Wiederaufladbare Batterien in Smartphones und Akkubohrmaschinen erweisen sich oft als Schuldige. Eine intelligente Kamera ist die neueste Methode, um große Brände zu verhindern.

Ein großer Haufen aus altem Plastik füllt die gesamte Rückwand eines Lagers des Entsorgungsunternehmens Attero in Wijster, Drenthe, Niederlande. Auf dem Boden verstreut liegt gepresstes Verpackungsmaterial von Erfrischungsgetränken, Kaffee und Waschmittel. Fliegende Vögel picken sich Müll aus den Müllballen heraus. Ein starker Geruch von Gemüse-, Obst- und Gartenabfällen kommt aus einer anderen Lagerhalle.

Wenn die Abfallklumpen sortiert und für das Recycling vorbereitet werden, besteht auch die Gefahr: Abfallbrände. Diese sind bei Entsorgungs- und Recyclingunternehmen üblich. Im vergangenen Monat beispielsweise wütete ein großes Matratzenfeuer in Renewi in Amsterdam und in Poeldijk, als ein Lastwagen in Brand geriet. Beim Entsorgungsunternehmen Omrin in Leeuwarden brannte vor zwei Wochen die gesamte Lagerhalle ab. Neben Schäden bei den Entsorgungsunternehmen trägt ein Großbrand durch die Rauchentwicklung auch zur Umweltverschmutzung bei. Deshalb stecken die Unternehmen viel Geld in die Verhinderung dieser Brände.

Auch Attero Wijster blieb nicht verschont. Anfang 2019 brannte eine Lagerhalle für Kunststoffe von 5000 m² komplett aus. „Die Kosten eines Großbrandes gehen in die Millionen", sagte Robert Corijn,  Sprecher von Attero. „Bei einem Jahresumsatz von mehr als 300 Millionen Euro für die gesamte Attero-Gruppe ist das eine ganze Menge." Deshalb hat das Unternehmen auch Millionen in Prävention investiert.

Batterien

Abfallbrände können durch bakterielle oder chemische Reaktionen verursacht werden, die Temperaturen erzeugen, die wiederum zu Bränden führen können. „Wenn sich zum Beispiel nasse Matratzen im Abfall befinden, können sie sich entzünden", sagt Corijn. Aber vor allem weggeworfene Lithium-Ionen-Batterien im normalen Hausmüll führen zu vielen Bränden. Dabei handelt es sich um wiederaufladbare Batterien, wie z.B. in Mobiltelefonen und Akkubohrern.

Die britische Umweltberatung Eunomia erklärte, dass auf der Grundlage ihrer eigenen Forschungen im Vereinigten Königreich 48 % der Brände durch diese Batterien verursacht werden. Olger Kuipers, Bioabfallmanager bei Attero: „Ich kann zu Hause auf viele Dinge hinweisen, die mit solchen Batterien laufen und dann leider doch von einigen Menschen mit dem Restmüll entsorgt werden. Der Deckel des Abfalleimers wird zu gemacht und damit ist das Problem aus dem Sinn."

Ungewöhnliche Temperaturanstiege

Die neueste Waffe gegen Brände sind intelligente Kamerasysteme. Vor vier Jahren entwickelte Kooi ein System, das ungewöhnlich hohe Temperaturen auf der Oberfläche von Müllhaufen erkennt. Kuipers erklärt, dass sein Entsorgungsunternehmen schon seit einiger Zeit Infrarotkameras verwendet. In der Vergangenheit musste ein Mitarbeiter regelmäßig zum Lagerort gehen und manuell überprüfen, ob etwas nicht stimmt.

Koois System macht das unnötig. „Sobald es einen Bericht gibt, können wir sehen, was im Kontrollraum vor sich geht", erklärt Richard Venema van Kooi. Die Software des Systems achtet auf ungewöhnliche Temperaturanstiege. Kuipers: „Bei den alten Infrarotkameras gab es immer das Risiko eines Fehlalarms, was bei diesem System nicht der Fall ist." Darüber hinaus nehmen die beweglichen Kameras von Kooi eine größere Oberfläche wahr.

„Wenn jetzt ein Alarm eingeht, wissen wir, dass wir schnell reagieren müssen." Im Brandfall sei die Zeit entscheidend, sagt Kuipers. Bei einer Hitzeentwicklung unter den "richtigen" Bedingungen, z.B. bei Kunststoff, kann es einige Minuten dauern, bis alles in Flammen aufgeht, erklärt Kuipers. Das Entsorgungsunternehmen in Wijster verfügt über ein eigenes Feuerwehrfahrzeug und ein eigenes Löschsystem, um sofort eingreifen zu können.

Versicherung

Aufgrund der hohen Brandgefahr können sich einige Entsorgungs- und Recyclingunternehmen in den Niederlanden nicht einmal mehr versichern, sagt der Sprecher Corijn von Attero. Ein System, wie das von Kooi, hilft bei der Bewertung durch ein Versicherungsunternehmen, das die Vorsichtsmaßnahmen eines Entsorgungs- und Recyclingunternehmens untersucht.

Kooi vertreibt seine Kamerasysteme nun in Deutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien. „Und wir stehen in Kontakt mit anderen Ländern in Europa", sagte Venema. Darüber hinaus wird das System weiterentwickelt. Kuipers: „Basierend auf den Daten, die dieses System erfasst, können wir überhaupt mehr über die Entstehung von Bränden erfahren."

Über die Кooi Security Deutschland GmbH

Kooi hat sich seit seiner Gründung vor 10 Jahren auf temporäre mobile Videoüberwachung sowie mit innovativen Technologien auf die mobile Brandfrüherkennung in der Abfallwirtschaft und Kompostierung spezialisiert und setzt seine Expertenkenntnisse in weiteren Branchen wie der Bauwirtschaft, Infrastruktur, Wind- und Solarenergie ein. Einzigartig machen Kooi die eigene Fertigung, maßgeschneiderte Lösungen und das eigene 24/7 PAC-zertifizierte Alarm Center. Die Kooi-Gruppe hat Niederlassungen in sechs europäischen Ländern mit rund 145 Mitarbeitern und bedient Kunden in insgesamt 22 Ländern Europas.

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