Die Energiewende in Deutschland mit der Erreichung der Klimaziele kann nur gelingen, wenn die CO2-Emissionen auch im Gebäudebereich deutlich abgesenkt werden. Der Wärmesektor hat dabei einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Bereichen wie Industrie und Schwerlastverkehr mit ihren ebenfalls sehr hoch gesteckten Klimazielen: Technologien zur Dekarbonisierung sind in der Heizungstechnologie bereits vorhanden und etabliert. Mit der Wärmepumpe stellt die Heizungsindustrie ein System zur Verfügung, dass das Potenzial für ein enormes Marktwachstum bereits bewiesen hat.

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts  insgesamt 124.596 Wohngebäude für den Bau genehmigt worden. Davon sollen 55.544 mit Umweltwärme und 10.257 Gebäude mit Erdwärme beheizt werden – insgesamt sind das 52,8 Prozent der genehmigten Wohngebäude. Immer mehr Bauherren entscheiden sich also für klimaschonende Heizsysteme. Dabei wurden 10.257 (8,2 Prozent) Gebäude mit Geothermie genehmigt sowie 55.544 (44,6 Prozent) Gebäude mit Umweltthermie. Im Jahr 2019 heizten 45,8 Prozent der Gebäude mit Umweltwärme. Mit fossilem Erdgas betrieben wurden im Jahr 2020 noch 40.279 der neu genehmigten Wohngebäude, was einem Anteil von 32,3 Prozent entspricht.

Auch in Nichtwohngebäuden steigt der Wärmepumpenanteil von 11,7 Prozent auf 12,8 Prozent. Damit ist seit 2015 ein durchgehend steigender Anteil von Wärmepumpen auch bei Nichtwohngebäuden zu verzeichnen, während der Anteil von Gasheizungen kontinuierlich sinkt. 2020 waren Gasheizungen in Nicht-Wohngebäuden noch mit 17,7 Prozent (4.782 Genehmigungen) vertreten.

Im vergangenen Jahr sind Wärmepumpen zum ersten Mal bei über der Hälfte aller Bauvorhaben (Wohn- und Nichtwohngebäude) eingeplant worden. Das ist eine gute Nachricht. Der Anteil der Wärmepumpe an allen Baugenehmigungen 2020 beläuft sich dabei auf 45,7 Prozent, was einem Anstieg um 6,2 Prozentpunkte entspricht (2019: 39,5 Prozent). ([1] https://www-genesis.destatis.de/baugenehmigungen2020)

„Im Neubau ist die Wärmepumpe als System zum Heizen und Kühlen unschlagbar – dieser Trend zeichnet sich schon länger ab. Der Staat bietet attraktive Anreize, damit im Neubau mindestens das KFW Effizienzhausniveau 55 realisiert wird. Mit einem schlechteren Standard sollte man sich als Häuslebauer auch nicht zufriedengeben. Dieses Niveau ist mit einer Wärmepumpe als erneuerbare Heizungstechnik leicht zu erreichen.“, sagt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe e.V.

Die staatliche Förderung wird ab 1.Juli durch Einführung der EE-Klasse noch attraktiver. Nachdem die Wärmepumpen in Deutschland im vergangenen Jahr die Millionenmarke geknackt haben, muss jetzt allerdings auch im Bestand noch mehr Schwung in den Markt kommen, um die angepeilten Klimaziele im Gebäudesektor erreichen zu können. „Dafür brauchen wird endlich ein Level-Playing Field bei den Energiepreisen, insbesondere eine Entlastung des Strompreises von der EEG-Umlage.“, bekräftigt Sabel.

Über Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. ist ein Branchenverband mit Sitz in Berlin, der die gesamte Wertschöpfungskette rund um Wärmepumpen umfasst. Im BWP sind rund 500 Handwerker, Planer, Architekten, Bohrfirmen sowie Heizungsindustrie und Energieversorger organisiert, die sich für den verstärkten Einsatz effizienter Wärmepumpen engagieren. Die deutsche Wärmepumpen-Branche beschäftigt rund 20.000 Personen und erwirtschaftet eines Jahres von rund 2,5 Milliarden Euro. Derzeit nutzen rund eine Million Kunden in Deutschland Wärmepumpen. Pro Jahr werden ca. 120.000 neue Anlagen installiert, die zu rund 90 Prozent von BWP-Mitgliedsunternehmen hergestellt werden (www.waermepumpe.de).

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