Klassische Männer- und Frauenberufe – diese Einteilung ist gerade bei handwerklichen Ausbildungsberufen dominierend. Während die Geschlechterverteilung bei kaufmännischen Ausbildungszweigen nahezu gleich verteilt, gibt es nach wie vor Handwerksberufe, die eher dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zuzuordnen sind. Fürsorgeberufe wie Erzieherin und Pflegekraft werden weiterhin von Frauen dominiert, während Männer eher technische Ausbildungswege gehen. Junge Menschen bleiben oft in den Kategorien „Männerberuf“ und „Frauenberuf“. Die eigenen Interessen und Fähigkeit bleiben dabei oft unentdeckt. Um darauf aufmerksam zu machen und entgegenzuwirken, ist die Region Hannover der Initiative Klischeefrei beigetreten und hat im heutigen Ausschuss für Gleichstellung, Frauenförderung und Integration darüber informiert.

Regionspräsident Hauke Jagau stellt fest: „Sich selbst auf Rollen-Klischees einzugrenzen ist aus vielerlei Hinsicht ungünstig: Ausbildungen werden eher abgebrochen, da die jungen Menschen unglücklich mit ihrer Wahl sind. Eine Berufswahl, die nach eigenen Fähigkeiten und Talenten getroffen wird, kann den Weg in Bereiche ebne, in denen händeringend nach Fachkräften gesucht wird. Viele Autowerkstätten würden sich beispielsweise über Mechatronikerinnen freuen. Dass gemischte Teams besser miteinander arbeiten, hat sich schon oft gezeigt.“

Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, ergänzt: „Zudem arbeiten Frauen tendenziell in schlechter bezahlten Berufen, was die eigenständige Existenzsicherung erschwert und Abhängigkeiten erhöht. Mit dem Projekt Klischeefrei setzen wir uns für eine freie Berufswahl, unabhängig vom Geschlecht, ein. In der Umsetzung bei der Region werden wir uns zunächst auf den Übergang Schule – Beruf konzentrieren und planen eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungslotsinnen und Lotsen und der Jugendberufshilfe PACE.“

Weitere Informationen zur Initiative Klischeefrei gibt es unter www.klischee-frei.de.

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