26.07.2022: Landwirtschaftsminister Özdemir signalisierte auf der INTERFORST Gesprächsbereitschaft, sollte die EU die im Rahmen des Green Deal beschlossenen Stilllegungen von Ackerflächen auf Grund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges aussetzen wollen. Dabei verwies Özdemir auch auf Effekte wie Waldverluste in Drittländern. Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen, etwa am Energiemarkt betonte Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber zudem die Bedeutung einer langfristigen Rohstoffsicherheit für die EU auch in der Forstwirtschaft.
Die Entwicklungen in der Forstpolitik sprechen aus Sicht der AGR jedoch eine andere Sprache: Maßnahmen wie der Green Deal auf EU- und andere Vorhaben auf Bundes- und Länderebene sorgen aktuell dafür, dass die Forstwirtschaft immer stärker eingeschränkt wird. Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR kommentiert: „Innerhalb des nachhaltigen Rahmens sollte das vorhandene Potenzial der Wälder in der derzeitigen Lage genutzt werden. Ein Moratorium für Nutzungsverbote in Deutschland würde den Druck auf den Wald bei uns sowie im Ausland verringern.“
Daher fordert die AG Rohholz Herrn Landwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, Gespräche um Moratorien für Nutzungsverbote in den deutschen Wäldern mit allen betroffenen Akteuren aufzunehmen.
„Die Bioökonomie, wie sie in Deutschland angestrebt wird, basiert auch auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Den Entscheidungsträgern muss klar sein, dass wir uns durch zunehmende Nutzungseinschränkungen in eine neue Abhängigkeit, nämlich der nach dem Import von natürlichen Rohstoffen wie Holz begeben könnten. Nachhaltige Waldwirtschaft, wie sie in Deutschland betrieben wird, ist Klimaschutz und kann mit dem Biodiversitätsschutz Hand in Hand gehen,“ schließt Freise.
Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.
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