Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, dies beträfe nur Großunternehmen und sei momentan für den Mittelstand kein Thema. Branchenverbände haben jedoch bereits darauf hingewiesen, dass Transparenz für Lieferbeziehungen schlussendlich auch für alle Unternehmen der Schüttgut- und Veredelungsindustrie früher oder später relevant sein wird.

Jetzt sollten mögliche Problemstellungen untersucht werden und, falls die Firma selbst Zulieferer ist, die passenden Zertifikate besorgt werden, unter Beachtung bereits bestehender DIN- oder ISO-Standards. Dies neben dem laufenden Tagesgeschäft her zu bewerkstelligen ist womöglich nicht einfach. Schließlich muss die laufende Produktion aufrechterhalten werden und ein effizienter Einsatz von Mitteln sichergestellt werden. Gleichzeitig steigen die Kosten für Energie, Personal, Materialien und Transport immer weiter an. So werden teilweise ganze Geschäftsmodelle auf den Prüfstand gestellt und nach Möglichkeiten gesucht, Prozesse mittels Automatisierung effizienter zu gestalten.

Softwareanbieter stehen hier in der Pflicht, ihre Partner bei der Bewältigung dieser Herausforderung aktiv zu unterstützen und Lieferketten als integralen Teil des Workflows zu etablieren. Idealerweise sollten Unternehmen schon jetzt beginnen, bestehende und neue Lieferbeziehungen in ihrer betriebswirtschaftlichen Software (ERP) zu dokumentieren, einschließlich Zertifikaten. Um den Aufwand klein zu halten, kommt dabei den Stammdaten der Betriebe eine hohe Bedeutung zu.

Grundsätzlich sind nur wenige Mitarbeiter mit Lieferbeziehungen und Logistik in ihren Unternehmen vertraut. Dazu kommen relativ hohe Fluktuationsraten und erfahrenes Personal, welches in Rente geht, ohne dass genügend Zeit bleibt, Nachfolger entsprechend umfangreich einzuarbeiten. Die Lösung kann und muss sein, Wissen zu digitalisieren, sichere Daten zu generieren, die jederzeit allen Beteiligten geschützt zur Verfügung stehen. Insellösungen und Provisorien sind dabei jedoch suboptimal. In eine digitale Datenverwaltung zu investieren ist sicher der bessere Weg, um Anpassungen in der Lieferstruktur oder anderen Unternehmensbestandteilen nachhaltig umzusetzen.

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