Die Metall-Arbeitgeber in Berlin und Brandenburg und die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen haben sich am Freitag darauf verständigt, den kürzlich in Baden-Württemberg erzielten Tarifabschluss zu übernehmen. Das Verhandlungsergebnis für die Branche mit ihren 100.000 Beschäftigten sei „schmerzhaft, aber gerade noch vertretbar“, sagte Stefan Moschko, Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME). „Die lange Laufzeit von zwei Jahren und diverse Entlastungsmöglichkeiten können den Betrieben helfen, über die unsichere Zeit zu kommen. Sie haben nun Planungssicherheit bis zum 30. September 2024.“

Moschko wertete die abgelaufene Tarifrunde als extrem herausfordernd, vor allem angesichts der vielen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten. „Deshalb sind eine Tabellenerhöhung von 8,5 Prozent in zwei Stufen und die steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro eine hohe Hausnummer. Doch es war uns auch wichtig, auf die Sorgen der Beschäftigten angesichts der Geldentwertung einzugehen.“

Zudem biete der Kompromiss den Betrieben wertvolle Flexibilität in einer wirtschaftlich sehr angespannten Situation. Das gelte zum einen für die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie, für die es zwei Korridore gibt.  Zum anderen könne das tarifliche Zusatzgeld T-ZUG B verschoben oder gekürzt werden oder auch ganz entfallen, wenn die Nettoumsatzrendite unter der Marke von 2,3 Prozent liegt. „Mit dieser automatischen Differenzierung ist ein höherer Betrag als bislang an die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens gekoppelt“, befand Moschko. „So kann zudem die Liquidität geschont werden.“

Mit der Vereinbarung, im Falle einer Energienotlage schnell und flexibel zu reagieren, haben die Tarifpartner eine zusätzliche Sicherung eingezogen. „Jetzt gilt es, gemeinsam durch die Krise zu steuern und an der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie zu arbeiten“, forderte Moschko.

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