Börsenängste
Das größte anglo-amerikanische Angstthema der Börsen heißt Depression, verbunden mit einer Deflation. Die Corona-Lockdowns hätten zu solch einem Einbruch der Weltwirtschaft ohne absehbares Erholungspotential führen können, aber die beherzten Maßnahmen der Staaten und Zentralbanken haben es verhindert. Genau diese Maßnahmen führen nun zur „German Angst“ vor der Inflation.
Inflation
Diese Karte wurde im ersten Halbjahr 2021 bereits mehrfach ausgespielt. Der erste Anlauf erfolgte über die Bezugnahme auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Zu viel Geld kommt in den Kreislauf. Zu viel Nachfrage hat sich aufgestaut und heizt jetzt den Konsum an. Förderprogramme der Staaten werden ihr übriges tun. Die Argumente sind schlüssig und so hat auch die Börse darauf ein paar Tage lang mit fallenden Preisen reagiert und die Schwankungserwartungen in die Höhe schnellen lassen. Das Thema hat im ersten Anlauf keine Mehrheit bei dem Börsenteilnehmern gefunden.
Als Inflation etwas später dann auf der Faktenebene in Zahlen greifbar wurde, erfolgte nochmals eine Debatte im Markt über Ausmaß und Auswirkung der Inflation auf die Kurse von Aktien und Anleihen. Die Energiepreise waren angestiegen. Einige Industriemetalle wie Kupfer standen auf Allzeithochs. Der Bauholzpreis war explodiert. Der Schuldenstand ist hoch. All diese Themen bieten Raum für Geschichten und diese Geschichten beziehen sich in Deutschland immer wieder auf die tief in den kollektiven Erinnerungen verwurzelten Hyperinflationserfahrungen des vergangenen Jahrhunderts. Auch nach einhundert Jahren ist nichts davon vergessen.
Entwarnung durch die Zentralbanken
Die Zentralbanken sind mit Blick auf die Inflation bisher gelassen geblieben. Die Daten deuten im Sommer 2021 eher auf eine temporäre Spitze in der Inflationsentwicklung hin, nicht aber auf die typischen Lohn-Preis-Spiralen einer sich selbst erhaltenden und hochschaukelnden Dauerinflation. Der Grund für die aktuell relativ hohen Inflationszahlen kann auf relativ niedrige Preise einiger Inflationstreiber während des Höhepunkts der Coronakrise zurückgeführt werden. Ein Jahr ist das jetzt her. Mit diesen Zahlen werden die aktuellen Preisniveaus verglichen. Würde man keine Jahreswerte vergleichen, sondern Zweijahreswerte, würden die Ergebnisse des Vergleichs recht entspannt aussehen. Vermutlich ist dies der Grund dafür, dass die Angst vor Inflation die Märkte bisher nicht nachhaltig unter Druck setzen konnte.
Börsenstatus
Trotz dieser Robustheit der Märkte stellt sich die Frage nach der Angemessenheit des Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten. Die Indizes stehen im Bereich von Allzeithochs. Fünfzehn gute Performancemonate liegen hinter uns. Sie bedeuten für sich allein gesehen allerdings nicht so viel, wie man nach einem ersten Blick auf die Performancezahlen dieses Zeitraums denken könnte, denn ihnen voran gingen vier Wochen eines Kursabsturzes, wie ihn die Welt bis dahin noch nicht gesehen hatte. Der größte Teil des Kursanstiegs seit dem Coronacrash war daher nur eine Erholungsbewegung der Märkte. Der Anstieg im Bereich neuer Kurshochs ist bisher überschaubar geblieben.
Strategische Positionierung
Grohmann & Weinrauter aus Königstein (G&W) kann als Risikomanager auch in dieser Spätphase des Aufwärtstrends an den Börsen eine strategisch offensive Position durchhalten.
Martin Weinrauter: „Angst vor Inflation ist kein ausreichender Grund, den intakten Aufwärtstrend der Märkte zu verlassen.“
Einerseits dauern starke Aufwärtstrends häufig länger als gedacht. Sollten andererseits potentielle Auslöser für stark und andauernd fallende Kurse an den Börsen den Einfluss gewinnen und damit den Markt in einen Abwärtstrend drücken, werden die G&W-Risikomanagementsysteme automatisch das Regime übernehmen, mit Verkäufen auf fallende Kurse reagieren und die Verkaufserlöse in Liquidität parken.
Grohmann & Weinrauter versteht sich seit Gründung in 1991 als Manager von Risiken und Chancen an den Kapitalmärkten. Kauf- und Verkaufszeitpunkte werden frei von Prognosen durch mathematische Algorithmen bestimmt.
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