In Rostock fertigt Nordex sowohl Maschinenhäuser als auch Rotorblätter, die bei den aktuellen Anlagen bis zu 75 Meter lang sind und sich u.a. durch geringe Schallemissionen auszeichnen. Trotz aller Bemühungen um Automatisierung ist die Fertigung der Rotorblätter immer noch ein Prozess mit hohem manuellem Arbeitsanteil. Aus GFK-Halbzeugen wird das Rotorblatt Schicht für Schicht laminiert und geformt. Anschließend entsteht in Schleifprozessen die gewünschte perfekte Kontur mit glatter Oberfläche – das ist die Voraussetzung für perfekte Aerodynamik.
Weil GFK-Stäube gesundheitsgefährdend sind, müssen sie aus der Produktion entfernt werden. Deshalb kommen in Rostock ausschließlich Handschleifmaschinen mit integrierter Absaugung zum Einsatz. Der Schleifstaub wird direkt an der Entstehungsquelle abgesaugt und über lange Schläuche einem Ruwac-Sauger in Staub-Ex-Version (Zone 22) zugeführt. Das gilt ebenso bei anderen Bearbeitungsprozessen wie Sägen und Bohren. Intensives Schleifen ist auch bei der Kantenbearbeitung erforderlich, hier fallen neben Staub auch Späne und Grate als Sauggut an.
Die direkte Absaugung beugt nicht nur Gesundheitsrisiken der Mitarbeiter vor. Sie verhindert auch, dass sich Schleifstaub auf der Oberfläche der Rotorblätter ablagert und deren Qualität beeinträchtigt. Und die Integration ins Werkzeug sorgt für ergonomisches Arbeiten.
An einer Station in der Fertigung setzt eine automatisierte Vorrichtung Buchsen mit Gewinden in die bereits geschliffenen Rotorblätter ein, um deren Befestigung an der Nabe zu ermöglichen. Hier muss neben GFK auch Metall geschliffen werden. Ein semi-mobiler 4 kW-Sauger saugt die dabei entstehenden Funken an und führt sie zunächst durch einen Nassabscheider. So wird das Explosionsrisiko, das die energiegeladenen Funken mit sich bringen, auf Null reduziert. Sauger und Nassabscheider sind auf einer mobilen Plattform installiert.
Diese Einheit gehört zu den größeren Saugern im Werk. Besonders kleine Standard-Anlagen vom Typ DS 1220 kommen bei der Innenreinigung der Rotorblätter zum Einsatz. Generell setzt Nordex auf dezentrale Anlagen und damit auf Flexibilität. Schließlich kann sich mit jeder neuen Anlagenbaureihe das Layout in der Fertigung ändern.
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