Die Sensibilität für das Thema Nachhaltigkeit steigt sprunghaft. Verantwortungsvolles Handeln gegenüber Umwelt und Menschen wird zunehmend zu einem Qualitätsmerkmal für Unternehmen. In den Kriterien ESG (Environment, Social und Governance) wird der Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung gemäß den gesetzlichen Anforderungen – und darüber hinaus – gemessen und bewertet.
Die Gesetzgebung zum Beispiel will, dass Unternehmen den Anteil ihres Umsatzes berichten, der als nachhaltig klassifiziert wird. Einen branchenspezifischen Rahmen zur Bestimmung nachhaltiger, „grüner“ Umsätze liefert die EU-Kommission. Druck wird auch von Seiten der kreditgebenden Banken auf Unternehmen ausgeübt werden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die von ihr beaufsichtigten Unternehmen in einem Merkblatt angewiesen, „eine Auseinandersetzung auch mit Nachhaltigkeitsrisiken sicherzustellen und zu dokumentieren.“ Die ESG-Faktoren werden Bestandteil der Geschäftsstrategie und damit auch der Kreditpolitik von Banken.
Auch das zum Jahresbeginn 2023 in Kraft tretende Lieferkettengesetz wird eine Rolle spielen. Hier sind zunächst nur Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden betroffen. Diese sind verpflichtet, auch die Geschäftsbereiche ihrer unmittelbaren Zulieferer unter anderem auf Risiken zu durchleuchten. Damit werden auch kleine und mittelgroße Betriebe als Teil der Lieferkette in Zugzwang geraten.
Creditreform möchte diesen Weg gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kunden gehen und damit für mehr Transparenz am Markt sorgen. „Unser Ziel ist es, zu jedem wirtschaftsaktiven Unternehmen in Deutschland eine belastbare Aussage zum Thema Nachhaltigkeit treffen zu können“, sagt Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG, „und das schon in absehbarer Zeit“.
In einem ersten Schritt entwickelt Creditreform bis zum Jahresende 2021 einen CREFO-ESG-Score für Unternehmen, der auf Branchendaten und Benchmark-Werten basiert. Grundlage dafür sind frei verfügbare Daten sowie exklusive Creditreform Daten. Anschließend folgt die eigentliche Herausforderung: Schritt für Schritt eine individualisierte Betrachtung für alle Unternehmen zu entwickeln. „Das ist ein laufender Prozess, bei dem wir schnell Fahrt aufnehmen werden. Denn die Beschaffung und Analyse von Daten ist eine der Kernkompetenzen von Creditreform“, betont Munsch. Maßgeblich unterstützt wird die Creditreform Zentrale hier von seinen Kompetenzträgern in ihrer Tochtergesellschaft Creditreform Rating AG. Sie ist aufgrund regulatorischer Anforderungen bereits heute verpflichtet, in ihren Rating-Prozessen auch Nachhaltigkeitsrisiken zu berücksichtigen. „Dieses Wissen und diese Erfahrung tragen wir in die gesamte Creditreform Gruppe“, sagt Munsch.
Denn die Anforderungen werden in den kommenden Jahren weiter steigen. So hat die EU-Kommission bereits mehrere Änderungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen verfügt. Bisher sind in Deutschland nur kapitalmarktorientierte Unternehmen im Zuge des „non-financial reporting“ verpflichtet, Kennziffern zu Nachhaltigkeitskriterien zu publizieren. Munsch versichert: „Die Creditreform Gruppe sieht im nachhaltigen Umbau der Wirtschaft Herausforderungen, aber in Summe wesentlich größere Chancen. Als führende Auskunftei in Europa und insbesondere der DACH-Region wird Creditreform diesen Transformationsprozess mit validen Daten begleiten.“
Quelle: https://www.creditreform.de/…
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