„Die Automobilindustrie befindet sich aktuell in einem Prozess der Transformation: zu neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und neuen Qualifikationen. Wir möchten die Unternehmen bei der Umsetzung aller relevanten Trends unterstützen und haben dafür ein Netzwerk starker Partner zusammengebracht“, so Regionspräsident Krach. „Ich freue mich, dass wir den Unternehmen neben guten Kontakten auch ganz viel Knowhow und fachlichen Input zur Verfügung stellen können – das zeigt, wie viel Innovationskraft der Standort Hannover zu bieten hat.“
Neben der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover als Federführer ist auch die gemeinsame Wirtschaftsfördergesellschaft von Stadt und Region hannoverimpuls und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim im Netzwerk vertreten. Außerdem beteiligen sich die Leibniz Universität Hannover, die Hochschule Hannover, die IG Metall Hannover und NiedersachsenMetall als strategische Partner an dem Projekt.
„Mobile Anwendungen mit klimaneutralen Energiequellen, der Einsatz von Komponenten auf Basis einer Kreislaufwirtschaft, ökologisch und sozial nachhaltige Produktion, hybride Geschäftsmodelle durch intelligente Systeme: Das sind in der Automotive-Branche die Herausforderungen von morgen, für die wir am Standort schon heute smarte Lösungen entwickeln“, so Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz. Neben der Entwicklung neuer Technologien geht es aus Sicht von Franz auch um die strukturelle Transformation: „Die betroffenen Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Beschäftigten durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auf dem Weg in die Zukunft der Automobilindustrie mitzunehmen“, so Franz.
Das Projekt läuft zunächst über drei Jahre und beinhaltet mehrere Arbeitskreise, in denen die Netzwerkpartner gemeinsam mit innovativen Unternehmen klimafreundliche Methoden entwickeln. Vier Trends stehen dabei im Fokus: 1. Der Einsatz von Antriebssystemen, die Mobilität ohne die Emission von CO2 ermöglichen, zum Beispiel auf Basis von Batterien, Brennstoffzellen oder wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotoren. 2. Ansätze, die darauf abzielen, einen größtmöglichen Anteil des Ressourcenbedarfs über Werkstoffkreisläufe abzudecken, zum Beispiel durch die Verwendung von biobasierten oder recycelten Materialien. 3. Die Umstellung der Produktion auf sozial und ökologisch nachhaltige Methoden wie den Einsatz maschinellen Lernens oder kollaborierender Roboter. 4. Die Nutzung von digitalen Technologien, um die eigenen Geschäftsmodelle anzupassen und den immer individuelleren Wünschen der Kundschaft gerecht zu werden.
Den Austausch von Vertreterinnen und Vertretern der Automotive-Branche sollen so genannte Meetups, also Arbeitstreffen ermöglichen, bei denen neue Technologien vorgestellt, ein Einblick in neue Märkte und Marktsegmente gegeben und Methoden der Qualifikation, Aus- und Weiterbildung vermittelt werden. Neben den Meetups organisiert das Projektteam auch Workshops für Fach- und Führungskräfte. Drei sind bereits in Planung: Der Workshop „Künstliche Intelligenz“ vermittelt den Teilnehmenden, welche Möglichkeiten der Einsatz von neuronalen Netzen und maschinellem Lernen innerhalb der Fertigung bietet. Ein zweites Workshopangebot veranschaulicht den Einsatz von 3D-Druckverfahren, z.B. für die Umsetzung besonders leichter Automobilkomponenten. Ein weiterer Workshop vermittelt, welche Möglichkeiten und Fallstricke der Einsatz von Leichtbaurobotern und die Implementierung von Cobots beinhaltet.
Weitere Informationen unter www.wirtschaftsfoederung-hannover.de/neuwagen
Zitate der Partnerinnen und Partner (in alphabetischer Reihenfolge)
Prof. Dr.-Ing. Holger Blume, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Leibniz Universität Hannover
Die Leibniz Universität Hannover ist als forschungsstarke Universität u.a. im Bereich der Forschung zu Algorithmen und Architekturen zum hochautomatisierten Fahren aktiv und sie pflegt traditionell einen engen Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie. Das Projekt „neu/wagen“ betrachtet die Leibniz Universität Hannover daher als eine ideale Plattform, um diese Wechselwirkung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung sowie den Transfer in die Wirtschaft weiter zu verstärken.
Prof. Dr.-Ing. Martin Grotjahn, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Weiterbildung der der Hochschule Hannover
„Die HsH verstehen wir als Zukunftswerkstatt für die gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Transformation. Deshalb bringen wir uns gerne ein – u. A. mit unserer Expertise in Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Weiterbildung. Das ist Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung für die Region.“
Doris Petersen, Geschäftsführerin der hannoverimpuls GmbH
„Die Herausforderungen, vor denen die Automobilindustrie steht, sind immens. Wir freuen uns als Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover darauf, die Branche mit unserem Know-how beim dringend erforderlichen Strukturwandel zu unterstützen und die für unseren Standort so bedeutende Branche zukunftsfähig zu halten.“
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der NiedersachsenMetall
„NiedersachsenMetall hat aufgrund seiner Mitgliederstruktur in der Automobil- und Zulieferindustrie, die u.a. das regionale Wirtschaftsprofil der Region Hannover und Hildesheim wesentlich prägt, ein immanentes Interesse daran, das regionale Transformationsnetzwerk „neu/wagen“ zu unterstützen. Wir sehen uns als Pate dafür, dass die erforderlichen Netzwerke und Kontakte zu relevanten Stakeholdern hergestellt werden können und überdies im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen ein entscheidender Beitrag zur Erarbeitung eines regionalen Transformationsnetzwerkes geleistet wird. Dabei verfolgen wir die bereits im Strategiedialog Automobilwirtschaft untermauerte Maxime Technologieoffenheit, wenn es um die Erarbeitung des Zukunftsbildes der Region Hannover und Hildesheim geht.“
Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover
„Wir sehen große Veränderungen auf die Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk zukommen. Diese Transformation bedeutet, dass vielen Beschäftigten eine Qualifizierung angeboten werden muss. Die Belegschaften müssen mitgenommen und beteiligt werden. Dafür sind wir da.“
Matthias Ulrich, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim (HI-REG)
„Der erforderliche Strukturwandel in der Automobil- und Zuliefererindustrie ist nur gemeinschaftlich zu bewältigen, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Die Regionen Hildesheim und Hannover sind stark durch diese Branche geprägt und besitzen wichtige Forschungs- und Hochschulkompetenzen, weshalb der regionale Ansatz dieses Projektes eine große Chance bietet, die Unternehmen aktiv bei der Transformation zu unterstützen.“
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