– Umsatz im GJ 2021/22 um 14 Prozent auf 2,183 Mrd. € gestiegen
– Auftragseingang legt um mehr als 23 Prozent auf 2,454 Mrd. € zu
– Höchster Auftragsbestand seit mehr als 10 Jahren mit rund 900 Mio. €
– Deutlich verbesserte EBITDA-Marge von 7,3 Prozent
– Ergebnis nach Steuern beträgt 33 Mio €
– Positiver Free Cashflow bei 88 Mio € – Nettofinanzverschuldung vollständig abgebaut
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat nach vorläufigen Berechnungen (untestiert) für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 (1. April 2021 bis 31. März 2022) bei Umsatz und EBITDA-Rendite die eigene Prognose erreicht und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Umsatz lag mit 2,183 Mrd. € rund 14 Prozent über dem Vorjahr und entsprach somit der Zielsetzung von mindestens 2,1 Mrd. €. Im Berichtszeitraum war eine deutliche Erholung gegenüber dem besonders stark von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägten Vorjahr zu erkennen. Das spürbar verbesserte Investitionsklima zeigte sich insbesondere in der Steigerung des Auftragseinganges um mehr als 450 Mio. € gegenüber dem Vorjahr auf 2,454 Mrd. €.
Sowohl der Werbedruck als auch der Verpackungsdruck konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr verzeichnen, wobei die Steigerung im Werbedruck aufgrund des besonders schwachen Vergleichszeitraums stärker ausfiel. Die Nachfrage zog über nahezu alle Produkte und in allen Regionen hinweg an, vor allem Investitionen in Neumaschinen waren der wichtigste Treiber. Zum 31. März 2022 lag der Auftragsbestand mit rund 900 Mio. € auf dem höchsten Niveau seit über 10 Jahren (Vorjahreswert: 636 Mio. €).
Starke Geschäftsentwicklung im Bereich E-Mobilität
Prozentual am stärksten wuchs der noch junge Geschäftsbereich im Markt der Elektromobilität. Die Nachfrage nach Ladestationen für Elektrofahrzeuge, den sogenannten Wallboxen, zog stark an und konnte beim Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 120 Prozent auf rund 50 Mio. € zulegen. Die operative Marge wurde trotz erhöhter Wachstumsinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Gestartet als Zulieferer für die Automobilindustrie, ist HEIDELBERG mit mittlerweile über 165.000 verkauften Einheiten einer der großen Lieferanten in diesem Bereich.
„In einem herausfordernden Umfeld sind wir in allen Kerngeschäftsfeldern gewachsen, sowohl bei den Umsätzen als auch im Ergebnis“, sagte Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von HEIDELBERG. „Der aus der spürbaren Markterholung im abgeschlossenen Geschäftsjahr resultierende hohe Auftragsbestand bildet ein gutes Fundament für den Umsatz im neuen Geschäftsjahr. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine stellen uns, wie die meisten anderen Unternehmen, allerdings aktuell vor Herausforderungen. Es gilt, mit der konjunkturellen Unsicherheit und den signifikant gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreisen umzugehen.“ Monz, der den Vorstandsvorsitz zum 1. April 2022 übernommen hat, fügt mit Blick auf die weitere Entwicklung von HEIDELBERG hinzu: „HEIDELBERG hat die Talsohle der COVID-19 Pandemie äußerst erfolgreich hinter sich gelassen. Wir werden weiter daran arbeiten, unser Kerngeschäft im Bereich Druck zu stärken. So schaffen wir uns den Freiraum, um gleichzeitig in neue Märkte zu expandieren.“
Die positive Umsatzentwicklung und eine deutlich verbesserte Kosteneffizienz hat sich auch in der Ergebnisentwicklung stark bemerkbar gemacht. So stieg das EBITDA im Geschäftsjahr auf 160 Mio. € (Vorjahr: 95 Mio. €). Neben den operativen Verbesserungen trugen auch Erträge aus dem Asset Management, insbesondere der Verkauf der docufy (rund 22 Mio. €) sowie einer Liegenschaft in Großbritanien (rund 26 Mio. €), postiv dazu bei. Bereinigt um vergleichbare Effekte aus dem Vorjahr, betrug die dem EBITDA zu Grunde liegende operative Verbesserung allein über 100 Mio. €. Die EBITDA-Marge bezogen auf den Umsatz betrug rund 7,3 Prozent und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 5,0 Prozent und im Zielkorridor.
„In den vergangenen Jahren haben wir unsere Kostenbasis deutlich abgesenkt, den Free Cashflow ins positive gedreht und die Nettofinanzverschuldung vollständig abgebaut. Das kommt uns heute in dieser unsicheren Zeit zugute“, sagte Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand des Unternehmens. „Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen und müssen weiter daran arbeiten, unsere Profitabilität zu steigern.“
Das vorläufige Nachsteuerergebnis hat sich im Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 33 Mio. € verbessert (Vorjahr: –43 Mio. €). Vor allem durch den starken Abbau des Net-Working-Capital sowie Einnahmen aus Assetverkäufen im Berichtszeitraum fällt der Free Cashflow für das Gesamtjahr mit 88 Mio. € deutlich positiv aus.
Die Gesellschaft wird ihre Jahresabschlüsse und den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2021/22 am 9. Juni 2022 veröffentlichen.
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