Nach drei intensiven Jahren der Sanierung und Modernisierung wurde heute das Haus des Handwerks im Herzen der Potsdamer Innenstadt wieder seiner Bestimmung übergeben.

Die umfangreiche Sanierung wurde von der Vollversammlung der Handwerkskammer Potsdam in den Jahren 2016/ 2017 beschlossen. Die unmittelbaren Investitionskosten in die Ertüchtigung des denkmalgeschützten Gebäudes am Platz der Einheit betragen gut 10 Millionen Euro.

Handwerkskammerpräsident Robert Wüst sagte anlässlich der Eröffnung: „Heute überwiegt das Gefühl der Freude und der Zufriedenheit. Was bauen in Krisenzeiten bedeutet, haben auch wir gelernt. Das war eine Gemeinschaftsleistung, die eine Bereicherung für die Stadt Potsdam und das Land ist. Dafür der herzliche Dank an alle Beteiligten vom Planer über die bauausführenden Firmen bis hin zu den Mitarbeitenden.“

Potsdams Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, betonte in seinem Grußwort: „Die nun abgeschlossenen Sanierungsarbeiten zeigen exemplarisch, wie heutzutage gutes Bauen – eben auch durch die Mitglieder der Handwerkskammer – gelingen kann. Nicht nur wurden Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt und das Erscheinungsbild der frühen 1950er Jahre von Vorderfassade und das Satteldach erhalten. Auch konnte der Bauherr aktuellen Anforderungen gerecht werden, indem beispielsweise die Photovoltaik-Module auf den rückseitigen Satteldachflächen integriert wurden. Es ist schön zu sehen, dass das Haus des Handwerks als wichtiges Eckbauwerk im Potsdamer Zentrum wieder in Betrieb genommen wird. Der Handwerkskammer vielen Dank und allen Beschäftigen gutes Ankommen im neuen Gebäude.“

Die Planung und Durchführung der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten verantwortete die Dr. Krekeler Generalplaner GmbH aus Brandenburg/ Havel.

Mit der Einrichtung eines Kundenzentrum und mehrerer Beratungsräume im Erdgeschoss und dem Konferenzbereich im ersten Obergeschoss bestehen neue Nutzungsmöglichkeiten für Handwerkerinnen und Handwerker, Auszubildende oder Schülerinnen und Schüler. Durch den Einbau eines Fahrstuhls besteht ein behindertengerechter Zugang zu allen Etagen. Für die 70 Mitarbeitenden der Handwerkskammer Potsdam verbesserten sich die Arbeitsbedingungen.

Auch energetisch und bautechnisch befindet sich der geschichtsträchtige Bau auf modernstem Niveau. Eine 24 kwp Photovoltaikanlage mit Speicher wird zur Energieversorgung beitragen und auf dem Innenhof Parkplätze mit Ladesäulen zur Verfügung stehen. Das gesamte Gebäude verfügt nun über moderne Kommunikations- und Lüftungstechnik.

Baugeschichtlicher Hintergrund

Das Eckhaus Friedrich-Ebert-/Charlottenstraße wurde im 18. Jahrhundert nach Plänen des Baumeisters von Gontard als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Vor dem ersten Weltkrieg war das Gebäude im Inneren durch Umbau stark verändert und später als „Kaufhaus am Wilhemplatz“ genutzt worden. 1934 folgte der Erwerb durch die Stadtsparkasse Potsdam, die es zum neuen Hauptgebäude ausbaute.

Am Ende des zweiten Weltkrieges 1945 gehörte das Haus zum Trümmerfeld der Potsdamer Innenstadt und war durch Kriegseinwirkungen weitgehend zerstört und vollständig ausgebrannt. 1951 wurde es zum Ausbau des „Hauses des Handwerks“ an die „Landeshandwerkskammer Brandenburg“ übergeben, die 1946 gegründet worden war. Zum Baustart wird in einer Urkunde vom 5. November 1951 folgende Aufbaupläne formuliert: „Die Landeshandwerkskammer Brandenburg hat sich das Ziel gesetzt, diese Ruine für das Haus des Handwerks auszubauen und beginnt damit als erster Bauherr, den Kern der Landeshauptstadt Potsdam neu zu gestalten. … Dies Haus soll Symbol für das handwerkliche Können und die handwerkliche Leistung im Dienste unserer gesamten Wirtschaftsplanung sein. … Es soll das Zentrum des gesamten Handwerks des Landes Brandenburg werden.“

Der Wiederaufbau wurde bis zum Mai 1953 abgeschlossen und das „Haus des Handwerks“ am 7. Mai 1953 offiziell an die nun gebildete „Handwerkskammer des Bezirkes Potsdam“ übergeben. Die Räume wurden für die Verwaltungsaufgaben der Handwerkskammer genutzt. Die Erd- und Kellergeschossbereiche an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße waren an die „HO Gaststätten“ zum Betrieb einer öffentlichen Gaststätte vermietet.

Mit der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 und der neuen Aufgabenzuteilung an die „Handwerkskammer Potsdam“ erfolgten Anfang der 90-er Jahre punktuelle Teilsanierungen am „Haus des Handweks“. Eine grundhafte Erneuerung des Gebäudes wurde nicht durchgeführt. Die Gaststätte wurde geschlossen und die Erd- und Kellergeschossbereiche an der Friedrich-Ebert-Straße seit 1992 an die Berliner Volksbank eG zum Betrieb einer Filiale vermietet. Der Mietvertrag endete 2017, so dass über das künftige Nutzungs- und Investionskonzept entschieden werden konnte.

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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