Nach einem starken Frühsommer hat sich die Stimmung in der Saarwirtschaft zu Beginn des Herbstes leicht verschlechtert. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. Der IHK-Lageindikator gab im September gegenüber dem Vormonat um 2,7 Punkte auf 38,6 Zähler nach. Er liegt damit aber weiterhin deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt. Ursächlich für den Dämpfer sind Lieferengpässe und Preissprünge bei Energie, Rohstoffen und Vorleistungen. Sie erschweren weiten Teilen der Saarindustrie trotz nach wie vor hoher Auftragseingänge die Geschäfte. Schwächer zeigen sich zudem die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator fiel um 3,8 Punkte auf 4,1 Zähler. „Zum Ende des Sommerhalbjahres hat sich die Aufwärtsdynamik der letzten dreizehn Monate abgeschwächt. Zwar sind die Auftragsbücher der Unternehmen prall gefüllt, die Produktion kann aber mit der hohen Nachfrage wegen den anhaltenden Störungen der weltweiten Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerke nicht Schritt halten. Sorgen bereiten den Unternehmen zusätzlich die steigenden Energiepreise. Aufgabe einer neuen Bundesregierung muss es daher sein, rasch die Energiepreisspirale zu durchbrechen, etwa durch die vollständige Abschaffung der EEG-Umlage und die Absenkung der Stromsteuer auf ein europäisches Mindestniveau. Mehr denn je brauchen die Unternehmen jetzt gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Statt immer mehr Regulatorik und Verbote sind marktwirtschaftliche Anreize für Investitionen und Innovationen das Mittel der Wahl, um die ökonomische und ökologische Transformation zu meistern und damit Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zu sichern.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der September-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 50 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 39 Prozent mit befriedigend und nur 11 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie, in der Keramikindustrie, bei den Herstellern von Metallwaren sowie in Teilen der Automobilwirtschaft und der Stahlindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Stahlbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft. Deutlich angespannter ist die Situation in der Gummi- und Kunststoffindustrie, die besonders unter Materialengpässen und Preissteigerungen für Rohstoffe und Vorprodukte leidet. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze in den ersten sieben Monaten um 14,3 Prozent gestiegen (Bund: 13,7 Prozent).

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 89 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermelden die IT-Branche, die Versicherungswirtschaft und Teile des Verkehrsgewerbes sowie der Hotellerie und Gastronomie. Bei den Banken ist die Lage überwiegend befriedigend. Ähnlich ist die Situation angesichts nachlassender Dynamik bei den Konsumausgaben im Handel,

Den Standort stärken!

Die konjunkturellen Auftriebskräfte werden auch in den kommenden Monaten intakt bleiben, allerdings mit reduziertem Tempo. Trotz weiter zunehmender Geschäftsrisiken zeigen sich die Unternehmen mehrheitlich noch immer optimistisch. 12 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 80 Prozent mit gleichbleibenden und nur acht Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere von den unternehmensnahen Dienstleistern und aus der Stahlindustrie, die in den ersten sieben Monaten deutlich gestiegene Auftragseingänge verzeichnet hat (+92,1 Prozent). Im Handel sowie in Hotellerie und Gastronomie überwiegt mit Blick auf das Winterhalbjahr dagegen die Skepsis. „Bei den zentralen wirtschaftspolitischen Herausforderungen gibt es kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Die Unternehmen erwarten daher zu Recht von der Politik auf Bundes- und Landesebene deutlich mehr Mut und Tatkraft. Das heißt insbesondere steuerliche Entlastungen statt neuer Belastungen, weniger Bürokratie statt neuer Regulatorik, Technologieoffenheit statt Verbotskultur, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren statt Stillstand beim Ausbau der Netzinfrastruktur. Und nicht zuletzt muss die digitale Agenda konsequent umgesetzt werden“, so Thomé.

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