Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ-Gruppe, Sprecher der Initiative und Gastgeber des Abends, stellte die Ziele und konkreten Projekte der Initiative vor und machte zugleich darauf aufmerksam, welche Randbedingungen dem Ziel der Klimaneutralität in der mittelständischen Industrie noch entgegenstehen. „Der Wandel wird an den hier produzierenden Unternehmen nicht scheitern, denn wir sind bereit, unsere Anlagen umzurüsten. Um letztlich klimaneutral produzieren zu können, brauchen wir grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.“
Auch Thomas Reuther, Vorstandsmitglied der TRIMET Aluminium SE, wünscht sich für die zukünftigen Aktivitäten der Unternehmen vor allem Sicherheit bei der Investitionsplanung: „Die Auslegung unserer Anlagen auf 100 Prozent Wasserstoff ist machbar, aber teilweise mit erheblichen Kosten verbunden. Je eher wir uns auf zukünftige Entwicklungen verbindlich einstellen können, desto besser lassen sich diese Investitionen managen – beispielsweise im Rahmen ohnehin anstehender Investitionen für Instandhaltungen und Modernisierungen.“ Die politische Unterstützung zur Absicherung der Aktivitäten sei deshalb unabdingbar.
Oberbürgermeisterin Karin Welge betonte die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt und die Region: „Durch die frühe Anbindung an grünen Wasserstoff und das engagierte Handeln der mittelständischen Industrie kann der Klimahafen Gelsenkirchen zum Modell für andere Gewerbegebiete werden“.
Bundesforschungsministerin Karliczek zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Unternehmen und den potenziellen CO2-Einsparungen.
Sie stellte die Förderung von Machbarkeitsuntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie die Unterstützung der Initiative bei Infrastrukturanliegen und Fragen zur Marktentwicklung grünen Wasserstoffs in Aussicht. Die Verlängerung der geförderten Wasserstoffpipeline GetH2 bis in den Stadthafen befürwortete die Ministerin ebenfalls.
Mit einem kurzfristigen Umstieg auf ein wasserstoffreiches Energiegas der Kokerei Prosper könnten allein vier Unternehmen der Initiative bis zu 8.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit grünem Wasserstoff aus dem Projekt „GetH2 Nukleus“ über einen Anschluss an die GetH2-Pipeline würden die Emissionen für Prozesswärme in diesen Unternehmen um weitere 23.000 Tonnen praktisch auf null gesenkt werden. Insgesamt haben sich 13 Unternehmen der im Mai gestarteten Initiative angeschlossen. So sind die ArcelorMittal Bremen GmbH, die arsol aromatics GmbH & Co. KG, die Avangard Malz AG, die Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH, die Ruhr Oel GmbH – bp Gelsenkirchen, die Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH (GELSEN-LOG.), die Müller´s Mühle GmbH, die Mühle Rünigen Stefan Engelke GmbH, die RK Verpackungssysteme GmbH, die Schmitt Stahlbau GmbH und die Uniper Energy Sales GmbH ebenfalls an Bord. Weitere Informationen unter www.klimahafen-gelsenkirchen.de.
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Personen auf dem Bild
Besuch Bundesministerin Karliczek und Regierungspräsidentin Feller bei der Initiative Klimahafen Gelsenkirchen. (v.l.n.r.): Lars Wittenburg (Uniper Energy Sales GmbH), Michael Grütering (Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe), Dorothee Feller (Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster), Dr. Jochen Grütters (IHK Nord Westfalen), Karin Welge (Oberbürgermeisterin Stadt Gelsenkirchen), Michael Georg Schmitt (Schmitt Stahlbau GmbH), Anja Karliczek (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Lars Baumgürtel (ZINQ GmbH & Co KG), Dr. Christopher Schmitt (Stadtrat für Wirtschaft und Ordnung der Stadt Gelsenkirchen), Thomas Reuther (TRIMET Aluminium SE), Roland Kowalke (Wirtschaftsförderung Stadt Gelsenkirchen), Jörn Pufpaff (ArcelorMittal Bremen GmbH), Wolfgang Jung (Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH), Anatolij Buchhammer (GELSEN-LOG. Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH), Dr. Birgitt Bendiek (ZINQ GmbH & Co KG), Jens Meinecke (TRIMET Aluminium SE).
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