Der Regionswettbewerb 2021 „Unser Dorf hat Zukunft" ist entschieden: Auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen in diesem Jahr mit Barrigsen und Brelingen gleich zwei Ortschaften. Die 21-köpfige Bewertungskommission honorierte die virtuellen Präsentationen mit einem Preisgeld von jeweils 3.000 Euro. Als dritter Teilnehmer wurde Eilvese ausgezeichnet (2.000 Euro). Brelingen und Eilvese können sich zudem über weitere Anerkennungen freuen (je 500). Die Wedemärker überzeugten die Regionsjury mit ihren Antworten auf die Frage „Jung und Alt – wie wollen wir zukünftig miteinander leben und wohnen?“ und den Neustädtern wurde für ihre Vorhaben der „Sonderpreis Klimaschutz und Klimaanpassung“ des niedersächsischen Umweltministeriums zuerkannt. Die drei weiteren teilnehmenden Dörfer – Bordenau, Nöpke und Schloß Ricklingen – gehen nicht leer aus. Für ihre vorbildliche Arbeit an „Unser Dorf hat Zukunft“ sprach ihnen die Jury jeweils 1.000 Euro zu.

Statt einer Bereisung, wie sie schon für das letzte Jahr geplant war, präsentierten sich die sechs Dörfer der im Regionshaus tagenden Jury in einer Web-Konferenz. Jeweils 30 Minuten hatten sie Zeit, mit Filmen, Charts und im Videochat zu erläutern, warum sie „Zukunft haben“.

Regionspräsident Hauke Jagau lobte als Jury-Vorsitzender die Teilnehmer: „Wir bedauern sehr, dass wir in diesem Jahr nur via Internet bei Ihnen zu Besuch sein konnten. Gerne wären wir wieder klassisch mit dem Bus gekommen, statt nur auf Bildschirme zu schauen. Umso mehr bedanken wir uns bei Ihnen, dass Sie die Kraft und Energie aufgebracht haben, sich in dieser für den Wettbewerb ungewohnten Form vorzustellen. Wir haben in ihren überzeugenden Präsentationen erleben können, dass Sie sie nicht nur die Herausforderungen der Pandemie-Zeit angenommen haben, sondern als Dorfgemeinschaften auch Ideen und Konzepte für die Fragen haben, die uns der demographische Wandel in den dörflichen Gemeinschaften, die soziokulturelle Vielschichtigkeit und nicht zuletzt Klimawandel und Klimaanpassung stellen.“

Der Zeitplan in Niedersachsen sieht nun vor, dass die Ergebnisse der Wettbewerbe auf Regions- bzw. Kreisebene bis Ende Oktober 2021 vorliegen müssen. Die Landessieger der inzwischen 27. Wettbewerbsrunde sollen spätestens im November 2022 feststehen. Die Auszeichnung der Gewinnerdörfer auf Bundesebene erfolgt dann in 2023. Die Preisverleihung ist im Rahmen eines Festaktes bei der „Internationalen Grünen Woche“ 2024 in Berlin geplant.

Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ehrt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft alle drei Jahre bürgerliches Engagement für eine lebenswerte Zukunft auf dem Land. Schirmherr ist der Bundespräsident.  Der Wettbewerb will die teilnehmenden Ortschaften dazu anregen, die eigenen Stärken, Schwächen und Chancen zu analysieren und daraus ein ganzheitliches Konzept für die zukünftige Entwicklung zu erarbeiten.

Beim letzten Entscheid auf Regionsebene vor vier Jahren hießen die Sieger Jeinsen, Nöpke und Mesmerode. Beide Sonderpreise gingen an Eldagsen.

Geschichte des Wettbewerbs

Der erste „Dorf-Wettbewerb“ fand 1961 auf Bundesebene statt und hatte zum Ziel, die Abwanderung der Dorfbevölkerung insbesondere aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu verhindern. Dorfverschönerung und die Grüngestaltung durch Blumenschmuck waren die Ansätze damals.

Im Laufe der Jahre kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Attraktivität und Beständigkeit eines Dorfes nicht nur durch gestalterische Elemente beeinflusst werden. Die Wettbewerbskriterien verlagerten sich in Richtung Dorferneuerung und integrierte Dorfentwicklung, sie wurden um die Punkte der Nachhaltigkeit und der künftigen Zielstellungen auf dieser Ebene (Dorf-Agenda) ergänzt. 1997 wurden die Wettbewerbskriterien und der Name des Wettbewerbs geändert. Aus „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde „Unser Dorf hat Zukunft“.

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