Egal, was wir tun, ob wir unserer wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen, uns fortbewegen, Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen oder dieselben anbieten, eines ist sicher: unsere privaten und beruflichen Tätigkeiten sind mit einem CO2-Fussabdruck verbunden und haben eine Auswirkung auf unser Klima. Dies auch wenn wir noch so sparsam agieren, ein Rest-CO2-Fussabdruck wird verbleiben.
Klimaneutralität:
Von Klimaneutralität wird gesprochen, wenn die verursachten CO2-Emissionen einer Aktivität, eines Produktes oder einer Firma durch Unterstützung eines Klimaschutzprojektes ausgeglichen werden. Der CO2-Fussabdruck wird über eine CO2-Senke an einer anderen Stelle kompensiert. Bei dem Prozess ist es wichtig, dass alle verursachten Treibhausgase miteinbezogen werden. Treibhausgase werden anschliessend in ihr CO2-Äquivalent (oder auch Treibhausgaspotential ausgedrückt) umgerechnet. Dies ist eine universelle Masseinheit zur Angabe des Treibhauspotenzials, in Einheiten Kohlendioxid ausgedrückt. Eine Einheit Methan (CH4) bspw. hat eine etwa 28-mal stärkere Klimawirkung als CO2, und entspricht damit 28 Einheiten CO2-eq.
Zur Berechnung einer CO2-Bilanz (Corporate Carbon Footprint) muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden. Diese umfassen folgende drei Kategorien:
- Scope 1: direkte CO2-Emissionen eines Unternehmens, beispielsweise die stationäre Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Firmenfahrzeugen.
- Scope 2: indirekte CO2-Emissionen eines Unternehmens und bezieht sich auf eingekauften Strom, Dampf, Wärme oder Kälte
- Scope 3: indirekte CO2-Emissionen welche oft nicht im direkten Einfluss einer Firma sind. Hier wird zwischen vor- und rückgelagerten CO2-Emissionen unterschieden. Vorgelagerte CO2-Emissionen bei Unternehmen haben oft mit dem Einkauf oder der Fabrikation eines Produktes oder einer Dienstleistung zu tun, nachgelagerte CO2-Emissionen oft mit dem Verkauf einer Dienstleistung oder eines Produktes.
Scope 1, Scope 2 und Scope 3 zeigen somit alle CO2-Emissionen entlang einer Wertschöpfungskette.
Eine Klimaneutralität wird also erreicht, wenn in einem ersten Schritt der CO2-Fussabdruck berechnet, CO2-Emissionen wenn möglich vermieden und reduziert wurden und der Rest-CO2-Fussabdruck (nicht vermeidbare CO2-Emissionen) ausgeglichen bzw. über ein Klimaschutzprojekte kompensiert wird. Man kann sich ein Klimaschutzprojekt wie eine CO2-Senke ausserhalb einer Unternehmung vorstellen. Wird dies zu gleichen Teilen gemacht, ist der Saldo an CO2-Emissionen ausgeglichen. Oft ist es schwierig, für Unternehmen Scope 3 Emissionen zu reduzieren, da eine Unternehmung bzw. Firma diese nicht immer direkt beeinflussen kann, weil diese oft von Dritten verursacht werden (z.B. vor- oder rückgelagerte Transporte durch Firma X). Es gilt der Dreiklang: vermeiden, reduzieren und kompensieren.
Netto Null oder net zero
Netto Null oder net zero erreicht ebenfalls die Klimaneutralität, allerdings unter strengeren Vorgaben. Es ist eine Weiterentwicklung der Klimaneutralität und setzt vor allem auf CO2-Reduktion. Net Zero (Netto Null) beinhaltet immer eine Verpflichtung zur CO2-Reduktion. Hier müssen die CO2-Emissionen im Einklang mit dem 2 Grad Ziel, idealerweise mit dem 1,5 Grad Ziel des Pariser Abkommens erreicht werden. Firmen und Unternehmen verpflichten sich mit netto null langfristig ihre Scope 3 Emissionen um 90% zu reduzieren. Diese Verpflichtung ist auch Voraussetzung für den Ansatz Science Based Targets, einen mit wissenschaftsbasierte Zielen festgelegten CO2-Absenkungspfad. Die SBTi bewertet ausschliesslich echte CO2-Reduktionen über einem Zeitraun von mindestens zehn Jahren – ohne Berücksichtigung von CO2-Kompensation mittels Klimaschutzprojekte. Science Based Targets Initiative (SBTi) erarbeitet zur Zeit einen ersten Netto Null Standard für die Festlegung von langfristigen, ambitionierten und wissenschaftsbasierten Netto Null Zielen für Unternehmen und Organisationen. Für KMUs wurde übrigens ein vereinfachtes Verfahren für die Teilnahme an der SBTi geschaffen.
Kurzfristig ist es unmöglich alle CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren. Daher bleibt die CO2-Kompensation ein wichtiger Teil der Gesamtlösung. CO2-Kompensation kann also auch als Brückentechnologie bezeichnet werden. Viele Klimaschutzprojekte im Markt der freiwilligen CO2-Kompensation unterstützen zudem weitere Ziele der UN für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs). So schaffen viele Projekte Arbeits- und Ausbildungsplätze, fördern neue Technologien in den Gastländern, unterstützen also so die lokale Bevölkerung und tragen so zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Naturprojekte tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Nebst dem Klimaziel (SDG Nr. 13 Nachhaltigkeitsziel) Klimaschutz verfügen Klimaschutzprojekte über einen hohen Zusatznutzen.
CO2-Vermeidungsprojekte werden mittels verschiedener Ansätze umgesetzt. Waldschutzprojekte sind die wohl bekanntesten CO2-Vermeidungsprojekte, hier werden CO2-Emissione vermieden, welche auf Rodung bzw. durch Entwaldung stattfinden. Pflanzen von Bäumen wird als Carbon Removal oder auf Deutsch CO2-Abscheidung bezeichnet. Diese Projekte entfernen und binden CO2 über einen langen Zeitraum. Relativ neu sind technologische Lösungen wie Direct Air Capture and Storage. Hier wird CO2 abgesaugt und in die Hohlräume leerer Öl- und Gasfelder oder in tiefe Sedimentschichten eingelagert. Diese neuen Technologien sind allerdings noch sehr teuer.
carbon-connect AG ermöglicht Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen den Zugang zu nationalen und internationalen Klimaschutzprojekten in allen gängigen Technologien und Standards. Zu den international anerkannten Standards gehören unter anderem der Gold Standard, CDM, Plan Vivo und VCS/VERRA oder Social Carbon Standard.
Wir unterstützen Sie im Bereich ESG. In einer Zusammenarbeit mit uns erfahren Sie alles über Ihren CO2-Fussabdruck, wir analysieren diesen und können ihn durch Unterstützung von hochwertigen Klimaschutzprojekten ausgleichen bzw. klimaneutral gestalten. Mit viel Herz aber natürlich auch viel Engagement und Leidenschaft sind wir Ihr Partner im Umwelt- und Klimaschutz.
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