Der Geschäftsbereich Kernenergie von TÜV SÜD unterstützt seit über 50 Jahren mit seinen rund 500 Experten die Nuklearindustrie und innoviert auf dem Gebiet der Nuklearwissenschaft. Unter das Aufgabengebiet des Bereichs fällt die Inspektion von Kernkraftwerken, ihrer Komponenten und Betriebsprozesse sowie die Stilllegung von Nuklearanlagen. Die Abteilung inspiziert Kraftwerke und Anlagen regelmäßig und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg.
Die Reisebeschränkungen als Folge der Pandemie beeinträchtigten die üblichen Inspektionsprozesse des TÜV-SÜD-Geschäftsbereichs. In der Hoffnung, Inspektionen aus der Ferne vornehmen zu können, prüfte dessen Team für Innovationsmanagement eine Vielzahl an Smart-Glasses-Lösungen und trat schließlich an oculavis heran. Das Softwarehaus aus Deutschland arbeitet eng mit RealWear im Bereich Lösungsintegration zusammen. Aufgrund des robusten und auf Langlebigkeit ausgelegten Designs entschied sich TÜV SÜD für die Datenbrillen HMT-1 von RealWear im Zusammenspiel mit der Softwarelösung oculavis SHARE. Diese verbindet Experten und Techniker virtuell und visuell und ermöglicht so das Arbeiten unter Anleitung aus der Ferne. Zudem machen damit unterstützte Augmented-Reality-Workflows einschließlich schrittweiser Anleitungen technisches Wissen direkt zugänglich, sodass die damit ausgestatteten Arbeiter keinen Experten anrufen und zurate ziehen müssen.
„Die Pandemie hat die Einführung tragbarer Geräte in unserem Geschäftsbereich beschleunigt. Denn wir haben sehr schnell ihren Wert für unseren gesamten Betrieb erkannt”, so Christoph Gatzen, Hauptabteilungsleiter Elektro-, Leit- und Kommunikationstechnik und Leiter der Inspektionsstelle (DIN EN ISO/IEC 17020:2012 akkreditiert) bei der TÜV SÜD Energietechnik GmbH. „Für TÜV SÜD ist es wichtig, unsere Kunden wissen zu lassen, dass wir mit der neusten Technologie up to date sind. Wir sind ein modernes Unternehmen, das beständig nach möglichen Investitionen in die digitale Transformation zum Nutzen unserer Kunden Ausschau hält.”
Die Nuklearindustrie ist sowohl im Bereich Personen- als auch Umweltsicherheit stark reglementiert. Deshalb dürfen für sicherheitsrelevante Komponenten nur Ausrüstung und Anlagen verwendet werden, die für den Nuklearbereich speziell qualifiziert sind. Eine Inspektion von TÜV SÜD zur Beurteilung der Sicherheit und Qualität eines neugebauten Atomkraftwerks erforderte vor der Einführung der RealWear-Datenbrillen typischerweise teure Reisen zu diversen Fabriken, die in den Fertigungsprozess involviert sind, da die Kraftwerke über die gesamte Welt verteilt sind und die Zahl der Nuklearexperten begrenzt ist. Folglich bedeutete eine formelle Inspektion zeitaufwendige Reisen.
„TÜV SÜD hat es sich schon immer zur Aufgabe gemacht, Menschen vor technikbezogenen Risiken zu schützen und nun nutzt das Unternehmen Technologie, um seine Arbeit auf eine sicherere, nachhaltigere Art und Weise fortsetzen zu können“, so Christoph Gatzen.
oculavis SHARE, auf den Datenbrillen von RealWear installiert und betrieben, ermöglichte es TÜV SÜD, einen Remote-Inspektionsservice anzubieten. Distanz war nicht länger ein Hindernis, da Experten von überall auf der Welt aus sehen können, was ein Inspekteur vor Ort mithilfe des HMT-1 von RealWear sieht. HMT-1 bietet zudem die Möglichkeit, dass der Träger der Datenbrille Videos und Bilder aufnimmt und diese mit einem Experten teilt.
Seit der Einführung der Technologie hat das Nukleargeschäft von TÜV SÜD signifikante Vorteile erfahren. Erst vor Kurzem konnten dank Remote-Collaboration in einem Projekt sieben Interkontinentalflüge eingespart werden. Die Kosten- und Umweltvorteile sowohl für TÜV SÜD als auch den Kunden waren bedeutend – pro Flug wurden rund elf Stunden Reisezeit und schätzungsweise viertausend Euro gespart. Die Technologie bietet zudem Vorteile in Sachen Sicherheit, da die Nutzer stets ihre Hände frei haben und während einer Inspektion nicht abgelenkt werden.
„Jetzt da TÜV SÜD mit Assisted Reality vertraut ist, sieht das Unternehmen eine Reihe von möglichen Vorteilen für sich und seine Kunden“, erklärt Jon Arnold, Vice President of EMEA bei RealWear Inc. „Dazu zählt insbesondere die Möglichkeit, sich direkt mit einem Experten zu verbinden und ein Problem zu lösen – alles via einfachem Telefonanruf.“
„Remote-Inspektionen sind eine erstklassige praktische Anwendung für RealWear und oculavis SHARE. Nach gründlicher Marktrecherche hat sich TÜV SÜD auch zugunsten von oculavis entschieden und so unsere Position als marktführendes Unternehmen mit oculavis SHARE, unserer Remote-Assistance-Lösung für Unternehmen, bestätigt“, so Dr. Markus Große Böckmann, Gründer und Geschäftsführer bei oculavis.
Als Teil seiner weiteren Pläne zur digitalen Transformation möchte TÜV SÜD weitere Anwendungsfälle für die Lösung definieren. Zusätzlich zum Einsatz der Technologie für Remote-Inspektionen in der Nuklearsparte hat das Unternehmen bislang 100 Geräte in verschiedenen Geschäftsbereichen eingeführt – darunter Automobilindustrie, Windenergie, Medizintechnik, Immobilien, Öl und Gas, Bahn sowie Chemie- und Prozessindustrie.
TÜV SÜD
1866 als „Dampfkesselrevisionsverein“ gegründet hat sich die TÜV SÜD Gruppe zu einem globalen Unternehmen weiterentwickelt. Mehr als 25.000 Mitarbeiter arbeiten an über 1.000 Standorten in über 50 Ländern daran, Technologie, Systeme und Expertise kontinuierlich zu verbessern. Sie tragen erheblich dazu bei, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren und erneuerbare Energien sicher und verlässlich zu machen. www.tuvsud.com/de-de
oculavis
oculavis definiert die Art und Weise, wie Menschen, Maschinen und Prozesse miteinander interagieren, neu. Mit der mehrfach ausgezeichneten Softwarelösung oculavis SHARE wird die digitale Transformation von standortübergreifenden Prozessen in den Bereichen Wartung, Kundenservice oder Qualitätsmanagement Realität. Industriereife Augmented-Reality-Technologie, Remote Support und Workflows für Standardarbeiten sind auf einer innovativen Plattform vereint. Der Kernnutzen der Lösung liegt in der effizienten Implementierung von Prozessen, die Menschen, Wissen sowie Maschinen und Anlagen weltweit miteinander verbinden. oculavis SHARE ermöglicht einen schnellen Service, eine erhöhte Maschinenverfügbarkeit sowie reduzierte Reisekosten und ermöglicht es dem Maschinenbau, innovative digitale Geschäftsmodelle im Service zu etablieren. Besuchen Sie oculavis unter oculavis.de und vernetzen Sie sich mit uns auf LinkedIn oder folgen Sie uns auf YouTube.
RealWear® ist der weltweit führende Anbieter von tragbaren Assisted-Reality-Lösungen, die Industriearbeiter und Servicetechniker in die Lage versetzen, dank leistungsfähiger Interaktionsmöglichkeiten ihre Aufgaben sicherer, effizienter und präziser auszuüben. Durch RealWear erhalten sie in Echtzeit Zugang zu Informationen und Expertise; dabei haben sie stets ihre Hände und ihr Blickfeld frei für die Arbeit. RealWear hat den Praxistest bei weltweit bekannten Unternehmen wie Shell, Goodyear, Mars, Colgate-Palmolive und BMW bestanden, die dadurch die Arbeitsplatzsicherheit erhöht und gleichzeitig in kürzester Zeit einen ROI erzielt haben.
RealWear mit Sitz in Vancouver im US-Bundesstaat Washington unterhält Niederlassungen in Großbritannien, Singapur, Deutschland, Australien, den Niederlanden und Japan sowie ein Kundencenter in Dubai. RealWears Spitzenposition wurde 2020 dadurch weiter gestärkt, dass das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um den Faktor 3 gewachsen ist. Der Anbieter hat seine tragbaren Geräte an mehr als 5.000 Unternehmenskunden aus unterschiedlichsten Branchen wie Energie, Fertigung, Lebensmittel, Automobil und Telekommunikation geliefert.
Weitere Informationen finden sich unter www.realwear.com.
RealWear, Inc
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USA Vancouver, WA
Telefon: +1 (415) 819-7791
http://www.realwear.com