Seit Beginn der Corona-Pandemie sind einschließlich des ersten Quartals 2021 rund 200 Milliarden Euro an Konsumausgaben verloren gegangen. Nachdem das zweite Quartal eine kräftige Erholung gezeigt hatte, setzt sich dieser Trend nun fort. Der Index, mit dem das IW gemeinsam mit The Conference Board das Vertrauen der Verbraucher misst, ist im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten zwar nur moderat von 106 auf 107 Punkte gestiegen. Allerdings liegt das nunmehr erreichte Niveau nahe an dem Spitzenwert von Anfang 2018 – damals betrug der Wert 108. Das signalisiert für das dritte Quartal 2021 eine fortgesetzte Konsumerholung.
Gute Beschäftigungsaussichten beflügeln Konsumlaune
Die Deutschen schätzen die momentanen Kaufgelegenheiten für Konsumgüter weiterhin positiv ein und bewerten ihre Finanzlage als stabil. Den größten Beitrag lieferten die als deutlich verbessert empfundenen Beschäftigungsperspektiven: Dort war die Erholung bislang verhalten gewesen. Die Bewertung der Perspektive schnellte aber im vergangenen Quartal im Saldo von sechs auf 20 Prozentpunkte nach oben.
Inflation könnte Konsumbremse werden
Dem positiven Trend entgegen wirkte hingegen die aktuelle Preisentwicklung, die zu einer Konsumbremse zu werden droht. Höhere Energiepreise, Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, staatliche Mehrbelastungen durch die CO2-Bepreisung und nicht zuletzt die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz treiben derzeit die Preise in die Höhe. In der sich anbahnenden Regierungsbildung sieht IW-Konjunkturchef Michael Grömling jedoch keine Auswirkungen auf die Konsumlaune: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt große Steuererhöhungen insbesondere bei der Mehrwertsteuer anstehen – die würden die Konsumlaune erheblich trüben.“
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