Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), erklärte: „Auch das zweite Halbjahr beginnt enttäuschend. Der deutsche Pkw-Markt bleibt im Rückwärtsgang. In den ersten sieben Monaten wurden sogar weniger neue Pkw zugelassen als im gleichen Zeitraum des Coronajahres 2020. Es bleibt jedoch dabei, dass der Markt wegen anhaltender Lieferprobleme nicht die wahre Nachfragesituation widerspiegelt. Die Auftragsbestände bleiben sehr hoch. Die Kunden wollen mehr Autos kaufen als verfügbar sind.“
Der Privatmarkt sank im Juli um rund 13 Prozent auf knapp 72.000 Einheiten. Kumuliert belief sich das Minus im Privatmarkt auf 4 Prozent.
Gegen den Markttrend legten die Neuzulassungen batterieelektrisch angetriebener Pkw zu. Im Juli lagen sie mit 13 Prozent im Plus, nach sieben Monaten beträgt das Plus mit rund 196.000 Neuzulassungen rund 13 Prozent. Die Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden gingen vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Fördersituation auch im Juli zurück. Das Minus betrug 21 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf wurden knapp 163.000 Plug-in-Hybride neu zugelassen, das entspricht einem Rückgang um 16 Prozent.
Insgesamt wurden 2022 bislang knapp 639.000 Pkw mit einem alternativen Antrieb registriert. Dazu zählen neben Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride, Gas-Pkw und Brennstoffzellenfahrzeuge. Somit wiesen 44 Prozent aller Neuwagen in Deutschland einen alternativen Antrieb auf (Jan.-Juli 2021: 39 Prozent). Demgegenüber wurden zwischen Januar und Juli rund 287.000 Diesel-Pkw neu zugelassen. Das sind 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Diesel-Anteil ist damit auf 20 Prozent gesunken (Vorjahreszeitraum: 22 Prozent).
Auch der Nutzfahrzeugmarkt verzeichnete im Juli mit rund 23.700 Neuzulassungen erneut ein deutliches Minus von 18 Prozent. In den ersten sieben Monaten 2022 wurden gut 174.000 Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einem Minus von 19 Prozent. Während die Neuzulassungen schwerer Nutzfahrzeuge nur knapp unter dem Vorjahresniveau lagen, ist bei den leichten Nutzfahrzeugen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.
Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. Die VDIK-Marken stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Bei den alternativen Antrieben setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte technologische Bandbreite. Dazu gehören auch rein-batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.
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