in diesem Zusammenhang kontraproduktiv“, so Sabel.
Die Installation von Wärmepumpen ist mit einer Anfangsinvestition verbunden, die in der Regel höher ausfällt als die erneute Installation eines Öl- oder Gaskessels. Daher stellen sich viele Gebäudeeigentümer zurecht die Frage, wie schnell sich diese Investition amortisiert. Deshalb muss die bereits sehr auskömmliche Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) unbedingt aufrechterhalten und um eine soziale Komponente erweitert werden. Es geht darum, die 65 Prozent-Regelung durch eine verlässliche Förderung und attraktive Strompreise zu flankieren, um Gebäudeeigentümer*innen einen neuen Weg ohne fossilen Energieträger aufzuzeigen. Denn Nichthandeln wird mit Blick auf den Klimawandel und den CO2-Preis in jedem Fall die teuerste Option sein.
Nicht zuletzt gilt es auch, sich in Bezug auf Gasnetze und Wasserstoff ehrlich zu machen. Stellt man eine Gasheizung auf grünen Wasserstoff um, braucht es gegenüber einer Wärmepumpe letztendlich die fünffache Menge an Strom. Deutschland hat allein im letzten Jahr 350 TWh Erdgas zur Gebäudebeheizung eingesetzt. Wollte man diese Energiemenge aus grünem Wasserstoff bereitstellen, müsste man allein dafür das Dreifache der aktuellen erneuerbaren Stromerzeugung für dessen Erzeugung aufwenden. Behauptungen, die Heizungslandschaft könne so bleiben wie sie ist, weil irgendwann grüner Wasserstoff statt Erdgas durch die Leitungen fließe sind irreführend. Sie unterschlagen ein erhebliches finanzielles Risiko, welches dann von Gebäudeeigentümer*innen und Mieter*innen getragen werden müsste.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. ist ein Branchenverband mit Sitz in Berlin, der die gesamte Wertschöpfungskette rund um Wärmepumpen umfasst. Im BWP sind rund 675 Handwerker, Planer, Architekten, Bohrfirmen sowie Heizungsindustrie und Energieversorger organisiert, die sich für den verstärkten Einsatz effizienter Wärmepumpen engagieren.
Die deutsche Wärmepumpen-Branche beschäftigt rund 26.000 Personen und erwirtschaftet einen Jahres-umsatz von rund 2,8 Milliarden Euro. Derzeit nutzen ca. über 1,2 Million Kunden in Deutschland Wärmepumpen. Pro Jahr werden ca. 230.000 neue Anlagen installiert, die zu rund 90 Prozent von BWP-Mitgliedsunternehmen hergestellt werden.
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