Insgesamt bewerten derzeit 35 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 54 Prozent mit befriedigend und elf Prozent mit schlecht. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie und in weiten Teilen der Stahlindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Maschinenbau, im Fahrzeugbau, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und in der Medizintechnik sowie in Teilen der Bauwirtschaft. Angespannt ist die Situation nach wie vor bei den energieintensiven Gießereien.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 88 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Branche. Bei den Banken, Versicherungen und unternehmensnahen Dienstleistern ist die Lage befriedigend. Im Handel sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe ist das Stimmungsbild dagegen entsprechend des saisonüblichen Musters äußerst gemischt. „Hier dämpfen zusätzlich die Kaufkraftverluste der Verbraucher und das noch nicht wieder erreichte Niveau bei den Geschäftsreisen die Stimmung“, so Thomé.
Neue Anreize für Innovation, Wachstum und Beschäftigung setzen!
Die Perspektiven der Saarwirtschaft für die kommenden sechs Monate bleiben weiterhin relativ verhalten. Nur vier Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 23 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 73 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Wenn 2023 ein Wachstumsjahr werden soll, braucht es jetzt starke Impulse und zugleich einen neuen wachstumsfreundlichen Kurs in der Wirtschaftspolitik. Ging es in den vergangenen Monaten vor allem darum, einen massiven konjunkturellen Einbruch infolge der Energiekrise abzuwenden, muss nun die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund stehen. Denn während andere Industriestaaten längst ihre Unternehmenssteuern gesenkt haben, ist Deutschland weiterhin Hochsteuerland und verliert auch auf diesem Feld zusehends an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Diese zu stärken, und damit Anreize für Innovation, Wachstum und Beschäftigung zu setzen, sollte daher vordringliche Aufgabe der Politik sein. Hilfreich hierfür wäre beispielsweise die Vereinfachung und Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung, die Ausdehnung der Verlustverrechnung sowie die Einführung einer Investitionsprämie für Unternehmen, die in Energieeffizienz und Klimaschutz investieren“, so Thomé.
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