Am 31. Mai 2022 findet der Deutsche Diversity-Tag zum zehnten Mal statt. Das Universitätsklinikum Freiburg nimmt dies zum Anlass, sich klar zu Chancengleichheit und Vielfalt zu bekennen. „Unter unseren Mitarbeiter*innen und Patient*innen gibt es eine unglaubliche Vielfalt und das ist auch eine unserer Stärken“, so Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir möchten dieser Diversität gerecht werden und Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, körperlichen und geistigen Fähigkeiten und anderen individuellen Merkmalen ein wertschätzendes Umfeld bieten.“ Zum Tag der Vielfalt wird vor dem Klinikum die Regenbogenflagge gehisst. Zudem wird der Klinikumsvorstand in Kürze die Charta der Vielfalt, eine Selbstverpflichtung für Arbeitgeber*innen zur Förderung der Chancengleichheit in Unternehmen, unterzeichnen.

Vielfalt gehört am Universitätsklinikum dazu: So arbeiten rund 15.000 Mitarbeiter*innen aus insgesamt 106 Nationen am Klinikum. 70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt verpflichtet sich das Universitätsklinikum Freiburg dazu, Vielfalt als gesellschaftliche Normalität anzuerkennen und einen diskriminierungsfreien Umgang im Arbeitskontext und in der Patient*innenversorgung zu schaffen. „An vielen Stellen im Klinikum wird der Diversitäts-Gedanke bereits gelebt“, sagt Angelika Zimmer, Beauftragte für Chancengleichheit und Vielfalt am Universitätsklinikum Freiburg. „Ein eigens eingerichteter runder Tisch zur Chancengleichheit und Vielfalt soll aber auch dazu beitragen, Veränderungsbedarfe aufzuzeigen und gemeinsam mit den verschiedenen Akteur*innen Impulse für die Praxis zu geben.“

Diversität in der Praxis: Sensibler Umgang mit Sprachbarrieren in der Patient*innenversorgung

Eine zunehmende Anzahl an Patient*innen am Universitätsklinikum spricht vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch. Eventuelle Sprachbarrieren können die Behandlung erschweren: Bei vielen Behandlungsschritten, wie beispielsweise der Anamnese oder Aufklärung vor Eingriffen sind gegenseitiges Verständnis und vertrauensvolle Kommunikation entscheidend. Expert*innen vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg haben nun in Kooperation mit dem Dolmetscherpool der Stadt Freiburg und Sprachwissenschaftler*innen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Online-Fortbildung DolMATCH entwickelt. Die Schulung für medizinisches Fachpersonal zielt darauf ab, die Teilnehmer*innen für Sprachbarrieren und die damit verbundenen Besonderheiten zu sensibilisieren.

„Zwar können Dolmetscher*innen häufig helfen, jedoch unterscheiden sich die Gespräche ‚zu dritt‘ deutlich von denen ‚zu zweit‘“, erklärt PD Dr. Thorsten Langer, Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. „Hinzu kommt, dass Sprachbarrieren oft nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Häufig wird Menschen, die wenig deutsch sprechen, irrtümlich unterstellt, dass sie keine Fragen hätten.“ Die Online-Fortbildung gibt medizinischem Fachpersonal deshalb Strategien an die Hand, um Sprachbarrieren bei Patient*innen zu erkennen, geeignete Übersetzungsdienste auszuwählen und passende Dolmetscher*innen zu finden.

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